Für die freizügigen Outfits der Damen in Lost Ark gibt es viel Kritik, doch jene Klamotten bleiben im Spiel.
Mehr Rüstungsoptionen für weibliche Charaktere sollen kommen
So gut Lost Ark und so beliebt es im Westen auch ist, viele Spieler sind sich in einer Sache einig: Die Darstellung von Frauen in dem kostenlosen Online Game ist absolut nicht mehr zeitgemäß. Der Twitter-Nutzer @scrcksu drückt es recht gut aus: „Es ist echt schwierig, ein Spiel wie Lost Ark zu empfehlen, wenn deine ersten Rüstungs-Upgrades in einem Sexploitation-Film nicht fehl am Platz wären.“
it's really difficult to recommend a game like lost ark when your first armor upgrades wouldn't be out of place in a sexploitation film pic.twitter.com/8tXQIjC41U
— 친절한 미라씨 • 녹차녀 • ?? • 흑인의 생명은 소중하다. (@shrcksu) February 11, 2022
@danipanteez wiederum kritisiert die Laufanimation der Assassinin, die sich bewegt, als wäre sie gerade bei der Victoria's Secret Fashion Show auf dem Laufsteg.
what the fuck is this walk cycle lmfaaoooooooooooo pic.twitter.com/J8jSGLSMIW
— dani kruse (@danipanteez) February 12, 2022
In dieser Hinsicht ist Lost Ark eben ein typisches Asia-MMO, denn diese Darstellung weiblicher Charaktere ist in Spielen aus Fernost keine Seltenheit. Die Macher haben registriert, dass das westlichen Spielern nicht sonderlich gut gefällt. Franchise Leader Soomin Park von Amazon Game Studios hat mit Eurogamer über dieses Thema gesprochen und angekündigt, dass man entsprechende Anpassungen vornehmen werde. Allerdings bestünden die nicht daraus, die knappen Outfits (und sicherlich auch nicht die fragwürdigen Animationen) aus der westlichen Version von Lost Ark zu entfernen.
Park spricht hier von "neuen Outfit-Optionen", die weniger freizügig sein, aber nicht die vorhandenen Klamotten ersetzen sollen. Stattdessen werden sie die Auswahl an Kleidungsstücken für weibliche Charaktere einfach nur erweitern. So wolle man sowohl die Spieler, die das Ganze kritisieren, als auch "Hardcore-Fans" gleichermaßen zufriedenstellen. Darüber hinaus wolle man in Zukunft die sehr gewagten Outfits weniger prominent zu Marketing-Zwecken einsetzen.
Ein anderer Streitpunkt ist der Gender Lock. Viele Klassen in Lost Ark sind nur mit einem männlichen oder weiblichen Charakter spielbar. So gibt es etwa keine Kriegerinnen und keine Zauberer. Die Macher hatten sich bereits Ende vergangenen Jahres dazu in einem Blogbeitrag geäußert. Da hieß es bereits, man werde das Ganze in Zukunft aufweichen, sodass ihr bei mehr Klassen die Wahl zwischen den Geschlechtern habt. Soomin Park hat nun erklärt, was eigentlich der Grund für den Gender Lock sei: "Die Klassen sind sehr eng mit ihren Charaktermodellen in Sachen Funktionen und Animationen verbunden. Charaktere des anderen Geschlechts für eine Klasse umzusetzen, bedeutet also mehr Arbeit, als einfach nur ein anderes Modell verfügbar zu machen."
Bislang gibt es nur zwei Klassen in Lost Ark, die ein männliches respektive weibliches Gegenstück haben: Das maskuline Pendant zur Kriegstänzerin ist der Striker und wenn ihr gerne eines Todesschützen spielen möchtet, aber eine Frau bevorzugt, wählt ihr die Kunstschützin. In beiden Fällen weichen nicht nur die Charaktermodelle und Animationen voneinander ab, sondern es gibt auch spielerische Unterschiede. Angesichts dessen ist es verständlich, dass Entwickler Smilegate nicht mal eben so männliche beziehungsweise weibliche Varianten aller Klassen in Lost Ark implementieren kann.
Quelle: @shrcksu / @danipanteez / Amazon Game Studios / Eurogamer