Das letzte Seemannsgarn ist schon einige Monate her und seitdem ist durchaus eine Menge in Sea of Thieves passiert.
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Seemannsgarn #7: Wir sind nicht gut zu Vögeln
Das Anniversary-Update ist erschienen und mit den Aktualisierungen Schwarzpulververstecke (Gun Powder Stashes), Dunkle Relikte (Dark Relics) und mit dem nun veröffentlichten Smuggler’s Fortune gibt es eine Reihe weiterer Inhalte. Keine Frage, dass unserer mehr oder weniger professionellen Piratenbande wieder allerhand passiert ist. Hier sind wieder einige lustige (?) und unterhaltsame Anekdoten des Piratenlebens von meiner Crew und mir. Und ja, die Überschrift ist bewusst zweideutig gehalten...
Es geht auch friedlich!
Wir wissen es alle: Die Welt von Sea of Thieves ist gefährlich. Viele Spieler schießen erst und stellen dann fest, dass man eigentlich auch friedlich zusammenarbeiten könnte. Mit dem aktuellen Update Smuggler’s Fortune scheint sich das zum Glück etwas geändert zu haben, zumindest kommt es mir so vor. Alle Spielsessions, die ich in den letzten zwei Wochen gestartet habe, waren überaus friedfertig, von den üblichen Deppen einmal abgesehen. So etwas bin ich seit The Hungering Deep gar nicht mehr gewohnt, zumal ich allein Richtung Shipwreck Bay unterwegs war.
Die aktuellen Missionen erfordern es nämlich, dass genau auf dieser Insel Schätze ausgegraben werden müssen. Naja, Schätze ist vielleicht etwas hochgegriffen. In den Kisten befinden sich lediglich Lumpen und Knochen. Aber sei es drum, diese Kisten müssen zu einem bestimmten Termin zu den verschiedenen Seeposten gebracht werden. Wer gestohlene Kisten abgibt, erhält zusätzlich Dublonen. Da aber die Wege zwischen Shipwreck Bay und den verschiedenen Zielorten meist sehr weit sind, lohnt es sich fast gar nicht darum zu kämpfen, weil die Deadline zum Ausliefern ablaufen könnte.
So passierte es, dass ich an Shipwreck Bay ankerte und direkt von der Crew einer anderen Schaluppe angesprochen wurde, die Kisten einfach zu tauschen und eine Allianz zu bilden. Diesem Unterfangen schloss sich eine weitere Crew an, so dass am Ende weit mehr als 30 Kisten am südlichen Strand standen. Blöd nur, dass niemand von uns aufgepasst hat, wer welche Kisten ausgebuddelt hat, aber jeder seine dazustellte. Tja, und nun? Wir haben einfach eine Runde Russisch Roulette mit Lumpenkisten gespielt und, oh Wunder, zumindest meine Wenigkeit hat nur „gestohlene“ Truhen abgegeben und damit nahezu alle aktuellen Seefahrten abgeschlossen. So kann es auch gehen!
Wollen die stänkern oder gemeinsam segeln?
Es war wieder einmal einer dieser Tage, an denen es regnete und stürmte. Eigentlich wollte ich mit Freunden zu einer Feier, aber bei dem Wetter hatte niemand so recht Lust. Also habe ich die Xbox mit Sea of Thieves angeworfen, um ein bisschen planlos in der Gegend zu segeln. Wirklich Lust auf irgendwelche Aufträge war auch nicht vorhanden. Hmm, was dann? Ein kurzer Blick an den Horizont offenbarte mir mein Ziel: eine Schnittertruhe. Die Segel wurden gesetzt, die Allianzflagge gehisst und los ging es! Doch schon kurz nach dem Verlassen des Außenpostens passierte es. Die Musik kündigte eine aggressive Geistergaleone an. Verdammt, darauf hatte ich jetzt gar keine Lust. Wie schüttele ich diese Skelettheinis jetzt ab? Okay, vor mir befindet sich ein Sturm und an der Insel an Steuerbord ankerte ein Zweimaster mit anderen Spielern. Denen kam man doch bestimmt das Geisterschiff auf den Pelz hetzen und dann verduften... Hehehe!
Gesagt, getan. Ich bin mit meiner kleinen Nussschale nah an der Insel vorbeigefahren und siehe da: Auf einmal war meine Schaluppe gar nicht mehr interessant für die untoten Klappergestelle. Jetzt noch schnell die Lichter gelöscht und ab in den Sturm. Allerdings habe ich die Rechnung ohne die andere Crew gemacht. Als ich mich schon in Sicherheit wog, tauchte der Zweimaster aus dem Sturm auf wie der Fliegende Holländer aus Fluch der Karibik. Mit einer atemberaubenden Geschwindigkeit schoss das Schiff längsseits an meine Backbordseite. Ein kurzer Diplomatieaustausch in Form von verwunschen Kanonenkugeln folgte und der Zweimaster krachte mit voller Wucht auf eine kleine Insel. Offensichtlich hatte niemand auf dem gegnerischen Schiff den Kurs im Blick und während der Kahn langsam aber sicher absoff, machte ich mich von dannen zur Schnittertruhe.
Der Pirat mit dem fotografischen Gedächtnis
Und dann war da noch die eine Piratenlegende, die offensichtlich alle Inseln, Karten und Rätsel im Kopf hatte. Ab und an kommt es vor, dass ich mich beim Ausbuddeln von Schatzkisten dämlicher anstelle als C-Promis im Dschungelcamp. Dabei war die Aufgabe einfach: Finde sieben Kisten auf Shipwreck Bay. Vier habe ich selbst ausgegraben, aber die letzten drei wollten partout nicht gefunden werden. Oder ich war zu dusselig, sucht es euch aus! Zum Glück befand sich noch eine weitere Piratenlegende auf der Insel und zu meinem Erstaunen bot er mir Hilfe an.
Was dann allerdings passierte, ist nur schwer in Worte zu fassen. Nach einem Blick auf meine Schatzkarte, der gefühlt vielleicht zwei Sekunden dauerte, stiefelte der Kerl los und kam prompt mit zwei Kisten wieder. Ich war währenddessen noch dabei herauszufinden, wo ich mich auf der Insel überhaupt befand. Keine zwei Minuten später schleppte der Typ die letzte Kiste heran und verabschiedete sich wortlos. Ich stand vermutlich noch nie so verdattert vor meinem Schiff. Dann begriff ich, dass der andere Spieler sogar noch seine Kisten auf mein Schiff geladen hatte.
Darum sind wir nicht gut zu Vögeln:
Wer den Erzählungen unseres Seemannsgarns folgt, der weiß, dass wir selten bis gar nicht ernst bei der Sache sind. Die folgenden Dinge haben sich so oder so ähnlich auf Deck abgespielt:
Hey, schaut mal, ich hab‘ jetzt ‘nen Vogel.
Boah, den hattest du auch schon vorher!
Leute, wo ist mein Sittich?
Unten im Käfig! Das Drecksvieh plärrt jedes Mal, wenn ich einen Felsen ramme!
Hmm, kann man den Vogel auch braten?
Nein, aber du kannst ihn in die Kanone stopfen und wegballern!
Geil und der überlebt das?
...
Hi, kannst du mal kurz online kommen? Ich bin zu blöd, die Schätze auf der Insel zu finden.
Klar, bin in 5 Minuten da. 5 Minuten später... So, wo muss ich jetzt suchen?
Sorry, hat sich schon erübrigt. Ich hab den Kompass nicht lesen können.
Maaaaaaaaannnn, und dafür bin ich jetzt nochmal aufgestanden???