Die zweite Hälfte der "Resident Evil Village"-Demo liefert kaum neue Erkenntnisse, bis darauf, dass wir wohl blind sind.
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30 Minuten im Schloss: Teil 2 der Demo gespielt
Da sind wir aber in einen Schlamassel hineingeraten! Wir wachen auf dem Boden eines Kaminzimmers auf. Außer uns ist niemand da, aber wir wissen ganz genau, dass wir nicht allein in dem Schloss sind, in das es uns verschlagen hat. Hier spielt der zweite Teil der Demo zu Resident Evil Village, der gestern PlayStation-Spielern zur Verfügung stand. So wie wir vergangene 30 Minuten im Dorf verbringen durften, so ließ uns Capcom nun eine halbe Stunde im Schloss von Lady Dimitrescu herumstöbern. Nein, der Herrin sind wir nicht begegnet – zum Glück für Ethan, den wir in Resident Evil Village spielen. Allerdings reicht auch schon eine weniger großgewachsene Vampirin, um ihn und somit auch uns in Bedrängnis zu bringen, wie sich im Verlauf der Demo herausstellen sollte. Aber eins nach dem anderen.
Ein typischer "Resident Evil"-Schauplatz
Wie gesagt, startet die Demo damit, dass wir in einem Zimmer mit Kamin aufwachen. Beim Umschauen finden wir ein rotes Weinglas mit edlen Verzierungen, das wertvoll aussieht. Wir nehmen es mal mit, denn man kann ja nie wissen, wozu so etwas gut ist. Wir betreten anschließend den Nebenraum. Dort scheint für uns erst mal Schluss zu sein, denn wir stehen vor einer verschlossenen Tür. Aber ein Fluchtweg ist schnell gefunden: Der Kamin in jenem Zimmer ist Aus- und zugleich Zugang zu einem geheimen Schacht, durch den wir in die "Freiheit" kriechen können. Zuvor durchstöbern wir aber natürlich noch Schubladen und zerstören mit unserem Messer Vasen, um ein paar nützliche Items wie Pistolenmunition zu bekommen. Die Hausherrinnen haben uns doch tatsächlich unsere Waffen nicht abgenommen – sie scheinen sehr überzeugt von ihrer Macht zu sein.
Unser Weg führt uns in die Eingangshalle des Schlosses. Sogleich, als wir sie betreten, fahren vier Engelsstauen aus dem Boden heraus, denen aber die Köpfe fehlen. Inschriften liefern uns Hinweise darauf, wo wir die finden können – klassische "Resident Evil"-Rätselkost eben. Doch wir sagen es gleich vorneweg: Den Rest der Spielzeit haben uns die Statuen nicht weiter beschäftigt, denn so weit, dass wir überhaupt einen der Köpfe hätten finden können, sind wir gar nicht gekommen.
Ein Opportunist mit großem Körperumfang
Zunächst zieht uns unsere Neugier in einen Nebenraum des Foyers, wo wir zu unserer Überraschung auf den Duke treffen, einen sehr beleibten Mann. Er dient in Resident Evil Village als Händler. Der Dialog zwischen ihm und uns macht deutlich, dass wir ihm im Schloss nicht zum ersten Mal begegnet sind. Wir fragen uns bloß, was er hier in dem Gemäuer von Lady Dimitrescu macht? Der Vampirdame wird ja wohl kaum seine Anwesenheit verborgen sein. Auf wessen Seite steht der Duke aber dann, wenn er uns doch Dinge wie Medizin, Munition, Waffen und Upgrades für eben diese verkauft? Vielleicht steht er auf gar keiner Seite, von seiner eigenen mal abgesehen. Wir vermuten, dass er einfach mit jedem Geschäfte macht, der ihm Geld einbringt.
Beim Duke statten wir uns mit Medizin, Pistolenkugeln und einer Schrotflinte aus. Da er uns das oben erwähnte Weinglas für 3500 Lei (so heißt die Währung in Resident Evil Village) abkauft, haben wir ein wenig mehr Geld zur Verfügung, um das alles leisten zu können. Wie sich kurz darauf herausstellt, bringt uns die Flinte in der Demo aber nicht allzu viel.
Manchmal sollte man mal einfach seine Augen aufmachen
Bei der weiteren Erkundung des Schlosses führt uns unser Weg in den oberen Stock. Dort machen wir in einem Flur mit einer der Vampirladys Bekanntschaft, die längst nicht so groß wie Lady Dimitrescu, aber nicht weniger bedrohlich ist. Sie versperrt uns den Rückweg, indem sie ihren Insektenschwarm die entsprechende Tür verbarrikadieren lässt. Mit unseren Waffen bringen wir sie nur dazu, für ein paar Sekunden von uns abzulassen. Töten lässt sie sich nicht. Panisch rennen wir durch den Gang und landen dann in einer augenscheinlichen Sackgasse: einem Ankleidezimmer.
Die Schurkin sitzt uns wieder im Nacken, wir schießen panisch auf sie, rennen wieder zurück. Dann nähert sie sich uns erneut, wir ballern, was das Zeug hält, sie verschwindet, wir rennen wieder Richtung Zimmer – ein Kreislauf, der damit endet, dass wir keine Munition mehr haben und nicht verhindern können, dass uns die Dame mehrfach in den Hals beißt, bis wir tot umkippen. "Game over."
Zeitdruck
Wir laden den Spielstand neu und … sind wieder ganz am Anfang der Demo. Na toll! Wir werfen einen Blick auf den Timer im Menü und stellen fest, dass uns nur noch knapp neun Minuten bleiben. Im Eiltempo spielen wir uns wieder bis an den Punkt, wo wir zuvor waren. "Es muss doch irgendeinen Fluchtweg geben!", denken wir uns. In der Tat: Im Ankleidezimmer fällt uns diesmal eine mit Holzbrettern versperrte Öffnung in der Wand auf, die wir tatsächlich beim vorherigen Versuch nicht gesehen haben. Panisch schlagen wir mit dem Messer auf die Planken ein, bis uns auffällt, dass wir einfach nur die "Kreuz"-Taste drücken müssen, damit Ethan sie herausreißt. Wir fliehen durch den engen Spalt und ehe wir uns versehen, fallen wir in die Tiefe und landen im Keller – und dann enden leider die 30 Minuten. Währen wir nicht so blind gewesen, hätten wir sicherlich noch mehr vom Spiel zu sehen bekommen.
Haben wir nun irgendwelche neuen Erkenntnisse zu Resident Evil Village gewinnen können? Nun ja, nicht wirklich. Ok, der Duke ist als Charakter ein klein wenig interessanter geworden. Er handelt mit uns, aber scheint gleichzeitig auch gute Beziehungen zu den Vampirinnen zu pflegen, weil er sonst wohl kaum in deren Schloss seinen Verkaufsstand aufbauen dürfte. Und uns ist nach der "Maiden"-Demo erneut aufgefallen, wie unfassbar hübsch und detailliert das Schlossinnere ist – also hübsch im Sinne von "Wow, die Grafik ist ja mal großartig", nicht "Hey, hier würden wir gerne wohnen". Und da überall nützliche Items in Vasen und Schränken zu finden sind, ist das Erkunden der Räume sehr befriedigend. Genau wie in den Remakes von Resident Evil 2 und 3 werden übrigens Räume, in denen ihr alles gefunden habt, auf der Karte blau markiert, sodass ihr immer genau wisst, ob es in einem Zimmer noch etwas zu tun gibt oder nicht.
Letztendlich können wir nur nochmal wiederholen, was wir vergangene Woche schon geschrieben haben: Wir hätten echt gerne mehr Zeit mit dem Spiel verbracht. Alles, was wir nun bislang von Resident Evil Village gesehen oder selbst gespielt haben, macht Lust auf mehr und lässt uns hoffen, dass hier ein ganz großer Horrorspaß auf uns zukommt. Der Release ist ja zum Glück nicht mal mehr zwei Wochen entfernt. Wir sind bereit.