Die erste kleine Portion richtigen Gameplays aus Resident Evil Village hat uns wunderbar gemundet.
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30 Minuten im Dorf: Teil 1 der Demo ist eine vorzügliche Vorspeise
Kennt ihr diesen Moment, wenn ihr einen längeren Ausschnitt aus einem kommenden Spiel seht oder gar selbst in Form einer spielbaren Demo erlebt und euch denkt: "Wow, da stehen alle Zeiger auf Meisterwerk"? Genau so ergeht es uns nun, nachdem wir den ersten Teil der zweiten Demo zu Resident Evil Village gespielt haben. Als PlayStation-Spieler konnte man gestern Abend 30 Minuten lang das namensgebende Dorf erkunden. Nächste Woche steht ihnen das Schloss genauso lange offen und am 2. Mai dürfen Nutzer aller Plattformen, für die das Horrorspiel erscheint, insgesamt eine Stunde lang die Demo zocken. Bis dahin konnten wir nicht warten, also haben wir gestern die PS5 angeschmissen und unseren ersten Abstecher in das düstere Örtchen gemacht – und hätten nur zu gerne länger als 30 Minuten dort verweilt.
Am Anfang war die alte Hexe
Der Abschnitt der Demo, der im Dorf spielt, beginnt mit einer Begegnung der schaurigen Art, so wie es sein soll: Wir in Person von Ethan Winters sind scheinbar gerade erst in dem verschneiten Örtchen angekommen, als wir auf der Straße eine alte Frau mit einem langen Stab, an dem Schädel und Knochen hängen, treffen. Sie erkennt uns als "Vater des Kindes". Zur Info: Ethan ist auf der Suche nach seiner Tochter Rose, die von "Resident Evil"-Veteran Chris Redfield entführt wurde, nachdem er auch sogleich noch Ethans Frau Mia ermordet hat.
Wir fragen nach Rose, aber die Dame sagt lediglich, dass eine gewisse Mutter Miranda sie ins Dorf gebracht habe und sich seitdem Finsternis dort breitmache. Wo wir unsere Tochter finden können, verrät sie nicht. Stattdessen geht die Seniorin einfach weg, während sie gebetsartige Worte aufsagt und hinter uns das Tor verschließt, damit wir ja nicht mehr zurückgehen können. Gut, wir wollten eh nicht weg, denn a) wollen wir ja Rose finden und b) uns das Dorf ein wenig genauer anschauen.
Horror kann so schön sein
Anfangs erkunden wir die Umgebung auf der Suche nach Hinweisen oder nützlichen Gegenständen. Dabei fällt direkt auf, wie verdammt detailliert das alles ist. Wir können ein paar der kleinen Holzhäuser betreten, die enorm liebevoll eingerichtet sind. Und mit "liebevoll" meinen wir: Sie bilden im Verbund mit dem ganzen Drumherum den perfekten Schauplatz für einen schaurig-schönen Horrortrip, der Resident Evil Village ja nun mal sein möchte. Im echten Leben würden wir in diesem Dorf keine zwei Minuten verbringen wollen, weil alles so ungemütlich wirkt.
Zum Glück haben wir es ja nur mit einem Videospiel zu tun und einem verdammt hübschen noch dazu. Wir haben die Demo mit Raytracing spielt. Die Auflösung bleibt dabei bei 4K, die Bildrate geht jedoch von 60 auf 45 FPS herunter. Wir hatten aber das Gefühl, dass die fast durchgehend gehalten werden, sodass das Spiel stets flüssig läuft. Die Raytracing-Effekte sorgen für eine fantastische Lichtstimmung. Das Spiel mit Lichtquellen und Schatten beherrscht Capcom einfach wie kaum ein Zweiter. Gepaart mit den knackscharfen Texturen und den toll animierten Figuren ergibt sich ein stimmiges und wahrlich schickes Gesamtbild auf der PlayStation 5. Man merkt kaum, dass Resident Evil Village kein reiner Next-Gen-Titel ist, sondern auch noch für PS4 und Xbox One erscheint.
Endlich normale Leute!
Zurück zum Geschehen: Anfangs finden wir keine lebende Seele in dem Dorf. Die Bewohner scheinen alle ausgeflogen zu sein. In einem Haus klauben wir zum einen eine Schrotflinte auf ("Jackpot!"), zum anderen entdecken wir dort Mehlsäcke. Die Einblendung des Kreuz-Tasten-Icons sagt uns, dass wir mit ihnen interagieren können. Aber mehr als einen Hinweis, dass sie ja voll Mehl sind, gibt es nicht. (Psst, die Einblendung, dass man die Säcke angreifen soll, um Gegnern die Sicht zu nehmen, haben wir schlichtweg übersehen.)
Wir folgen weiter einem der möglichen Wege. Bei einem Feld hören wir ein Knurren und wissen: Das ist nicht bloß ein Hund. Eh wir uns versehen, greifen uns zwei Werwölfe an. Wir haben zwar unsere Flinte, aber lediglich zwei Schuss. Die reichen natürlich nicht, um mit den Lykanern fertig zu werden. Und die paar Patronen in unserer Pistole genügen angesichts schlechter Zielkünste auch nicht, um die Gefahr zu bändigen. Wir treten die Flucht an und laufen in das zuvor erkundete Gebäude. Dort lässt sich nämlich der türlose Eingang blockieren, indem wir einen Schrank vor ihn schieben. So erkaufen wir uns aber nur ein paar Sekunden Zeit. In der Hütte feuern wir unsere letzten Kugeln ab, treffen dabei eher versehentlich die Mehlsäcke und stellen fest: "Hey, dadurch werden die Gegner benebelt!" Wir rennen an ihnen vorbei ins Freie, weiter die Dorfstraße hinauf, bis wir an ein verschlossenes Tor kommen. In dem Moment hören wir eine Frauenstimme aus einem nahegelegenen Haus herausschallen.
Wir öffnen die Tür und treffen auf eine junge Dame und ihren schwerverletzten Vater. Sie erzählen uns, dass alle anderen im Haus einer gewissen Luiza sind und sie auch dorthin müssen, aber das Tor ja zu ist. Also klettern wir aus einem offenen Fenster, gelangen so auf die andere Seite der Pforte und können sie öffnen. Die beiden folgen uns und kurz darauf sitzen wir alle gemeinsam mit mehreren weiteren Dorfbewohnern in Luizas Stube. Doch in Sicherheit sind wir damit noch lange nicht, denn es dauert nicht lange, bis sich der Vater in einen Werwolf verwandelt und anfängt zu morden. Chaos bricht aus, ein Feuer auch und am Ende erschießt seine Tochter ihn. Mit ihr zusammen landen wir in der Garage und hängen dort erst mal fest. Jedoch steht darin ein Auto und der passende Schlüssel ist schnell gefunden. Mit dem Pick Up versuchen wir, durch die Wand beziehungsweise Tür zu brechen, um aus dem abfackelnden Gebäude zu entkommen, doch da sind die 30 Minuten Spielzeit auch schon vorbei.
Fantastische Aussichten
Gerne hätten wir weiter gespielt, denn was Capcom uns hier präsentiert, macht einfach Lust darauf, ganze Nächte vor der Konsole zu verbringen – schön im abgedunkelten Raum mit Kopfhörern auf den Ohren. Die Demo hat uns in vielerlei Hinsicht begeistert: Die Technik ist sehr stark und auch akustisch muss sich Resident Evil Village nicht verstecken. Wir haben mit englischer Sprachausgabe gespielt, die absolut fantastisch ist. Und auch die Musik sowie Effekte klingen sehr gut und tragen perfekt zur Gruselatmosphäre bei. Überhaupt ist die Inszenierung auf höchstem Niveau. Wie im Vorgänger verlässt die Kamera nie die Ego-Perspektive und trotzdem wirkt Resident Evil Village sehr filmisch.
Die Steuerung geht flüssig von der Hand, Schüsse mit der Schrotflinte fühlen sich wuchtig an und die kleinen Ideen wie die mit den Mehlsäcken fügen sich wunderbar in das typische Survival-Horror-Gameplay ein. Ach ja, und dann ist uns noch eine Sache aufgefallen: Resident Evil Village scheint, ein richtig großes Spiel zu sein. Der Blick auf die Karte der Spielwelt hat uns verraten, dass der Abschnitt, den wir gesehen haben, nur ein kleiner Teil dessen ist, was wir in der Vollversion erkunden dürfen. Keine Ahnung, ob der Titel eine zusammenhängende Welt hat oder ob Dorf und Schloss und die sonstigen Schauplätze am Ende nicht doch separate Levels sind. Wenn wir aber einen Tipp abgeben müssten, würden wir auf Ersteres tippen. Zumindest haben wir das Schloss bereits gesehen. Nächste Woche werden wir einen Abstecher dorthin machen, wenn uns Capcom den zweiten Teil der Demo spielen lässt.