In wenigen Tagen erscheint Tony Hawk's Pro Skater 1+2. Wir haben schon mal ein paar Runden im "Warehouse" gedreht.
Tony Hawk's Pro Skater 1+2 angespielt: Zeitreise in die 2000er
Zugegeben, wir sind ein wenig spät dran mit der "Warehouse"-Demo zu Tony Hawk’s Pro Skater 1+2, aber wir wollten dennoch, bevor das Spiel diese Woche erscheint, unsere ersten Eindrücke zum Remake zum Besten geben. Warum? Ganz einfach: Die "Tony Hawk"-Reihe ist mittlerweile eine der wenigen Spielemarken, die uns schon begeistert hat, bevor wir in dieser Branche gearbeitet haben, und sie tut es trotz der zuletzt weniger gelungenen Ableger immer noch. Wenn wir uns überlegen, wie viele Nächte wir uns damals mit dem zweiten Teil um die Ohren geschlagen haben und welche Erinnerungen damit verknüpft sind, ist unsere Erwartungshaltung enorm.
Eine Demo, die den Namen verdient
Die "Warehouse"-Demo von Tony Hawk’s Pro Skater 1+2 ist eine Demo, wie sie exemplarischer nicht sein könnte. Es gibt einen Skater, natürlich Tony Hawk, ein Board und lediglich das ikonische Lagerhaus steht für einen zweiminütigen Lauf zur Verfügung. Etwaige Levelziele sind abwesend. Zwar lässt sich mit jedem Lauf ein bisschen Geld und Erfahrung erspielen, aber wir können damit in der Demo nichts anfangen. Es geht wirklich nur darum, einen ersten Blick auf das Gameplay zu werfen und genau da hat uns die Leidenschaft von vor knapp 20 Jahren wieder komplett gepackt. Wie oft bei uns im Team mittlerweile der Satz "Na komm, eine Runde geht noch!“ gefallen ist, lässt sich nicht mehr beziffern.
Zurück in die gute alte Zeit
Abgesehen von einem neuen stylischen Intro, welches neben den alten Stars der Szene auch aktuelle Skater vorstellt, und der generalüberholten Grafik fühlt sich der erste Spielstart wie eine Zeitreise in die 2000er Jahre an. Das Handling, wie wir den Skater durch den Parcours manövrieren, ist zwar aktuellen Standards angenähert worden, aber die Musik, das Look & Feel und die allgemeine Atmosphäre haben uns sofort wieder etwas jünger fühlen lassen. Allein wieder "Superman" von Goldfinger zu hören, verursacht bei uns eine Gänsehaut und gute Laune. Allerdings ändert das nichts an der Tatsache, dass wir natürlich dezent älter geworden sind und etwas von unserer Fingerfertig eingebüßt haben. Dem Spielspaß tat das aber keinen Abbruch.
Damals wie heute: Üben, Üben, Üben
Grundsätzlich dürfte sich jeder, der die ersten Teile der Reihe gespielt hat, sofort zurechtfinden. Wer eine kleine Auffrischung benötigt, wirft einen Blick in die interaktive Anleitung und führt sich das Steuerungschema noch einmal vor Augen. Das haben wir natürlich nicht gemacht und prompt die Rechnung dafür erhalten. Ein erster Sprung, ein erster Versuch, einen Trick zu landen und schon hätte sich Tony Hawk im echten Leben ein paar neue Kniescheiben kaufen müssen. Was wir uns in den ersten paar Läufen auf die Fresse gelegt haben, spottet jeder Beschreibung. Nicht einmal ein einfacher 360° ohne Trick wollte uns gelingen. Entweder ist uns das Board weggeschossen, wir sind an einer Rail hängengeblieben oder einfach nur quer auf dem Hosenboden gelandet, was meist mit einem ächzenden Stöhnen von Tony quittiert wurde.
So oft, wie er bei uns schmerzerfüllt die Luft aus dem Körper gepresst hat, hätten Unbeteiligte denken können, dass wir etwas anderes machen als zu spielen. Nettes Details am Rande: Fällt ein Sturz mal etwas härter aus, flimmert der Skater wie in einem schlechten 80er-Jahre-Video. Nach einigen Versuchen, na gut, vielen Versuchen, wurde es dann allmählich besser und selbst Tony Hawks berühmter 900° ließ sich von uns durchaus bewerkstelligen, ohne danach mit dem Gesicht auf dem Betonboden zu landen. Doch bis wir wieder auf dem gleichen Niveau von damals skaten, werden einige Tage oder Wochen vergehen. Vor allem müssen wir dazu in mehr Umgebungen und mit mehr Charakteren skaten.
Einschätzung
Die "Warehouse"-Demo von Tony Hawk’s Pro Skater 1+2 hat bei uns einen durchweg positiven Eindruck hinterlassen. Selbst das endlose Scheitern zu Beginn hat uns den Spaß nicht verdorben. Endgültige Rückschlüsse auf das fertige Produkt lässt die Testversion aufgrund der wenigen Inhalte nicht zu, aber die Voraussetzungen für ein gelungenes Remaster sind auf jeden Fall gegeben. Außerdem ist mit Vicarious Visions ein Entwickler für die Umsetzung verantwortlich, der seit der ersten Stunde des Franchises dabei ist und dementsprechend weiß, worauf es ankommt. Es könnte also wirklich das große Comeback von Tony Hawk werden.