Morgen erscheint das vielversprechende "Next"-Update für No Man's Sky. Wir fassen die wichtigsten Infos zusammen.
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No Man’s Sky Next: Das erwartet euch im neuen Update
Wer hätte das gedacht: Zwei Jahre nach dem Release von No Man’s Sky, einer der wohl größten Spieleenttäuschungen der vergangenen Jahre, ist das Open-World-Spiel wieder ein Thema. Bei ein paar Leuten wurde sogar wieder ein Hype entfacht – vorzugsweise denjenigen, die No Man’s Sky nicht längst verdammt haben und spätestens nach den drei großen Updates, die in den vergangenen zwei Jahren erschienen sind, dem Titel gegenüber etwas positiver eingestellt sind. Der Grund dafür heißt „Next“. Morgen erscheint jene Aktualisierung, die laut Entwickler Hello Games die umfangreichste und bedeutendste in der Geschichte von No Man’s Sky ist. Zumindest Letzteres könne wir jetzt schon unterstreichen, denn die wichtigste Neuerung ist der Multiplayer-Modus. Und der allein könnte No Man’s Sky neues Leben einhauchen.
In den vergangenen Tagen sind haufenweise Informationen zu „Next“ erschienen. Nachdem Hello Games vor einer Woche den offiziellen Trailer veröffentlicht hat, konnten einige Redaktionen (unter anderem IGN und Eurogamer) das Update bereits beim Entwickler anspielen. Es gibt zwar immer noch mehr als genug Fragezeichen, die erst mit dem Release und reichlich Praxiserfahrungen aufgelöst werden können, aber wir sind nun schon wesentlich schlauer, als wir es kurz nach der Ankündigung des Updates im Frühjahr waren.
Endlich Multiplayer!
Das Wichtigste ist, wie bereits erwähnt, der Multiplayer-Modus – das Feature, das uns Hello Games für die Urversion von No Man’s Sky versprochen hatte und dann aber plötzlich doch nicht im Spiel enthalten war. Mit dem vergangenen „Atlas Rises“-Update legten die Briten bereits den Grundstein. Seitdem könnt ihr in der riesigen Galaxie auf andere Spieler treffen, die euch jedoch nur als schwebende Lichtkugeln angezeigt werden (maximal 16 Leute auf einmal) und mit denen ihr auch kaum interagieren könnt. In No Man’s Sky Next geht Hello Games deutlich weiter: Ab morgen könnt ihr mit anderen Leuten zusammenspielen und Ressourcen sammeln, die Welt erkunden, Basen bauen, im Weltall kämpfen und Quests erfüllen.
Bis zu vier Spieler passen in eine Party. Obwohl ein Spieler seine Freunde in sein Spiel einlädt, genießen alle die gleichen Privilegien. Jeder macht mit seinem Charakter Fortschritt, behält die Ressourcen, die er einsammelt und die Spieler können sich auch unbegrenzt weit voneinander entfernen, ohne dass die Party aufgelöst wird. Der Koop-Modus funktioniert also genau so, wie man es sich als Spieler wünscht, und nicht etwa so wie im Zombiespiel State of Decay 2, wo nur der Host alles machen kann, während die bis zu drei Kollegen ihm lediglich dabei helfen, seine Ziele zu erreichen.
Offene Fragen zum Online-Modus
Die einzige Voraussetzung dafür, dass ihr No Man’s Sky ohne Limitierungen im Koop spielen könnt: Ihr müsst einen Spielstand im gleichen Modus nutzen („Normal“, „Kreativ“, „Survival“). Es ist zwar auch möglich, mit jemanden zusammen zu spielen, der im normalen Modus unterwegs ist, während ihr die herausforderndere „Survival“-Variante zockt, doch dann tretet ihr demjenigen nur als Gast bei. Was das konkret bedeutet, ist noch unklar, aber vermutlich werdet ihr dann mit Standardausrüstung ausgestattet sein und keinen eigenen Fortschritt erzielen können.
Ebenfalls noch unbekannt ist die Antwort auf die Frage, wie viele Spieler zeitgleich auf dem Bildschirm zu sehen sein werden. Partys können aus nicht mehr als vier Leuten bestehen, doch es wird möglich sein, zufällig auf andere Weltraumreisende zu treffen. Da mit „Atlas Rises“ die Möglichkeit eingeführt wurde, dass sich bis zu 16 Spieler begegnen können, ist es wahrscheinlich, dass auch in No Man’s Sky Next so viele Leute sich an einem Fleck sehen und miteinander interagieren können. Offiziell bestätigt ist das aber nicht. So oder so solltet ihr besser nichts MMO-artiges erwarten. Gigantische Weltraumschlachten mit Dutzenden Spielern wird es wohl kaum geben.
Freie Heimatwahl
Das „Next“-Update wird nicht nur aus No Man’s Sky einen vollwertigen Multiplayer-Titel machen, sondern auch neue Inhalte implementieren und viele bestehende Features optimieren. Dabei steht vor allem der Basenbau im Fokus, den es seit dem „Foundation“-Update von 2016 gibt. Das System wird nicht nur um „Hunderte“ neue Bauteile erweitert, sondern auch grundlegend verbessert. Zum einen wird es euch möglich sein, überall eine Basis zu errichten. Ihr müsst nicht mehr nach festen Knotenpunkten auf den Planeten Ausschau halten, sondern lasst euch dort nieder, wo es euch am besten gefällt. Und das kann auch unter Wasser oder auf der Spitze eines Berges sein. Hello Games setzt euch hier keine Grenzen mehr.
Apropos: Auch in Sachen Basisgröße seid ihr nicht mehr so stark limitiert. Statt 2000 könnt ihr in „Next“ 20.000 einzelne Teile verbauen. Dadurch seid ihr viel freier in der Gestaltung eures Eigenheims und könnt richtig große Komplexe konstruieren. Darüber hinaus seid ihr nicht mehr auf eine einzelne Basis begrenzt, sondern könnt mehrere errichten und das auf unterschiedlichen Planeten. Ob es hierbei ein Limit gibt, ist noch nicht bekannt. Nicht alle Optionen werden euch von Beginn an zur Verfügung stehen. Einerseits werdet ihr für manche Bauteile Ressourcen benötigen, die ihr erst später im Spielverlauf abbauen könnt. Andererseits verfügt No Man’s Sky Next über eigene Missionen für den Basenbau und wenn ihr die erfüllt, werdet ihr mit neuen Bauobjekten belohnt. Das dürfte die Langzeitmotivation ordentlich hochschrauben.
Wenn ihr im Koop unterwegs seid, werdet ihr gemeinsam Basen bauen können. Und auch hier gibt es lauter gute Nachrichten: Habt ihr jemanden zu euch in die Party geholt, kann derjenige an eurer Basis herumbasteln. Außerdem ist es möglich, mehrere Basen nebeneinander zu errichten. Das bedeutet, dass mehrere Spieler am selben Ort jeweils ihre eigenen Gebäude aus dem Boden stampfen können, die dann zusammen eine Stadt ergeben. Es könnten also richtige Spielerzentren in der Galaxie entstehen.
Frachter werden zu fliegenden Basen
Doch nicht nur auf Planeten darf fleißig gebaut werden. Nein, eine eigene Raumstation dürft ihr nicht erschaffen, aber vielleicht hebt sich Hello Games das ja für die Zukunft auf. Stattdessen wird mit „Next“ das Frachtersystem stark erweitert. Zum einen werdet ihr euer erstes Raumschiff dieser Größe deutlich früher erhalten, als es bislang in No Man’s Sky der Fall war – und er wird kostenlos sein. Somit wird definitiv jeder Spieler in den Genuss seines eigenen Frachters kommen. Das Ganze ist nichts mehr, was ihr euch mühsam erarbeiten müsst.
Der eigene Frachter lässt sich in „Next“ viel stärker personalisieren. Im Inneren findet sich ein großer Hangar, in dem ihr eigene Räume baut. Auch hier dürfen eure Party-Mitglieder mithelfen. Das bedeutet logischerweise, dass ihr zu viert einen Frachter betreten könnt. Die großen Raumschiffe bieten in No Man’s Sky Next Landeflächen für die Raumjäger und dienen quasi als portable Weltraumbasen. Außerdem könnt ihr an Bord eures Hauptschiffs Multiplayer-Missionen starten. Die werden vermutlich ähnlich funktionieren wie die normalen Quests für Solospieler, aber eben einen angepassten Schwierigkeitsgrad haben.
Der Traum von der eigenen Flotte
Es geht noch deutlich weiter: Ihr könnt nicht nur einen einzelnen Frachter besitzen, sondern eine Flotte aus bis zu 50 Stück, sofern ihr es euch leisten könnt. Und damit kommt auch glatt noch ein neues Metagame hinzu: Die Fregatten lassen sich spezialisieren und auf Missionen schicken, die (wie der Rest des Spiels) prozedural generiert werden. Während sie unterwegs sind, werdet ihr Nachrichten darüber erhalten, wie sich eure Flotte so schlägt. Irgendwann kommt sie dann zurück und bringt eine Belohnung mit.
Das Spannende an dem Feature ist aber, dass eure Frachter sich physisch in die jeweiligen Systeme bewegen werden. Es soll also möglich sein, sie auf ihrem Weg zu verfolgen. Theoretisch könnt ihr sogar eure Frachter ans andere Ende der Galaxie schicken, während ein Mitspieler noch an Bord ist, der dann ebenfalls dort landet. Ob No Man’s Sky allerdings auch darstellt, wie die Fregatten ihren Job erledigen, ist noch nicht bekannt.
Hübschere und beeindruckendere Planeten
Technisch soll sich mit dem „Next“-Update ebenfalls vieles zum Guten verändern. Einerseits stellt es eine grafische Überarbeitung dar, was ja schon im Trailer zu sehen ist. Die Lichteffekte, Weitsicht, Wolken, Texturen und das Wasser sollen deutlich besser sein. Es gibt neue Animationen für die Raumschiffe, größere Bäume und hübscheres Gras. Vor allem aber soll die Planetengenerierung viel besser sein. Die Entwickler versprechen mehr erdartige Himmelskörper mit großen Bergen und tiefen Tälern. Tiere sollen mehr optische Abwechslung bieten sowie neue Animationen und Soundeffekte haben. Auch deren KI sei verbessert worden, so Hello Games. Ebenfalls sehr interessant: Unter der Erde können Schätze vergraben sein, die ihr per Terraforming-Tool ausbuddeln könnt. Eine neue Scan-Ansicht soll euch dabei helfen, sie zu finden.
Des Weiteren bietet No Man’s Sky Next eine Third-Person-Perspektive. Damit verbunden ist auch, dass ihr euren Charakter anpassen könnt. Ihr könnt aus unterschiedlichen Helmen und Raumanzügen wählen und sogar andere Rassen spielen. Euer Look lässt sich jederzeit an einem Terminal in jeder Raumstation ändern, das ihr auch in euren Basen und Frachtern errichten könnt. Nettes Detail: Macht ihr aus eurem Avatar einen Gek, ist die Kamera in der Ego-Ansicht näher am Boden, da jene Aliens bekanntlich recht kleingewachsen sind.
Regelmäßigere Updates und Events
No Man’s Sky Next soll eine breite Auswahl an kosmetischen Anpassungen bieten, die Hello Games auch ständig erweitern wolle. Das Studio hat angekündigt, in Zukunft nicht mehr nur alle Jubeljahre große Updates zu veröffentlichen, sondern zu regelmäßigeren und dafür kleineren Aktualisierungen überzugehen. Im Zuge dessen soll es immer wieder Events geben, bei denen ihr Aufgaben löst, dafür eine neue In-Game-Währung erhaltet und die wiederum gegen Belohnungen eintauscht, also etwa neue Helme, Anzüge oder Bauteile für eure Basis. Und wer jetzt befürchtet, dass No Man’s Sky Mikrotransaktionen bekommt, der sei beruhigt: Hello Games sagt, dass alles kostenlos sein und es keine weitere Monetarisierung geben werde.
Zu guter Letzt sei noch der „Galactic Atlas“ erwähnt. Das ist eine neue Webseite, die bereits online ist und auf der ihr eine Karte der „No Man’s Sky“-Galaxie findet. Hier sind die von der Community organisierten „Galaktischen Hubs“ markiert und es wird angezeigt, welche Systeme bereits von jemandem erkundet wurden. Ihr könnt im Spiel „Points of Interest“ erstellen, die auf der Karte markiert werden, so dass andere Spieler dazu angeregt werden, dorthin zu reisen, was dank angegebener Portalkoordinaten kein Problem darstellt.
Nun warten wir gespannt den morgigen Tag ab. Die Neugierde ist groß und wir wollen herausfinden, ob es Hello Games mit dem „Next“-Update gelingt, No Man’s Sky endlich zu dem Spiel zu machen, das es vor zwei Jahren hätte sein sollen. Tatsächlich freuen wir uns sogar darauf, das Sci-Fi-Spiel nochmal neuerleben zu können. Aber ob es diese Woche auch zu einem wirklich guten Titel wird, muss sich noch zeigen.