Wir stellen euch einige Rollenspiele vor, die das Warten auf Starfield erträglicher machen.
Starfield: Die besten Spiele zur Überbrückung der Wartezeit
In der ersten Jahreshälfte 2023 soll Starfield für den PC und die Xbox Series X/S erscheinen (nachdem Bethesda es verschoben hat). Ob dieser Plan wirklich aufgeht? Eine Verschiebung ist angesichts eines so großen Projektes (und im Hinblick auf die bisherige Pandemiezeit mit ihren vielen Release-Verzögerungen) nicht ausgeschlossen. Aber selbst dann, wenn es pünktlich erscheinen sollte, müssen wir uns noch mehr als ein halbes Jahr lang gedulden. Falls ihr trotz des Mangels an Spielszenen und konkreten Informationen zum Gameplay (in einem Artikel haben wir alles, was wir bislang über das Sci-Fi-RPG wissen zusammengefasst) schon richtig Lust auf den Titel habt und die Wartezeit gerne mit Spielen füllen wollt, die eine ähnliche Erfahrung bieten, haben wir ein paar Vorschläge für euch.
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Mass Effect Legendary Edition
Entwickler: BioWare
Publisher: Electronic Arts
Release: 14. Mai 2021
Plattformen: PC, PS4, Xbox One
Fangen wir direkt mit der wohl bekanntesten Sci-Fi-RPG-Reihe an. Die originale "Mass Effect"-Trilogie sollte jeder gespielt haben, der Science-Fiction und Rollenspiele mag und kein Problem damit hat, dass das Gameplay sehr Shooter-lastig ist. Wenn ihr euch auf Starfield freut, dürfte das ja für euch gelten, denn auch das neue Bethesda-Spiel wird vermutlich viel Baller-Action bieten. Der beste Weg, Mass Effect 1 bis 3 heute zu genießen, ist der über die Legendary Edition, die 2021 erschienen ist. Sie bietet nicht nur alle drei Teile in einem Paket sowie grafische Verbesserungen, sondern möbelt gerade Teil 1 auch spielerisch ordentlich auf. Zugegeben: So richtig modern und gut spielen sich dessen Kämpfe nach wie vor nicht, die geniale Story, die interessanten Charaktere und das faszinierende Universum machen das aber wett.
Die Mass Effect Legendary Edition ist ein tolles Gesamtpaket, in dem auch fast alle DLCs enthalten sind. Nur eine einzige Erweiterung für den ersten Teil fehlt, die ist aber für die Story nicht relevant. Die Handlung rund um Commander Shepard und seinen Kampf gegen böse Aliens, die sich durch alle drei Teile zieht und bei der eure Entscheidungen eine wichtige Rolle spielen, ist ein absolutes Highlight. In Sachen Erkundung bietet die Trilogie dafür nicht so viel. Statt einer Open World gibt es relativ kleine, teils sehr schlauchige Areale. Ihr habt also nicht das Freiheitsgefühl, wie es Starfield bieten soll. Aber wenn ihr ein dichtes, interessantes und vor allem glaubwürdiges Sci-Fi-Universum kennen lernen wollt, gibt es kaum etwas Besseres als Mass Effect 1 bis 3. Andromeda klammern wir an dieser Stelle mal besser aus, auch wenn es besser als sein Ruf sein mag. Von der Qualität der Vorgänger ist es jedoch weit entfernt.
The Outer Worlds
Entwickler: Obsidian Entertainment
Publisher: Private Division
Release: 25. Oktober 2019
Plattformen: PC, PS4, Xbox One, Switch
The Outer Worlds wurde im Vorfeld gerne mal als Fallout: New Vegas im Weltraum betitelt. Schließlich ist mit Obsidian Entertainment dasselbe Entwicklerstudio dafür verantwortlich wie für jenen Klassiker aus der PS3-/Xbox-360-Ära, es gibt einiges an Humor, ihr könnt euch auf die Seiten verschiedener Fraktionen stellen und erlebt das alles aus der Ego-Perspektive. Uns hat The Outer Worlds jedoch auch sehr an Mass Effect erinnert. Eine richtige Open World, wie wir sie aus den Fallout-Spielen kennen, fehlt nämlich. Stattdessen steuert ihr über eine Galaxiekarte die unterschiedlichen Planeten an, deren Maps recht übersichtlich sind. Das Spiel ist auch bedeutend kürzer als andere RPGs, zumindest dann, wenn ihr nur der Hauptgeschichte folgt. Innerhalb seines Genres gilt es daher eher als kleiner Snack für zwischendurch – aber einer, der hervorragend schmeckt.
Die Geschichte mag keine große Stärke von The Outer Worlds sein. Dafür bietet es aber in seinen einzelnen Quests nette Storys. Das gilt vor allem für die Missionen, die sich um eure Begleiter drehen. Speziell Parvati ist uns besonders ans Herz gewachsen. Das Spiel nimmt sich auch gerne mal die Zeit, um den Humorlevel kurz herunterzufahren und etwas emotionalere Töne zu spielen. Des Weiteren glänzen die Quests mit einer großen Entscheidungsfreiheit und die Shooter-artigen Kämpfe spielen sich recht solide. Vor allem die Wissenschaftswaffen wie der Schrumpf- und Gedankenkontrollstrahler sorgen für viel Freude. Übrigens: The Outer Worlds 2 ist bereits angekündigt, dürfte aber noch deutlich später als Starfield erscheinen.
Fallout 4
Entwickler: Bethesda Game Studios
Publisher: Bethesda Softworks
Release: 10. November 2015
Plattformen: PC, PS4, Xbox One
Wo wir schon Fallout erwähnt haben und hier von Spielen sprechen, die wie Starfield sind und das Warten auf jenen Titel versüßen sollen, kommen wir nicht drum herum, auch Fallout 4 zu erwähnen. Und ja, wir wissen, dass dieser Teil etwas umstritten ist. Bethesda hat hier die Rollenspielelemente im Vergleich zu seinen vorherigen Spielen heruntergefahren und stattdessen Basenbau als neues Feature eingeführt, worauf aber nicht jeder Lust hat. Die Story, die in Bethesda-Spielen noch nie hitverdächtig gewesen ist, ist in Fallout 4 besonders schwach und grafisch war der Titel schon zum Release 2015 recht angestaubt.
Aber: Fallout 4 ist trotz alldem kein schlechtes Spiel und vor allem hat es keine schlechte Open World. Das postapokalyptische Boston und dessen Umland zu erkunden, ist ein Riesenspaß. Überall gibt es etwas zu entdecken und wenn es nicht eine Quest ist, ist es ein Ort mit starkem Environmental Storytelling, wo also nur anhand der Umgebungsgestaltung eine Geschichte erzählt wird. Das Shooter-Gameplay ist gar nicht mal schlecht für ein RPG und das umfangreiche Crafting-System erlaubt es euch, eure Waffen auf vielfältige Weise zu modifizieren. Das macht die Suche nach Beute noch motivierender. PC-Spieler freuen sich zudem über die schier endlosen Möglichkeiten, Fallout 4 zu modden und so zu einem noch besseren Spiel zu machen. Kleiner Tipp an der Stelle: Unbedingt Sim Settlements 2 ausprobieren! Die Mod verbessert nicht nur den Siedlungsbau, sondern bringt auch noch eine eigene Story und diverse zusätzliche Nebenquests mit sich.
Cyberpunk 2077
Entwickler: CD Projekt RED
Publisher: CD Projekt/Bandai Namco Entertainment
Release: 10. Dezember 2020
Plattformen: PC, PS5, PS4, Xbox Series X/S, Xbox One
Nein, bitte, bleibt hier! Schließt den Browser-Tab nicht! Uns ist ja bewusst, dass Cyberpunk 2077 ein Reizthema ist, gerade für Konsolenspieler. Und ja, die Versionen für die PS4 und Xbox One können wir nach wie vor nicht empfehlen, trotz Patches. Aber sind wir doch mal ehrlich: Auf den anderen Systemen, speziell dem PC, ist CD Projekts jüngstes Werk spätestens seit Update 1.5 (und dem Release der nativen PS5- beziehungsweise Xbox-Series-X/S-Versionen) ein sehr gutes Rollenspiel. Ja, Night City ist mehr eine schöne Kulisse als eine wirklich interaktive, glaubwürdige Welt, aber dafür bietet Cyberpunk 2077 eine der besten Videospiel-Storys der letzten Jahre mit gut geschriebenen Figuren. Hinzu kommen zahlreiche exzellente Nebenquests, die die Spielzeit deutlich verlängern.
Dank der mittlerweile verbesserten Gegner-KI machen auch die Kämpfe nun großen Spaß. Kaum ein Rollenspiel hat so ein gutes Gunplay wie Cyberpunk 2077. Bethesda muss sich schwer anstrengen, um das mit Starfield zu überbieten. Auch dann, wenn man lieber schleichend vorgeht und viel Gebrauch von Hacking-Fähigkeiten macht, weiß der Titel zu unterhalten. Und wenn ihr einen starken Rechner habt, wird euch Cyberpunk 2077 allein schon mit seiner bombastischen Optik ins Staunen versetzen. Kaum ein Spiel setzt Raytracing so gut ein. Also ja, das Spiel ist nicht der Über-Hit geworden, den uns CD Projekt RED einst angepriesen hat. Aber es eignet sich hervorragend, um die Wartezeit bis zum Release von Starfield zu überbrücken.