Autor: Franziska Behner
The Pokémon Company hat uns vor wenigen Tagen in die gleichnamige Zentrale in London Chiswick eingeladen, um dort endlich frische Luft in Pokémon Schwert oder Schild zu schnuppern.
Autor: Franziska Behner
The Pokémon Company hat uns vor wenigen Tagen in die gleichnamige Zentrale in London Chiswick eingeladen, um dort endlich frische Luft in Pokémon Schwert oder Schild zu schnuppern.
Ohne große Umschweife wurde uns der Controller in die Hand gedrückt, um direkt von Anfang an in das Abenteuer mit den kleinen Taschenmonstern zu starten. Bisher haben wir auf vergangenen Events lediglich die Wasserarena samt ihrer kleinen Rätselpassage und der Dynamax-Verwandlung selbst testen dürfen. Beim Event stand uns die Welt dann endlich offen.
Schwert und Schild sind Pokémon-Spiele, wie sie im Buche stehen: Nach einer kurzen Einleitungssequenz und einem Gespräch mit Mama, trafen wir auf unseren guten Freund, der sich kurzerhand zu unserem Rivalen erklärt. Schließlich muss man sich ja gegenseitig anspornen, um besser zu werden! Gemeinsam geht es zur Auswahl des Starter-Pokémon. Hier hatten wir die Qual der Wahl, denn wie immer stehen drei niedliche Wesen vor uns. An dieser Stelle sieht man die Weiterentwicklung des Pokémon-Franchises deutlich, denn anstatt der einfachen Anzeige des jeweiligen Pokémon, tollten die Starter wild im Garten umher und stellten sich vor. Ganz ihrem Wesen entsprechend sprangen sie auf einen Baum oder schlugen Haken auf der Wiese. Diese Sequenz können wir einfach nur als ultraniedlich abstempeln. Wir haben uns für den Feuerstarter Hopplo entschieden und direkt eine Brofist von dem Langohr erhalten – so cool!
Pokémon Schwert und Schild Trailer:
Solche hübsche Videosequenzen finden sich immer mal wieder im Spiel und lockern so die durch die Charaktere erzählte Story auf. Manchmal ist es nur die Vorstellung eines Orts, in anderen Momenten beobachten wir kleinere Events zum Kennenlernen von Charakteren oder dem Weiterbringen der Geschichte. Es ist ein bisschen schade, dass es keine deutsche Vertonung gibt. Immerhin bewegen sich die Hintergründe ein wenig, sodass es insgesamt recht dynamisch wirkt. Für ein Nintendo Switch-Game im Jahr 2019 würden wir uns aber ehrlich gesagt sogar noch mehr davon wünschen.
Da wir am großen Bildschirm gespielt haben und den Handheld-Modus während unserer Anspielzeit nicht erblicken konnten, ist uns etwas hinsichtlich der Grafik
aufgefallen: Obwohl die Optik der Figuren und Umgebung herzallerliebst aussehen, raten wir euch ein bisschen Abstand zum Bildschirm zu nehmen. Dann fallen die teilweise unsauberen Ränder nicht allzu sehr auf und der putzige Look wirkt rund.
Spieler mit der Altersklasse Ü16 wissen höchstwahrscheinlich, wie das Kämpfen in seinen Grundzügen bei Pokémon-Spielen funktioniert: Nacheinander werden Attacken ausgewählt, die den Gegner entweder effektiv, nicht effektiv oder normal treffen können. Außerdem gibt es Zustandsveränderungen wie Schlaf, Gift oder Paralyse. Welche Effektivität ein Angriff hat, hängt maßgeblich von den Typen der Pokémon ab. So ist Feuer besonders effektiv gegen Pflanze, während Wasser-Pokémon meinen Feuerstarter schnell löschen. Erfahrene Spieler kennen bereits die meisten Attacken und Korrelationen zwischen den Pokémon und brauchen kaum Nachhilfe bei diesem Thema. Um auch Neulingen des Franchises den Einstieg zu erleichtern, steht bei wiederholtem Kampf gegen ein Pokémon die entsprechende Effektivität der Attacke direkt unter ihrem Namen. So kann eigentlich nichts mehr schief gehen.
Für frischen Wind sorgen die bereits im Vorfeld groß angekündigten Dynamax-Entwicklungen. Ein Mal pro Kampf ist es euch erlaubt, euer Lieblings-Pokémon in den Dynamax-Zustand zu versetzen. Dabei wachsen sie viele Meter in die Höhe und werden mit speziellen Angriffen ausgestattet. Das sieht für exakt drei Runden wirklich beeindruckend aus, bis der Effekt nachlässt und beispielsweise Hopplo wieder auf seine eigentliche Größe zusammenschrumpft. Während dieses Feature am Anfang einfach nur ein nettes Extra ist, vermuten wir im späteren Spielverlauf die Möglichkeit, damit taktische Vorteile zu erhalten.
Wie in Pokémon-Spielen üblich, heilt ihr euch nach einem Kampf nicht automatisch. Allerdings könnt ihr jederzeit Tränke verwenden, um die Lebensleiste wieder
aufzufüllen. Einen kostenlosen Weg für volle KP gibt es ebenfalls. Dafür müsst ihr ein Pokémon-Center aufsuchen, bei dem alle Taschenmonster in Sekundenschnelle wieder fit gemacht werden.
Neben den verschiedenen Arenen, Kämpfen im hohen Gras und den Begegnungen mit Trainern auf der Straße gibt es ein völlig neues Gebiet mit neuen Gameplay-Features. Sobald ihr etwa zwei Stunden gespielt habt, könnt ihr mit dem Zug in die so genannte Naturzone reisen. Hier wimmelt es von wilden Pokémon, Früchten und Beschäftigungsmöglichkeiten. So trefft ihr ganz am Anfang zum Beispiel einen Fischer, bei dem ihr bestimmt auch selbst die Angel auswerfen könnt. Außerdem ist das der richtige Ort, um euer Campingset auszutesten. In gemütlicher Runde auf dem Wiesenboden im Camp tollen die neuen Pokéfreunde miteinander herum. Euch stehen dort einige Spielzeuge zur Verfügung, mit denen ihre die kleinen Taschenmonster bespaßen könnt.
Zur Campingerfahrung gehört natürlich auch ein leckeres Menü, gekocht über der eigens entzündeten Feuerstelle. Um ein Curry zuzubereiten, müsst ihr das Feuer immer aufrecht erhalten und die Zutaten zu einem leckeren Gericht vereinen. Das verspeisen Trainer und Pokémon dann zusammen. Ein Curry kann aus unterschiedlichen Zutaten bestehen und daher immer etwas anders schmecken. Je weiter ihr in der Galar-Region reist, desto mehr Rezepte werdet ihr entdecken und euren Currydex so vervollständigen. Leider hat das in unserer Session das komplette Camping nicht so richtig klappen wollen, aber die Idee an sich gefällt und schon mal gut!
Im Camp kommt zudem die Mehrspieler-Komponente zum Tragen. So habt ihr die Möglichkeit, andere Trainer zu besuchen oder euch einfach bis zu drei weitere Freunde einzuladen, um gemeinsam am Feuer zu sitzen. Jeder Trainer kann dabei eine Zutat in den Kochtopf werfen, um gemeinsam ein leckeres Gericht zu kreieren.
Pokémon Schwert und Schild Detail-Video:
In der Naturzone werdet ihr riesige Lichtsäulen schon aus weiter Entfernung entdecken, die in eine Art Dynamax-Raid führen. Seid ihr gut ausgestattet, könnt ihr dort gegen ein Dynamax-Pokémon antreten, das eine spezielle Herausforderung darstellt. Im Gegensatz zu normalen Kämpfen haben die Gegner hier die Eigenschaft, den Dynamax-Zustand dauerhaft zu besitzen. Euer Pokémon wird nach der Anwendung wie üblich nur drei Runden lang durchhalten, ehe es wieder kleiner wird. Bei unserem Versuch gegen eines dieser riesigen Taschenmonster anzutreten, sind wir kläglich gescheitert. Es bedarf offensichtlich mehr als 3 Stunden Spielzeit und ein paar niedrig gelevelte Pokémon, um hier zu bestehen. Je nachdem, wie häufig und umfangreich diese zusätzlichen Herausforderungen wahrend des Spiels sind, können sie auch im Lategame für ordentlich Abwechslung sorgen.
Erster Eindruck:
Schwert und Schild sind Pokémon-Spiele, wie sie im Buche stehen. Na, ist es euch aufgefallen – diesen Satz haben wir am Anfang des Artikels bereits verwendet. Aber er passt einfach perfekt! Das Anspielen hat sich einfach vertraut angefühlt und wir wussten instinktiv immer, was zutun ist. Das Switch-Spiel hat Pokémon noch einmal auf eine neue Ebene gehoben, da sie ordentlich an der Grafik geschraubt haben und der Niedlichkeitsfaktor mindestens um 100% gestiegen ist. Alles wirkt rund, zuckersüß und belebter als zuvor. Vor allem die Zwischensequenzen sind super! Typisch für ein Pokémon-Spiel ist alles leider noch etwas statisch. Die gegnerischen Trainer warten wie eh und je an einem festen Platz auf den Spieler und auch sonst gehen die Bewohner nur selten umfangreichen Tätigkeiten nach. Könnte man „Nostalgie“ nennen oder auch einfach nur „Ressourcen sparend“. Irgendwie macht es aber auch den Charme ein wenig aus! Dynamax wirkt imposant, wir können uns allerdings auch vorstellen, dass nicht jeder Spieler von der kurzweiligen XXL-Variante seiner Lieblinge begeistert ist. Wir sind gespannt, wie sich diese taktische Komponente in den späteren Spielverlauf einfügt und welche Möglichkeiten sich dadurch ergeben.