Wir haben CrossfireX in der Closed Beta angespielt und verraten euch, ob sich der Shooter lohnt.
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CrossfireX angespielt: Klassisch ballern bis die Wumme raucht!
Welcher First-Person-Shooter gehört zu den erfolgreichsten überhaupt? Call of Duty? Counter-Strike? Overwatch? Ja, alles richtig, aber wir meinen an dieser Stelle einen ganz anderen Titel. Der Entwickler und Publisher Smilegate fährt seit knapp 13 Jahren Rekordzahlen mit Crossfire ein. So haben sich bis 2020 über eine Milliarde Spieler aus über 80 Ländern für den Titel registriert.
Allein 2018 wurde mit Crossfire mehr als eine Milliarde US-Dollar Umsatz erwirtschaftet. Allerdings befinden die Hauptmärkte weiterhin in Asien. Mit der bald erscheinenden Version CrossfireX könnte sich das aber ändern, denn Smilegate hat sich prominente Unterstützung gesichert. Nicht nur, dass es eine Kooperation mit Microsoft über eine zeitliche Exklusivität für die Xbox gibt, das finnische Studio Remedy Entertainment wurde zusätzlich damit beauftragt, eine Einzelspielerkampagne zu entwerfen.
Vor wenigen Tagen haben Smilegate und Microsoft die geschlossene Betaphase auf der Xbox One gestartet und wir haben uns den Ego-Shooter daraufhin genauer angesehen. Im Normalfall ist für kompetitive Shooter eigentlich mein Kollege Jens der zuständige Redakteur, doch weil er sich momentan mit Joel und Ellie herumschlägt, musste ich nun meine alten morschen Finger zu neuen Höchstleistungen quälen. Dabei liegen meine Hochzeiten in diesem Bereich weit zurück. Das letzte Mal habe ich Counter-Strike 1.3 und einen gewissen Titel mit bösen Nazis auf einem halbwegs ansprechenden Niveau gespielt. Warum das sogar von Vorteil bei der Closed Beta von CrossfireX sein würde, ist mir erst spät bewusst geworden.
CrossfireX Enthüllungs-Trailer:
3 Modi, 3 Maps, 2 Spielarten
CrossfireX bietet in der Beta drei unterschiedliche Modi auf ebenso vielen Maps an. Zudem gibt es noch die Unterscheidung zwischen modernem Gameplay und klassischen Mechaniken. Wer auf ein modernes Shooter-Feeling steht, darf im Modus "Point Capture" und auf der Map "GR Tower" sprinten und jederzeit mit Kimme und Korn zielen. Die anderen Modi und Maps stehen nur in Verbindung mit klassischem Gameplay zur Verfügung. Das bedeutet, dass ihr hier nicht sprinten und nur dann per Kimme und Korn zielen dürft, sofern die Bleispritze über einen entsprechenden Aufsatz verfügt.
Wer daran nicht mehr gewöhnt oder zu jung ist, braucht einen kurzen Moment der Neuorientierung. Ich muss mich an dieser Stelle selbst dazuzählen, denn anstatt mit den vorgegebenen Regeln zu arbeiten, stand ich wie angewurzelt da und habe versucht, den Zielen-Button zu finden. Keine zehn Sekunden hat es gedauert, bis mich eine Salve aus einem M16 perforiert hatte.
Nostalgie-Flair und Moderne
Nach dieser anfänglichen Schmach und der Tatsache, dass ich wieder so zockte wie vor 15 bis 20 Jahren, dauerte es aber nicht lange, bis sich mein Gehirn und meine Finger darauf eingestellt hatten. Ein bisschen eingerostet bin ich immer noch, aber mit jedem Kill kehrten die Erinnerungen Stück für Stück zurück. Für ein "Ace" (bezeichnet die starke Leistung, alle Gegenspieler innerhalb einer Runde selbst zu töten) reicht es zwar bei Weitem nicht, aber zumindest spraye ich nicht mehr wie ein Noob und bin durchaus in der Lage, zwei bis drei Kopftreffer hintereinander zu verteilen. Der Umstand, dass sich der Modus "Search & Destroy" wie das Vorbild in Counter-Strike spielt und anfühlt, trägt sein Übriges dazu bei. Hier wird das Rad nicht neu erfunden und stattdessen auf Bewährtes gesetzt.
Wo ist der Gegner?
Einen neuen Ansatz hingegen bietet der Modus "Spectre". Er wird ebenfalls mit klassischem Gameplay angeboten und auch hier geht es wieder darum, dass ein Team Bomben legen muss, während die andere Mannschaft das verhindern soll. Der Twist ist, dass das Team, das die Bomben legt, nur über Nahkampfwaffen sowie Tarnanzüge verfügt. Steht man damit einige Sekunden still, wird man sogar komplett unsichtbar.
Daraus ergeben sich extrem intensive Matches, wenn beispielsweise nur noch ein Angreifer mit einer Bombe übrig ist und schleichend versucht, den Bombenplatz zu erreichen, ohne sich durch Geräusche zu verraten. Während meiner Testrunden ist es zudem einige Mal passiert, dass die Verteidiger gar nicht mitbekommen haben, dass mein Team und ich bereits die Zielpunkte infiltriert und nur auf das Ablenkungsmanöver unserer Kameraden gewartet haben.
Open Beta Trailer:
Haltet die Stellung!
Etwas flotter und moderner geht es eben bei "Capture the Point" zu, weil ihr diesen Modus nur mit modernem Gameplay erleben könnt. Allerdings haben die Entwickler von Smilegate auf der "GR Tower"-Map eine Besonderheit eingebaut: Nachdem ich mich über mehrere Stockwerke hinweg in heiße Feuergefechte verwickelt sah, um zwei Zielpunkte einzunehmen, ertönte plötzlich ein Timer, der alle Spieler dazu aufforderte, aus dem Gebäude zu fliehen, auf einem weiteren Bereich der Karte weiter zu kämpfen und den dortigen Zielpunkt einzunehmen. Mit einem komplett neuen Layout und nur noch einem Ziel wird das Geschehen streckenweise innerhalb einer Runde noch einmal auf den Kopf gestellt.
Nicht innovativ, aber gut umgesetzt
Bei den Maps und dem Gunplay gibt sich CrossfireX keine Blöße. Die Maps verfügen stets über mehrere Routen, bieten ausreichend Deckungsmöglichkeiten und verwinkelte Stellen. Zumindest während der Closed Beta sind mir keine groben Schnitzer im Design aufgefallen. Doch je mehr Spieler mit der Open Beta hinzukommen, umso wahrscheinlicher ist es, dass es hier und da noch Anpassungen geben wird. Bis die Map "DE_Dust" ihre endgültige Form hatte, ist schließlich auch eine lange Zeit vergangen.
Das Gunplay hat mir ebenfalls schon sehr gut gefallen. Ich weiß genau, wann ich Gegner treffe, habe mich nach kurzer Zeit darauf einstellen können, wie welche Waffe bei Feuerstößen und Dauerfeuer verzieht und ich hatte nie das Gefühl, dass andere Spieler zu überlegen waren. Die Fehler lagen stets bei mir, abgesehen von einigen Glitches, die noch auftraten. Lediglich die Verzögerungen beim Einsatz von Granaten und Nahkampfwaffen war mir persönlich zu hoch. Dementsprechend habe ich mit den ersten Granatenwürfen eher mein Team dezimiert als den Gegner.
Technisch reißt CrossfireX keine Bäume aus, sieht aber schick genug aus, um mit der Konkurrenz mitzuhalten. Viele kleine Details auf den Maps wissen zu gefallen und es läuft alles butterweich. Allerdings könnten die Entwickler beim Sound noch eine Schippe drauflegen. Viele Waffen klingen noch etwas kraftlos. Da ist die Konkurrenz weiter.
CrossfireX Gameplay:
Einschätzung
CrossfireX ist zwar nicht gerade ein Innovationsfeuerwerk, aber das Gameplay funktioniert reibungslos und macht eine Menge Spaß. Insbesondere der Wechsel zwischen klassischem und modernem Gameplay hat mir persönlich gut gefallen, vermutlich weil ich dadurch nicht ausschließlich als Kanonenfutter ende. Außerdem bietet der Modus "Spectre" einen frischen Ansatz. Ob das allerdings ausreicht, um sich von der Konkurrenz abzuheben, steht auf einem anderen Blatt. Ausprobieren sollten Shooter-Freunde CrossfireX auf jeden Fall, kostet ja nichts.