Ghost Recon: Breakpoints Misserfolg sei laut Ubisoft der Grund, dass man sich für künftige Spiele mehr Zeit lässt.
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Ubisoft: Watch Dogs 3, Gods & Monsters und Rainbow Six: Quarantine verschoben
Ubisoft hat auf einmal all seine Pläne für das restliche Geschäftsjahr geändert. In einem Update bezüglich der finanziellen Ziele im aktuellen Fiskaljahr, das bis zum 31. März 2020 läuft, gibt der französische Publisher bekannt, alle ausstehenden Titel für diesen Zeitraum auf das nächste Geschäftsjahr zu verschieben. Das bedeutet: Sowohl Watch Dogs: Legion als auch Gods & Monsters und Rainbow Six: Quarantine lassen allesamt deutlich länger auf sich warten und kommen nicht vor dem 1. April 2020 auf den Markt.
Das Action-Adventure Gods & Monsters, das in der griechischen Mythologie angesiedelt ist und stark von The Legend of Zelda: Breath of the Wild inspiriert zu sein scheint, sollte eigentlich am 25. Februar des nächsten Jahres erscheinen. Watch Dogs: Legion war für den 3. März geplant, Rainbow Six: Quarantine sollte irgendwann im Frühjahr herauskommen. Für alle drei Spiele gibt es keine neuen konkreten Termine. Das könnte theoretisch bedeuten, dass sie nicht nur zwei, drei Monate Verspätung haben, sondern sogar ein halbes Jahr oder noch länger.
Ghost Recon: Breakpoint enttäusche
Der Grund für diesen doch ziemlich krassen Schritt (immerhin veröffentlicht Ubisoft somit innerhalb der nächsten mindestens fünf Monate kein einziges Spiel) sei der enttäuschende Launch von Ghost Recon: Breakpoint. Yves Guillemot, Mitgründer und CEO des Unternehmens, schreibt in einer Stellungnahme: "Wir haben aus dem Potenzial unserer jüngsten AAA-Veröffentlichungen kein Kapital geschlagen. Die Kritikerstimmen und Verkäufe innerhalb der ersten Wochen von Ghost Recon: Breakpoint waren sehr enttäuschend, während die Qualität des Spiels – basierend auf der E3, gamescom, Previews und unseren letzten internen Tests – auf dem richtigen Weg zu sein schien."
Man habe die Fehler jedoch erkannt. Guillemot nennt drei Gründe für die Minderleistung von Ghost Recon: Breakpoint. Da sei zum einen, dass es schwer gewesen sei, Interesse für die Fortsetzung eines Live-Multiplayer-Spiels zu wecken, wenn die vorherige Iteration doch von Jahren der Optimierung profitiert hat. "Deshalb müssen wir sicherstellen, dass mehr Zeit zwischen jeder Iteration von Live-Spielen ist", so der Geschäftsführer von Ubisoft.
Vermutlich ist damit aber nicht bloß gemeint, dass viele Leute noch den Vorgänger Ghost Recon: Wildlands spielen, sondern auch noch mit The Division 2 beschäftigt sind, das gerade mal ein halbes Jahr vor Breakpoint erschienen und sehr ähnlich aufgebaut ist – auch wenn Ubisoft in dem Bericht schreibt, dass auch dessen Verkaufszahlen unter den Erwartungen geblieben seien, wenn auch weniger stark als beim jüngsten Ghost Recon.
Loot-System oder, wie Ubisoft es nennt, Innovation
Grund Nummer 2 für den Misserfolg von Breakpoint: Die eingebauten "Gameplay-Innovationen", die sehr positive Auswirkungen auf die eigenen Marken haben, hätten besser implementiert werden müssen. Das sei in diesem Fall nicht gelungen. Gemeint ist damit sicherlich vor allem das Loot-System, das wir selbst in unserem Test als absolut überflüssig in einem Ghost Recon bezeichnen.
"Während die Änderung der Formel von manchen Spielern sehr gut aufgenommen wurde, mit einer durchschnittlichen täglichen Spielzeit pro Spieler von mehr als drei Stunden, wird sie genauso von einem signifikanten Teil der Community stark abgelehnt", sagt Guillemot. "Schlussendlich kommt Ghost Recon: Breakpoint mit nicht ausreichend unterschiedlichen Faktoren daher, was verhindert, dass die intrinsischen Qualitäten des Spiels herausstechen." Für Breakpoint bedeute all das, so das Versprechen von Guillemot, man werde den Support fortsetzen, auf die Community hören und die notwendigen Verbesserungen liefern.
Entwickler sollen mehr Zeit bekommen
In Bezug auf die kommenden Spiele schreibt Guillemot, dass man den Entwicklerteams mehr Zeit geben wolle, um sicherzustellen, dass deren "jeweilige Innovationen perfekt implementiert" sind. Für das aktuelle Geschäftsjahr habe man aufgrund der Verschiebungen zwar seine finanziellen Ziele nach unten geschraubt, die Erwartungen an das Fiskaljahr 2020/21 seien nun aber um so größer.
In jenem Zeitraum werde man fünf AAA-Spiele veröffentlichen. Bis auf Watch Dogs: Legion, Gods & Monsters und Rainbow Six: Quarantine ist noch nichts konkret angekündigt. Allerdings ist fest davon auszugehen, dass Spiel Nummer 4 das nächste Assassin's Creed sein wird, dass dann im Herbst 2020 für PS5 und Microsofts Project Scarlett sowie sicherlich auch noch die aktuelle Konsolengeneration und natürlich den PC erscheint.
Über das fünfte Spiel lässt sich nur spekulieren. Bis auf Beyond Good and Evil 2 und Skull & Bones sind uns keine weiteren Titel bekannt, an denen Ubisoft-Studios gerade arbeiten. Ersteres könnte aber aufgrund seiner großen Ambitionen noch länger auf sich warten lassen. Skull & Bones wiederum ist derzeit zwar offiziell für das Geschäftsjahr 2020/21 eingeplant, nachdem es mehrfach verschoben wurde, aber sagen wir es mal so: Es würde uns nicht überraschen, wenn das Piratenspiel, das auf keiner Messe, auf der es gezeigt wurde, bislang wirklich überzeugt hat, niemals auf den Markt kommt.
Quelle: Ubisoft