The Surge 2 ist eine Fortsetzung, die vieles besser macht als Teil 1. Für die Königsklasse reicht's aber nicht ganz.
The Surge 2 im Test: Hart, aber fair
Knapp zweieinhalb Jahre ist es her, dass Deck 13 mit The Surge das Souls-like-Prinzip in ein Science-Fiction-Szenario verfrachtet hat. Das Spiel hat gute Ansätze gezeigt, gerade das Kampfsystem mit dem gezielten Abtrennen von Körperteilen der Gegner, um so an neue Waffen, Blaupausen für Rüstungsteile und Crafting-Materialien zu gelangen, überzeugte auf Anhieb. Allerdings bot The Surge vielen zu wenig optische Abwechslung, zu wenige und zu langweilige Bosskämpfe und eine unausgegorene Spielbalance. Immer wieder geriet man als Spieler in unfaire Situationen, weil zum Beispiel starke Gegner ungünstig innerhalb der Levels platziert wurden. Auch die unausgegorene Progression trug dazu bei, dass es immer wieder zu richtig heftigen Ausschlägen nach oben in Sachen Schwierigkeitsgrad kam. The Surge 2 soll alles besser machen und das gelingt ihm auch – zumindest größtenteils.
Ab in die City!
The Surge 1 ließ euch lediglich ein Firmengelände erkunden. Im Nachfolger steht euch eine ganze Stadt offen. Die Handlung spielt in der Metropole Jericho City, die schon mal bessere Zeiten erlebt hat. Eine Nanitenseuche ist ausgebrochen, die Regierung hat die Stadt unter Quarantäne gestellt. Brutale Gangs regieren auf den Straßen und dann hat sich auch noch ein religiöser Kult gebildet, der die Maschinen anbetet.
Ihr seid mitten drin in diesem Chaos. Eure Reise beginnt in einem Gefängnis. Warum ihr dort gelandet seid, ist unklar. Ihr wisst nur, dass ihr der scheinbar einzige Überlebende eines Flugzeugabsturzes seid. Zudem empfangt ihr Visionen von einem jungen Mädchen. The Surge 2 beginnt sehr mysteriös und die Prämisse gibt eigentlich genug her. Doch die Geschichte plätschert nur so vor sich hin und führt euch bloß von einem Ort zum anderen, ohne dass irgendwelche spannenden Wendungen geschehen. Zudem ist das Writing nicht unbedingt gelungen. Die Figuren bleiben allesamt sehr blass und die Dialoge mit NPCs wirken arg gekünstelt.
Daran könnte die deutsche Übersetzung nicht ganz unbeteiligt sein. Oftmals passt die Antwort eines Charakters überhaupt nicht zu der Dialogoption, die ihr gewählt habt. Nichtsdestotrotz ist das nicht der einzige Grund. Wenn ihr etwa im Auftrag einer Händlerin mit einem Schuldeneintreiber sprecht, nicht genug Geld zur Schuldenbegleichung habt und er sagt: "Das ist zu wenig Geld, ich muss doch meine Familie ernähren", zeugt es nicht von guten Autorenfähigkeiten, wenn ihr darauf nur mit "Ok, ich beschaffe das Geld" oder "Gut, dann muss ich dich halt umbringen" reagieren könnt. Ein normaler Mensch hätte erst mal nachgehakt, immerhin wirkt der Kerl nicht so, als hätte er wirklich eine Familie.
Mehr Gespräche und doch ein stummer Protagonist
Kennern des ersten Teils wird aufgefallen sein: "Dialoge mit NPCs und mehreren Optionen? Das ist neu." Ja, in The Surge 2 interagiert ihr viel häufiger mit anderen Menschen (oder auch Maschinen), die euch nicht direkt ans Leder wollen. In Jericho City gibt es mehrere sichere Bereiche, in denen euch Händler ihre Waren anbieten, während euch andere Figuren mit Nebenquests versorgen. Und mit wieder anderen Personen könnt ihr einfach nur so ein wenig reden, um etwa mehr über die Welt zu erfahren.
Allerdings bekommt ihr dabei stets nur euer Gegenüber zu hören. Der eigene Charakter ist im Gegensatz zu Warren aus Teil 1 stumm. Dafür bastelt ihr ihn euch selbst zu Spielbeginn in einem soliden, aber auch nicht wahnsinnig umfangreichen Editor zusammen. Ob ihr einen Kerl oder eine Dame spielt, bleibt euch überlassen und ihr könnt sogar eine von mehreren Hintergrundgeschichten auswählen. Einen Einfluss aufs Spiel hat das aber nicht. Dass eure Figur kein Wort sagt, hat vielleicht finanzielle Gründe. Aber das macht diesen Rückschritt im Vergleich zum Vorgänger nicht weniger enttäuschend.
Sinnvoller Splatter
The Surge 2 übernimmt das Kampfsystem des Vorgängers fast eins zu eins. Die Steuerung geht dabei genauso leicht von der Hand wie in Teil 1, zumindest mit dem Gamepad. Wer wie wir auf dem PC spielt, sollte besser zum Controller greifen, statt mit Maus und Tastatur zu zocken. Darauf ist das Spiel schlicht nicht ausgelegt. Die Grundlagen sind auch für Neulinge schnell erlernt: Ihr könnt horizontale und vertikale Schläge ausführen, wobei letztere etwas mehr Ausdauer erfordern, dafür aber auch mehr Schaden verursachen.
Mit dem rechten Analog-Stock visiert ihr einzelne Körperteile an. Das ist wichtig, denn wenn ihr in The Surge 2 neue Waffen oder Rüstungsteile haben möchtet, müsst ihr sie euren Widersachern entreißen, indem ihr ihnen Arme, Beine oder den Kopf abschlagt beziehungsweise den Ober- vom Unterkörper befreit. Dabei gilt es, die Rüstung des gewünschten Körperteils zu zerstören, um dann zu einem Finisher anzusetzen. Das ist genauso blutig wie im ersten Teil und zugleich sehr ästhetisch in Szene gesetzt. Gerade nach härteren Kämpfen, von denen es in The Surge 2 eine Menge gibt, ist es ungemein befriedigend, einem Gegner die Rübe abzuschlagen. Selten haben wir beim Zocken eines Videospiels unseren Monitor mit den Worten "Ab mit dem Kopf!" angeschrien.
Blocken wie ein Meister
Es ist aber nicht alles beim Alten geblieben. Zum einen gibt es in The Surge 2 die Möglichkeit, feindliche Angriffe wie in For Honor direktional zu blocken. Dazu müsst ihr die Blocken-Taste im richtigen Moment drücken und gleichzeitig den rechten Analog-Stick in die Richtung bewegen, aus der euer Gegner zuschlägt. Gelingt euch das, ist der kurz benommen, wodurch sich eine perfekte Kontergelegenheit bietet. Versagt ihr jedoch, kostet euch das eure gesamte Ausdauer, sodass ihr leichte Beute seid. Dieses Vorgehen ist sehr riskant, doch wenn ihr es euch antrainiert, könnt ihr damit einiges reißen. Alternativ habt ihr aber auch fast immer die Möglichkeit, den Attacken eurer Feinde auszuweichen oder sie ganz normal bei gedrückter Blocken-Taste abzuwehren. Schön, dass Deck 13 dem Spieler die Wahl lässt, wie er kämpfen möchte.
Ebenfalls angetan sind wir vom neuen Heilungssystem. Im Vorgänger wart ihr stets auf wenige heilende Injektionen begrenzt. Waren die aufgebraucht, musstet ihr erst wieder eine MediBay, das Äquivalent zu den Leuchtfeuern aus Dark Souls, erreichen, um sie wieder aufzuladen. In The Surge 2 könnt ihr zwar auch nur eine begrenzte Anzahl an Ladungen speichern, doch was ihr während eines Kampfes verbraucht, könnt ihr theoretisch im selben Gefecht zurückgewinnen, indem ihr mit erfolgreichen Attacken eure Akkus aufladet. Ist ein Abschnitt des Balkens gefüllt, wandelt ihr die Energie auf Knopfdruck in eine Injektionsladung um, sofern freier Platz dafür übrig ist. Ihr müsst also in die Offensive gehen, wenn euch die Heilung ausgegangen ist und ihr Nachschub braucht. Diese Risk-Reward-Mechanik ist großartig und erinnert ein wenig an Bloodborne.
Eine weitere Verbesserung stellt eure Drohne dar, die wie im ersten Teil als Nahkampfwaffe dient. In dem war sie aber relativ schwach und eignete sich nur zum Anlocken von Gegnern. In The Surge 2 hingegen teilt sie – je nach gewähltem Modul – so viel Schaden aus, dass sich mit ihr einzelne Feinde ganzer Gruppen aus sicherer Entfernung ausschalten lassen, um das anschließende Nahkampfgefecht etwas einfacher zu gestalten. Zudem ist die Auswahl an Modulen viel größer als in Teil 1, sodass euch mehr taktische Optionen zur Verfügung stehen.
Die Balance gefunden
Die spielerischen Neuerungen sind schön und gut, am meisten freuen wir uns aber eigentlich darüber, dass The Surge 2 deutlich fairer gestaltet ist als Teil 1. Haben wir bei dem reichlich geflucht, weil uns das Spiel fiese Gegnerkombinationen an besonders fiesen Stellen serviert hat, hatten wir im zweiten Ableger der Reihe keine Frustmomente aufgrund schlechten Balancings. The Surge 2 ist ein anspruchsvolles Spiel und der Tod ist ein ständiger Begleiter auf eurem Streifzug durch Jericho City. Aber wenn ihr draufgeht, dann liegt das in den meisten Fällen an euch – es sei denn, die Kamera macht euch einen Strich durch die Rechnung. Gerade in engen Räumen geschieht es oft, dass ihr euren Charakter aus den Augen verliert, weil ihr dicht vor einer Wand steht. Das kann schnell lebensbedrohlich und deshalb frustrierend werden, kommt aber zum Glück nicht zu häufig vor.
Die härtesten Momente in The Surge 2 sind, wie sich das gehört, die Bosskämpfe. Die Begegnungen mit den Obermotzen gehörten zu den großen Kritikpunkten am ersten Teil. Der bot zu wenige davon und die waren nicht mal richtig gut. In The Surge 2 gibt es mehr als doppelt so viele Bosse, die Qualität schwankt jedoch. Ein paar sind solide, aber nicht großartig designt. Hier haben die From-Software-Titel und Nioh weit die Nase vorn. Viele der Endgegner sind sogar richtig langweilig. Das sind dann Kontrahenten, die ähnlich agieren wie die normalen Feinde und bloß deutlich mehr Lebensenergie haben sowie kräftiger austeilen. Wer also bei Souls-likes ganz besonders viel Wert auf spektakuläre Bosskämpfe legt, wird auch von The Surge 2 enttäuscht sein.
Leveldesign der Extraklasse
Jericho City gefällt uns als Schauplatz besser als die Welt des Vorgängers. Ihr seid viel mehr unter freiem Himmel unterwegs und weniger in irgendwelchen dunklen Industriegebäuden, was wir sehr begrüßen. Die optische Abwechslung ist zwar nicht so groß wie in vergleichbaren Spielen, aber der Hafen zum Beispiel sieht schon ganz anders aus als die Innenstadt. Und mitten im Spiel in einen Park zu kommen, der sehr viel Grün bietet, ist äußerst nett. Der ist zugleich das schönste Gebiet, die meisten anderen sind in Sachen Art-Design nicht gerade hitverdächtig.
Der eigentliche Grund, weshalb uns die Spielwelt von The Surge 2 so gut gefällt, ist das herausragende Leveldesign. Einerseits ist Jericho City etwas offener, also weniger linear als die Welt im Vorgänger. Jeder Level ist enorm verzweigt und es gibt viele Geheimnisse zu entdecken. Es lohnt sich sehr, die Gebiete genau zu erkunden, da ihr so zum einen diverse Items findet, zum anderen Abkürzungen. Von denen gibt es jede Menge und immer wieder kommt es zu den Souls-like-typischen "Aha"-Momenten, wenn ihr eine verschlossene Tür öffnet, plötzlich vor der letzten MediBay steht und fortan viele Gegner leicht umgehen könnt, wenn ihr mal wieder den Löffel abgegeben habt. Eine so gut verzahnte Spielwelt wie in The Surge 2 haben wir sonst nur in den "Dark Souls"-Spielen und in Bloodborne erlebt. Diesbezüglich ist es Deck 13 also gelungen, zur Königsklasse des Genres aufzuschließen.
Die deutlich größere Anzahl an optionalen Quests im Vergleich zum ersten Teil fügt sich gut ein. Zwar sind die Aufgaben weder erzählerisch noch spielerisch sonderlich gut (das schlechte Writing haben wir ja schon angesprochen und die meisten Missionen sind öde "Töte und sammle"-Aufträge), aber oftmals gibt es gute Belohnungen – und wenn es nur Tech Scrap ist, der als Währung für alles dient, auch fürs Aufleveln.
Endlich lohnt sich der Grind
Nach und nach immer stärker zu werden, ist in Souls-likes extremst wichtig. The Surge 2 macht hier einen großen Schritt nach vorne. Was im Vergleich zum Vorgänger gleichgeblieben ist: Mit gesammeltem Tech Scrap steigert ihr die Kernleistung eures Exo-Rigs. Doch wo euch das in The Surge 1 nur mehr Energie verschafft hat, um mehr Implantate und eine dickere Rüstung tragen zu können, erhaltet ihr im Nachfolger mit jedem Stufenaufstieg zwei Talentpunkte. Damit steigert ihr eure Lebensenergie, Ausdauer oder die Kerneffizienz (durch Letzteres ladet ihr die Akkus mit Angriffen schneller auf).
Das System ähnelt mehr dem eines Dark Souls' und macht es euch viel einfacher, eure Attribute zu steigern. In Teil 1 war ein Extraimplantat notwendig, um mehr Lebensenergie zu erhalten. Wenn ihr an einem Bosskampf festhingt, konntet ihr nicht einfach grinden gehen, euch hochleveln und eure Lebenspunkte steigern. In The Surge 2 hingegen steht euch diese Möglichkeit offen, was den Frustfaktor deutlich senkt.
Bei Waffen und Rüstungen sowie Implantaten gibt es aber auch in The Surge 2 künstliche Grenzen für Upgrades. Items sowie Crafting-Materialien gibt es wieder in mehreren Stufen und wenn ihr vor einem bestimmten Bosskampf nicht auf Gegner trefft, die Ausrüstung ab eines gewissen Rangs tragen, dann könnt ihr eure Gegenstände auch nicht auf jenes Level anheben, um euch so das Duell mit dem Endgegner zu erleichtern. Aber das ist weitaus weniger ein Problem als die Situation im Vorgänger.
Flexibilität ist gut
Hinzu kommt, dass The Surge 2 nicht nur eine reichhaltige Auswahl an Waffen und Rüstungssets mit speziellen Boni bietet, die allesamt cool aussehen und sich im Fall der Tötungswerkzeuge auch unterschiedlich spielen, das Implantatsystem ist viel besser umgesetzt als in Teil 1. Dadurch, dass ihr nicht mehrere Slots für ein Plus an Lebensenergie und Heilmittel verbraucht, habt ihr viel mehr Möglichkeiten, wirklich coole Boni zu erhalten. Es gibt zahlreiche Modifikationen und es ist oftmals sinnvoll, das eigene Setup an die aktuelle Situation anzupassen. Ihr seid in einem Gebiet unterwegs, in dem ihr es mit viel Giftschaden zu tun bekommt? Dann solltet ihr besser ein Implantat nutzen, dass euch besser davor schützt. Ihr kämpft gerade oft gegen Roboter? Dann ist es klug, den Schaden gegen die Maschinen zu steigern.
Je mehr Slots ihr durchs Erhöhen der Kernleistung freischaltet, desto mehr Optionen stehen euch zur Verfügung. In The Surge 2 ist es einfacher, unterschiedliche Builds zu basteln. Wer will, kann sich richtig tief in das System reinfuchsen und zieht daraus auch teils erhebliche Vorteile. Da ist es praktisch, dass ihr jederzeit zwischen drei Setups wechseln könnt.
Technik, die wenig Freude bereitet
Technisch kann The Surge 2 leider nicht ganz überzeugen. Der erste Teil sah vor zwei Jahren ganz ordentlich, wenn auch nicht überragend aus. Die Fortsetzung hat leider keinen Schritt nach vorne gemacht. Im Großen und Ganzen ist The Surge 2 auf dem gleichen grafischen Stand wie sein Vorgänger, das Bild wirkt bisweilen sogar ein wenig unschärfer als im ersten Teil. Ja, die Levels sind größer und da ihr eben in einer Stadt unterwegs seid, spielt Weitsicht eine größere Rolle. Vermutlich sind das die Gründe dafür, dass sich Dinge wie die Texturqualität oder die Effekte zumindest nicht merklich verbessert haben. Immerhin: Die Kampfanimationen sind nach wie vor sehr gelungen. Die Bewegungen gehen flüssig ineinander über und es macht einfach Spaß, seinem Charakter dabei zuzusehen, wie er sich durch die Gegnergruppen schnetzelt.
Die mittelprächtige Optik könnten wir The Surge 2 auch verzeihen, wenn die Performance besser wäre. Auf einem PC mit i7-Prozessor und einer GeForce GTX 1070 auf maximalen Einstellungen nicht die 60 FPS halten zu können und dann auch noch immer wieder nervige Stotterer zu produzieren, ist vor allem bei dieser Art Spiel ärgerlich. Mehr als einmal sind wir im Kampf gestorben, weil plötzlich für eine halbe Sekunde das Bild hing und wir deshalb nicht rechtzeitig auf die Aktion des Gegners reagieren konnten. Hier muss dringend ein Patch her.
Klingt so lala
Akustisch ist The Surge 2 alles in allem mittelprächtig. Die deutsche Sprachausgabe ist ein Mix aus ganz guten, bekannten Stimmen aus Film und Fernsehen und einigen ziemlich schwachen Sprechern, die Musik passt sich dynamisch dem Spielgeschehen an und untermalt es stets gut, bleibt aber nicht im Kopf hängen. Am besten schneiden die Soundeffekte ab. Wenn im Kampf die Waffen auf die Rüstungen treffen, kracht es gewaltig. Da fühlt man sich gleich noch mächtiger – oder hält eben den Gegner für einen ganz schön starken Kontrahenten.
Abschließend noch ein paar kurze Worte zu den Online-Features von The Surge 2: Einen Koop-Modus gibt es wie schon im ersten Teil leider nicht. Dafür tauchen ab und zu Rachefeinde auf, die andere Spieler getötet haben. Ihr könnt dann stellvertretend Vergeltung üben und erhaltet dafür besonders viel Tech Scrap. Außerdem lassen sich überall in der Welt Graffitis platzieren, um andere Spieler auf versteckte Items oder Hinterhalte hinzuweisen, und ihr könnt ein Banner aufstellen. Wenn das von keinem Spieler innerhalb von 60 Minuten entdeckt wird, erhaltet ihr Tech Scrap. Oder ihr findet eben die Banner anderer Leute und kassiert dafür ab. Das alles ist nett, aber keine Entschädigung für den fehlenden Koop-Modus.
Fazit
Deck 13 hat die Steigerung hingelegt, die wir uns für The Surge 2 gewünscht haben. Die Frankfurter haben aus den Fehlern des ersten Teils gelernt und ein spielerisch richtig gutes Sci-Fi-Souls-like kreiert, mit dem ihr viele Stunden verbringen könnt und dabei immer wieder das geniale Leveldesign bejubelt oder euch über die nächste coole Waffen freut. Lediglich das bestenfalls mittelprächtige Bosskampfdesign sorgt für Kritik am Gameplay.
Dass The Surge 2 auf Story-Seite so schwach abschneidet, ist angesichts der Adventure-Vergangenheit von Deck 13 enttäuschend, aber verschmerzbar. Selbst damit hätte der Titel locker eine 4/5 erhalten, wenn da nicht die technischen Unzulänglichkeiten und die schlechte Kamera wären. Somit springt am Ende nur ein "Gut" für The Surge 2 heraus – aber eines mit Sternchen. Uns hat es trotz seiner Macken sehr viel Freude bereitet und wir können es nicht erwarten zu sehen, was Deck 13 beim dritten Teil anstellt – der hoffentlich irgendwann kommen wird.
- Grandioses Leveidesign
- Sehr spaßige, fordernde Kämpfe
- Verbessertes Progressionssystem
- Tolle Neuerungen (Blocken, Heilungssystem)
- Gute Spielbalance
- Viele Waffen und Rüstungen
- Mäßige Grafik, schwache Peformance
- Einige Kameraprobleme
- Schlechtes Writing
- Stummer Held
- Umgebungen teilweise nicht so hübsch