Die drei Raufbolde Rash, Zitz und Pimple aus Battletoads kehren dieses Jahr zurück. Wir sind schon mal Probe gestorben.
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Die rotzfrechen Battletoads sind zurück!
Die älteren Gamer werden sich vermutlich noch an das bockstarke Actionspiel Battletoads auf dem Nintendo Entertainment System erinnern. Vom Schwierigkeitsgrad her könnte man den Titel auch als das Dark Souls der damaligen Zeit betrachten. Allerdings setzte Battletoads von Entwickler Rare nicht auf einen düsteren Grafikstil, knallige Farben und ein abgedrehter Humor standen deutlich mehr im Fokus. Doch seit 1994, als der letzte Teil für das Super Nintendo erschien, lag die Reihe brach. Erst 25 Jahre später hat Microsoft die Marke wiederbelebt und den Entwickler DLaLa Studios unter der Aufsicht von Rare mit der Entwicklung eines Remakes beauftragt. Wir haben es angespielt.
Wer sind die Battletoads eigentlich?
Wer mit den Namen Rash, Zitz und Pimple etwas anfangen kann, dem muss eigentlich nichts mehr erklärt werden. Rein in die Action und los geht’s! Aber das werden vermutlich nur die wenigsten sein, schließlich waren viele der heutigen Gamer nicht einmal auf der Welt, als die Battletoads-Spiele erschienen sind. Besagte Battletoads wurden damals als Gegenentwurf zu den Teenage Mutant Ninja Turtles erschaffen. An den Erfolg der vier Kämpfer mit dem Hang zur Pizza konnten die Frösche trotz Games, TV-Serie und Crossover mit damals populären Spielen nie anknüpfen.
3 Frösche - 3 Spieler
So, genug des Geschichtsunterrichts, rein ins Getümmel! Battletoads ist ein klassisches Beat ‘em Up im Stile von Double Dragon und Co. In der klassischen 2D-Ansicht ziehen die drei Frösche Rash, Zitz und Pimple in den Kampf. Jeder Akteur verfügt über unterschiedliche Eigenschaften. Während Pimple der muskelbepackte Draufschläger ist, verkörpert Zitz den schnellen und flinken Recken. Rash, der Spaßmacher der Truppe, nimmt die Rolle des Allrounders ein. Spielt man allein, ist die Charakterwahl zweitrangig, denn es kann jederzeit munter zwischen den drei Chaoten gewechselt werden. Auf der gamescom 2019 war das nicht möglich. In Köln wurden wir munter mit spanischen und englischen Kollegen zusammengewürfelt, um den 3-Spieler-Couch-Koop-Modus (Spieler können jederzeit ein- und aussteigen) auszuprobieren. Der funktioniert übrigens auch online.
Immer rein in die Fresse!
Und es ging auch direkt los! Wer benötigt schon eine Einführung? Also hat sich jeder für einen Charakter entschieden und die Buttons vom Controller bis zum Gehtnichtmehr malträtiert. Es herrschte nur ein Motto: Angriff, Angriff und nochmals Angriff. Eine Blockfunktion ist nicht vorhanden, lediglich die Möglichkeit zum Ausweichen. Aber wer macht das schon? Dafür darf die klebrige Zunge nach Belieben eingesetzt werden; beispielsweise um Gegner heranzuziehen, um sie dann richtig zu verdreschen. Je nachdem, wie ihr die Attacken kombiniert und ausführt, füllte sich eure Momentumleiste. Ist die maximiert, wird es richtig abgedreht. Da verwandelt ihr euch beispielsweise in einen Zug oder einer der Toads setzt sich einen Roboterkopf mit Laseraugen auf. Egal wie abgefahren die Aktion auch ist, die Unmengen an Gegner fallen wie die Fliegen bei einer solchen Attacke.
Uuuuuund Matsch! Es wird viel gestorben...
Selbstverständlich darf auch das Hoverbike aus dem Original nicht fehlen, dieses Mal jedoch in einer etwas anderen Perspektive. In atemberaubender Geschwindigkeit schwebt das Ding durch die Levels und wer nicht aufpasst, klatscht gegen Wände oder fällt Abgründe hinunter. Gerade noch wollten wir an dieser Stelle unseren spanischen Kollegen auslachen, da hat es uns selbst an einer Stahlwand zerfetzt. Der Schwierigkeitsgrad steht den alten Teilen auf jeden Fall in nichts nach. Das hat sich vor allem am Levelboss auf der gamescom gezeigt. Diese fiese Mischung aus Wildschwein und verunglücktem Genexperiment erfordert durchaus eine gewisse Taktik, aber im Dreierteam und mit ein paar gekonnten Specials wie etwa einer Schelle mit einem toten Fisch ist das Vieh schnell Geschichte.
Optisch hui und pfui
Grafisch erwartet euch eine Mischung aus wundervoll gezeichneten Charakteren mit vielen verschiedenen Animationen und recht statisch wirkenden Hintergründen in 4K. Genau das macht zumindest die Optik etwas gewöhnungsbedürftig, denn so schön die bewegten Elemente auch sind, umso mehr fällt der Hintergrund ab. Womöglich lag das an der Fassung, die auf der gamescom gezeigt wurde. Ein endgültiges Fazit lässt sich sowieso erst ziehen, wenn wir die finale Version zum Testen haben.
Einschätzung:
Battletoads ist genau das, was Fans vom Original erwarten würden. Es ist knackig, humorvoll, vollgestopft mit verrückten Ideen und mit einem exzellenten Koop-Modus ausgestattet. Viel mehr haben wir bislang vom Spiel nicht gesehen, aber das Gezeigte hat uns außerordentlich gut gefallen. Ob sich hinter der quietschbunten Hülle noch mehr verbirgt, lässt sich momentan schwer abschätzen. So stellt sich die Frage, ob auch die Kletterabschnitte des Klassikers enthalten sind oder gänzlich neue Elemente ihren Weg in das Spiel finden. Noch viel wichtiger ist allerdings das Release-Datum. Das gibt Microsoft immer noch mit 2019 an, aber einen genauen Termin bleibt man uns nach wie vor schuldig.