Final Fantasy 7 Remake ist das perfekte Beispiel dafür, dass eine lange Spielzeit nicht automatisch mehr Spaß bedeutet.
Final Fantasy 7 Remake im Test: Länger ist nicht gleich besser
Wie lange haben wir darauf gewartet, Hand an das Remake von Final Fantasy VII legen zu dürfen? 2015 kündigte Square Enix es auf der E3 an und erfüllte damit einen Traum, den Fans zu dem Zeitpunkt bereits seit zehn Jahren hatten: seit der FF7-Tech-Demo von 2005 zur Demonstration der Hardware-Power der PlayStation 3. Auf der PS4 bekommen wir nun endlich das Remake des Rollenspielklassikers von 1997 serviert – allerdings nur die erste Episode davon. Und die liefert uns leider nicht ganz das Erlebnis, das wir uns gewünscht haben.
Wenn aus wenig Stoff für ein ganzes Spiel zu viel wird
Als Square Enix bekannt gab, dass der erste Teil von Final Fantasy 7 Remake nur das Kapitel in Midgar enthält, wuchs unsere Skepsis ins Unermessliche. Wie bitte soll ein Abschnitt, der im Original nur rund fünf Stunden lang ist, nun Nährboden für ein gesamtes JRPG sein? Immerhin hat der Hersteller nichts anderes als ein vollwertiges Spiel versprochen, das den Umfang eines Hauptteils der "Final Fantasy"-Reihe haben soll. In Sachen Spielzeit hat Final Fantasy 7 Remake definitiv nicht zu wenig zu bieten. Manch einer mag vielleicht ein Abenteuer erwartet haben, das ihn 50, 60 oder gar noch mehr Stunden beschäftigt, mit knapp 35 Stunden stünde der Titel aber eigentlich ganz gut da, gäbe es da nicht ein Problem: Tatsächlich wäre hier weniger mehr gewesen.
Final Fantasy 7 Remake hätte als 20-stündiges Abenteuer wesentlich besser funktioniert. Das hat jedoch nichts mit den Story-Ergänzungen zu tun, die Square Enix in rauen Mengen eingestreut hat. Manche bekannten Szenen sind in der Neuauflage einfach länger, es gibt aber auch komplett neue Momente. All das ist eine der größten Stärken von Final Fantasy 7 Remake. Die Story ist heute besser als vor 23 Jahren.
Mehr Screentime für Nebendarsteller
Ihr spielt Cloud Strife, ein ehemaliges Mitglied der SOLDAT-Einheit des Großkonzerns Shinra, der den Planeten ausbeutet und damit dessen Untergang riskiert. In der Metropole Midgar verdingt sich Cloud als Söldner und kommt so in Kontakt mit der Avalanche-Truppe, die zwar im Grunde Ökoterroristen, aber keine schlechten Menschen sind. Größtenteils bleibt es bei der klassischen Schwarz-Weiß-Zeichnung, aber eben nicht in Gänze. Wenn ihr als Cloud nach der Sprengung des ersten Mako-Reaktors durch die Straßen des Sektors lauft, in dem jene Anlage stand, seht ihr, welche Auswirkungen der Anschlag auf die normale Bevölkerung hat. Sonderlich heldenhaft fühlt ihr euch in dem Moment nicht.
Final Fantasy 7 Remake holt mehr aus der Thematik raus, die in den Neunzigern nur den Auftakt zu einem epischen Abenteuer gebildet hat, und aus seinen Figuren. Die zentralen Charaktere wie Cloud, Tifa und Barrett sind viel besser dargestellt als im Original. Der Wandel des Protagonisten vom gefühlskalten Söldner zu einem Helden, dem wirklich etwas an seinen Mitmenschen liegt und der irgendwann nicht bloß alles nur noch des Geldes wegen macht, ist viel besser dargestellt.
Noch dazu bekommen Nebenfiguren viel mehr Gewicht. Die weiteren Avalanche-Mitglieder Jesse, Wedge und Biggs spielen im Original keine wichtigen Rollen und haben auch nicht sonderlich viele Dialogzeilen. Im Remake ist aber gerade Jesse viel präsenter. Es gibt sogar ein komplettes Story-Kapitel, das sich um sie dreht. Diese Ergänzungen gefallen uns enorm gut und sind genau das, was wir uns von dieser Neuauflage gewünscht haben – aber nicht der Grund, warum Final Fantasy 7 Remake mit seinen 35 Stunden zu lang ausfällt.
"Wann endet dieser verdammte Tunnel?!"
Um gleich die größte Schwäche zu nennen: Das Pacing ist nicht gut. Viele Abschnitte der Hauptstory sind schlicht zu sehr in die Länge gezogen. Zum Beispiel kommt es in dem besagten Jesse-Kapitel zu einer Verfolgungsjagd mit Clouds Motorrad, ähnlich wie ihr es schon aus dem Original kennt. Nicht nur, dass dieser Teil zur Hälfte in einem endlos von Anfang bis Ende gleich aussehenden Tunnel stattfindet, er zieht sich auch in die Länge. Was zwei, drei Minuten lang eine nette Abwechslung zum sonstigen Spielablauf sein könnte, streckt sich auf fünf bis zehn Minuten. Da kommt es schnell zu dem "Langsam ist's aber mal gut"-Gedanken.
Dieses Gefühl hatten wir des Öfteren. So dauert es auf dem Weg zum zweiten Mako-Reaktor locker eine Stunde (wenn nicht gar noch länger) vom nicht gerade planmäßigen Ausstieg aus dem Zug bis ins Innere des Kraftwerks. Ein nicht unerheblicher Teil davon spielt in U-Bahn-Tunneln, die keinerlei Abwechslung bieten – weder spielerisch noch optisch. Häufig wünschten wir uns, dass eine Passage endlich mal endet, damit doch der eigentliche Plot wieder aufgegriffen werden kann.
Wenig Bewegungsfreiheit
Dass die Levels dann auch noch lange Schläuche mit nur wenigen Abzweigungen sind und zu einem Großteil ziemlich generisch aussehen, macht die Sache nicht besser. Wer gehofft hat, Square Enix würde Midgar als eine großen offene Stadt inszenieren, in der ihr euch frei bewegen könnt, wird schwer enttäuscht sein. Das genaue Gegenteil ist der Fall: Oftmals erinnert Final Fantasy 7 Remake an die Schlauchlevels aus Final Fantasy 13, das genau dafür so berüchtigt ist – mit dem Unterschied, dass die Grenzen im FF7-Remake natürlicher wirken.
Trotzdem: Mehr Erkundungsanreize wären schön gewesen. Außer sehr kurzen Nebenpfaden, die zu Item-Kisten führen, wird in den meisten Kapiteln nichts geboten. Das Original-Midgar von 1997 erlebt ihr auch auf sehr lineare Art und Weise. Aber da ist es eben nur der Auftakt, das erste Kapitel eines zusammenhängenden, weltumspannenden Abenteuers.
Das Söldnerleben macht selten Spaß
Das alles soll nicht heißen, dass das Spiel komplett linear ist. Alle paar Kapitel steckt es euch in etwas offenere, aber sehr überschaubare Hub-Levels, in denen ihr ein paar Nebenquests abschließen könnt. Cloud ist schließlich ein Söldner und hilft der Bevölkerung der Slums, wenn sie ihn entsprechend dafür entlohnt. Blöderweise sind die meisten dieser Aufträge äußerst öde. Da sucht ihr für ein Mädchen Katzen oder tötet – kein Witz – ein paar Ratten – immerhin nicht in einem Keller, dafür dürft ihr die "Arena", die nur für diese Mission gebaut wurde, gleich zweimal aufsuchen: Ihr lauft hin, tötet ein paar Nager, kehrt zurück zum Auftraggeber, der euch dann nochmal dorthin schickt, weil eine bestimmte Form von Ratten beim ersten Mal nicht aufgetaucht ist. Beim zweiten Besuch ist die plötzlich da, ihr kämpft nochmal und könnt euch dann eure Belohnung abholen. Das ist Questdesign aus der untersten Schublade.
Zugegeben, ein paar Nebenaufträge haben etwas mehr Story zu bieten, zum Beispiel die Mission, die sich um einen mysteriösen, dem Prinzip von Robin Hood folgenden Dieb dreht, über den ein aufdringlicher Reporter mehr wissen möchte. Aber der Großteil ist Füllwerk, das dieses Spiel nicht gebraucht hat. Ihr könnt sie natürlich ignorieren, dadurch bleiben euch aber ein paar Items, darunter auch weitere Waffen für eure Gruppenmitglieder, verwehrt. Zudem macht euch das Spiel klar: Wollt ihr die Hauptgeschichte fortsetzen und habt noch Nebenaufgaben offen, gibt es kein Zurück mehr. Ihr könnt sie dann nicht mehr nachholen, zumindest nicht vor Ablauf der Credits.
Diese Struktur missfällt uns sehr. Man hat das Gefühl, Square Enix könne sich nicht entscheiden, ob man nun lineare oder Open-World-artige Spiele entwickeln möchte. Es wäre definitiv besser gewesen, wenn die Entwickler auf die Hubs mit ihren optionalen Inhalten verzichtet und das Geld, was in diese Bereiche geflossen ist, lieber dafür genutzt hätten, die restlichen Teile des Spiels etwas verzweigter zu gestalten.
Klassik und Moderne vereint
Bei all der Kritik: Final Fantasy 7 Remake zu spielen, macht trotzdem Spaß und das liegt an den Kämpfen. Square Enix hat es geschafft, das ATB-System ("Active Time Battle") so zu modernisieren, dass es absolut zeitgemäß ist, ohne aber komplett von dem abzuweichen, was das Original ausgezeichnet hat. Ihr steuert Cloud direkt aus der Third-Person-Perspektive und schlagt aktiv zu. Sobald eine der beiden Hälften seines ATB-Balkens voll ist, verlangsamt ihr die Zeit auf Knopfdruck und könnt eine Spezialfähigkeit, eine Materia oder ein Item einsetzen. Die anderen Gruppenmitglieder kämpfen automatisch mit, ihr könnt aber jederzeit den Charakter wechseln oder Tifa, Barrett und Aerith anweisen, eine bestimmte Aktion auszuführen – entweder per frei konfiguriertem Schnellbefehl oder Menü.
Die Limits, also die besonders starken Skills, die eingesetzt werden können, wenn sich durch erlittenen Schaden der entsprechende Balken gefüllt hat, sind auch immer noch mit von der Partie. Beschwörungen dürfen ebenfalls nicht fehlen. Ifrit oder Shiva führen aber nicht bloß eine Attacke aus und verschwinden dann wieder, sondern bleiben länger an eurer Seite. Aktiv steuern könnt ihr sie zwar nicht, aber auf Kosten von ATB-Balken lasst ihr sie ihre besonderen Angriffe ausführen. Zudem verabschieden sie sich jedes Mal mit einer extra mächtigen Attacke. Die Neuinterpretation der Esper weiß zu gefallen, jedoch kommen die Kreaturen nur in Gefechten mit stärkeren Gegnern, vornehmlich Bossen, zum Einsatz. Gegen Shinra-Gardisten oder die oben erwähnten Ratten wären sie aber auch gar nicht nötig, denn die fallen schon nach wenigen normalen Hieben mit Clouds Schwert.
Frustmomente nicht ausgeschlossen
Alles in allem machen uns die Kämpfe richtig viel Spaß, auch wenn das System nicht perfekt ist. So kann es schon frustrierend sein, wenn ihr einen Zauber wirken wollt und dann während der Animation unterbrochen werdet. Wir haben uns in einer Auseinandersetzung sogar mal in eine Sackgasse manövriert: Wir waren gemeinsam mit Aerith unterwegs, Cloud starb, wir hatten keine Phönixfedern mehr und die Lebensenergie der jungen Dame neigte sich auch schon dem Ende zu.
Tränke waren noch in Hülle und Fülle im Inventar, doch jedes Mal, wenn wir einen einnahmen, attackierten uns die Feinde direkt und wir standen mit weniger HP da als vorher. Der Kampf war nicht mehr zu gewinnen, dabei hatten wir nicht das Gefühl, vorher eindeutige Fehler gemacht zu haben. Neben solchen Momenten ist es auch immer wieder mal die Kamera, die Ärger bereitet. So extrem unübersichtlich wie die Kämpfe in Final Fantasy 15 wird es hier zwar nie, aber so ganz hat Square Enix die Sache immer noch nicht im Griff.
Viele Spezialisierungsmöglichkeiten
Das Charaktersystem von Final Fantasy 7 Remake hat indes nichts mit Unübersichtlichkeit am Hut. Die Helden sammeln ganz normal Erfahrungspunkte und bei jedem Levelaufstieg erhöhen sich die Attribute automatisch. Mit Items lassen sich Anpassungen vornehmen und um Zauber wirken zu können, setzt ihr Materia in die Waffen und Rüstungsgegenstände ein. Die leveln ebenfalls auf, je öfter ihr sie im Kampf einsetzt, was stärkere Varianten der Zauber freischaltet, ganz wie im Original.
Die meiste Spieltiefe bringen die Waffenmodifikationen mit sich: Je höher der Level eines Charakters, desto mehr Punkte stehen zur Verfügung. In jede der wählbaren Waffen für einen Recken könnt ihr die maximale Anzahl investieren, die Tötungswerkzeuge teilen sich nicht einen Gesamtpool. Dafür ist eben jede auf etwas anderes spezialisiert. Clouds ikonisches Bastardschwert verursacht viel physischen Schaden, die Eisenklinge wiederum erhöht den magischen Angriffswert. Zudem hat jede Waffe eine eigene Spezialfähigkeit, die ihr im Kampf per "Dreieck" auslöst.
Mit den Modifikationen spezialisiert ihr die Gegenstände noch weiter. Ihr müsst euch das wie simple Talentbäume mit passiven Boni vorstellen. Das System ist nicht komplex und das Menü etwas umständlich zu bedienen. Wer sich nicht hineinfuchsen möchte, kann zudem auf ein praktisches Automatisierungsfeature zurückgreifen und hat dadurch keine großen Nachteile. Alle anderen werden sich darüber freuen, hier ein paar rollenspieltypische Entscheidungen treffen zu können ("Will ich einen Charakter mehr auf Schaden oder Verteidigung trimmen?"), sollten aber eben nicht zu viel Tiefgang erwarten.
Die schönen und hässlichen Seiten von Midgar
Ein wichtiger Aspekt eines Remakes ist ohne jeden Zweifel die Präsentation. Wo 1997 Polygon-arme, kantige Männchen vor 2D-Hintergründen über den Bildschirm gelaufen sind, bestaunen wir heute detaillierte 3D-Umgebungen und Charaktermodelle, die in den Zwischensequenzen besser aussehen als im 15 Jahre alten Animationsfilm "Final Fantasy 7: Advent Children". Während die Protagonisten keine Wünsche offen lassen und fantastisch animiert sind, schwankt die Qualität der Szenerien. Das nächtliche Midgar sieht mit all den verschiedenen Lichtquellen richtig gut aus, die Slums bei Tag offenbaren jedoch so einige verwaschene Texturen. Die Modelle von Statisten und Nebenquest-relevanten Figuren sind hingegen fast auf PS3-Niveau. Dafür glänzen wiederum die Kämpfe mit einer Vielzahl an umherfliegenden Partikeln und einer schicken Lichtshow. Und immerhin läuft Final Fantasy 7 Remake auf der PS4 Pro absolut flüssig, wenn auch nur mit 30 FPS. Einen Performance-Modus mit höherer Bildrate gibt es nicht.
Am meisten glänzt das Spiel in seinen Zwischensequenzen, die absolut kinoreif sind und auch von der sehr guten Vertonung profitieren. Die deutsche Synchronisation kann zwar nicht ganz mit der englischen Fassung mithalten, geht aber größtenteils in Ordnung. Wer will, kann aber auch mit englischer, japanischer oder französischer Sprachausgabe spielen und Untertitel aktivieren. Doch Vorsicht: Die deutsche Übersetzung unterscheidet sich stark von der englischen. Idealerweise stellt ihr also gleich die komplette Spielsprache auf Englisch, wenn ihr keine Lust auf die deutsche oder japanische Vertonung habt.
Bei der Musik jedoch ist klar: Die dürft ihr auf keinen Fall abschalten. Der Soundtrack bietet tolle Neuinterpretationen der alten Klassiker als auch neue Stücke, die einfach nur großartig sind und für die perfekte Untermalung in jeder Spielszene sorgen. Ganz nett: Im Verlauf des Spiels sammelt ihr Schallplatten, die ihr mit Jukeboxen abspielt. Mit dabei sind dann zum Beispiel so Dinge wie ein Dance-Remix von "The Prelude" (der markanten Musik, die bei jedem Spielstart zu hören ist).
Nostalgie inklusive
Das bringt uns noch abschließend zum Thema Nostalgiefaktor: Der ist bei einem Remake eines solchen Klassikers wie Final Fantasy 7 zweifelsohne sehr groß. Immer wieder fühlten wir uns beim Spielen an die Momente aus dem Original erinnert, sei es nun, weil wir einen bestimmten Ort gesehen, einen Boss bekämpft oder eine Zwischensequenz bewundert haben. Der Fanservice ist groß und genau so soll es ja auch sein.
Final Fantasy 7 Remake macht aber eben auch vieles anders, vor allem spielerisch. Ihr könnt jedoch fast das alte Kampf-Gameplay rekreieren, indem ihr einfach im "Klassisch"-Modus spielt. Dann greifen alle Charaktere automatisch Gegner an und bewegen sich selbstständig, während ihr darauf wartet, dass sich deren ATB-Balken füllen. Wir finden es super, dass Square Enix diese Option eingebaut hat, allerdings machen die Kämpfe eben doch mehr Spaß, wenn ihr aktiv schnetzelt. Zudem ist die klassische Variante auch zugleich der niedrigste Schwierigkeitsgrad. Die Gegnerstärke ist dabei auf dem Niveau der Stufe "Einfach". Somit eignet sich der "Klassisch"-Modus eigentlich nur für diejenigen, die Final Fantasy 7 Remake allein aufgrund der Geschichte spielen und vor keine großen Herausforderungen gestellt werden wollen.
Fazit
Wir sind wahrlich zwiegespalten. Die Vorfreude auf Final Fantasy 7 Remake war trotz der anfangs erwähnten Skepsis riesig, umso größer ist nun die Enttäuschung. Dabei ist es ja gar kein schlechtes Spiel. Die Kämpfe machen Spaß, spielen sich sehr dynamisch, die Inszenierung ist großartig und die Erweiterungen und Änderungen der Geschichte fügen sich wunderbar ein. Clouds Entwicklung ist viel besser nachvollziehbar als im Original und dass ehemalige Randfiguren mehr Gewicht verliehen bekommen haben, finden wir auch klasse. Aber dann sind da eben die Spielstruktur, die engen Korridore, die schwachen Nebenquests, das zum Teil wirklich miese Pacing und noch das eine oder andere kleine Ärgernis. Warum etwa müssen wir sekundenlang "Dreieck" gedrückt halten, wenn Cloud ohne Kraftaufwand einen einfachen Hebel umlegt?
Fest steht: Wer das Original liebt, wird auch mit dem Remake viel Spaß haben. Der Nostalgiefaktor macht eben einige der Kritikpunkte wett. Neueinsteiger können davon nicht zehren, haben dafür aber den Vorteil, den spannenden Auftakt einer großen Geschichte erstmals zu erleben. Final Fantasy 7 Remake ist ein gutes Action-RPG. Aber es ist eben nicht ganz die würdige Neuinterpretation des Klassikers. Wir werden das Gefühl nicht los, dass Square Enix hier auf Teufel komm raus ein Spiel kreieren wollte, das mindestens 30 Stunden Spielzeit bietet. Die Story-Ergänzungen haben nicht dafür ausgereicht, also musste eben das ganze Füllwerk her. Und genau das ist der Knackpunkt, weshalb Final Fantasy 7 Remake weit davon entfernt ist, wie seine Vorlage als Meisterwerk in die Geschichte einzugehen.
- Geschichte sinnvoll erweitert
- Randfiguren kriegen mehr Aufmerksamkeit
- Sehr spaßige Kämpfe
- Tolle Musik
- Filmreife Zwischensequenzen
- Charaktere lassen sich spezialisieren
- Grafik teilweise richtig schick,...
- ...teilweise aber auch nicht
- Erhebliche Pacing-Probleme
- Größtenteils öde Nebenquests
- Kaum Platz für Erkundung
- Kämpfe können manchmal frustrieren