In Bayonetta 3 hat die Geschichte um die namensgebende Hexe ihr Ende gefunden. Doch ist das wirklich so? Achtung, Spoiler!
Wie geht es nach Bayonetta 3 weiter?
Bayonetta 3 ist der krönende Abschluss einer einzigartigen Trilogie. Das mag natürlich nicht jeder so sehen, aber als langjähriger Fan der Reihe bin ich mit dem Ende des Actionspiels durchaus zufrieden. Zwar ist die Geschichte nicht halb so verworren wie in den anderen beiden Teilen, dennoch sind nicht wirklich alle Fragen abschließend geklärt. Ist das also wirklich das Ende der hochgewachsenen Hexe mit dem Hang zu extravaganten Outfits? Auch wenn die Marke nicht zu den profitabelsten Spielereihen gehört, werden weder PlatinumGames, SEGA noch Nintendo die Marke ad acta legen.
Viola als neue Bayonetta?
Sollte PlatinumGames die Geschichte irgendwann in bekannter Tradition weiter erzählen, wird vermutlich Viola im Mittelpunkt des Geschehens stehen. Die Tochter von Journalist und Feenkönig Luka und der Bayonetta aus einer anderen Dimension hat ihre eigene Welt verloren und ist nun im Hier und Jetzt gestrandet. Im Gegensatz zu Bayonetta ist sie aber längst nicht so abgeklärt und cool. Zudem steckt sie noch mitten in der Ausbildung zur Hexe und hat längst nicht ihr volles Potenzial erreicht. Noch befehligt sie keine reichhaltige Armee an Dämonen, sondern hat lediglich Cheshire zur Seite. Daraus könnte man, ein bisschen angelehnt an Metroid, eine neue Geschichte erschaffen. Beispielsweise muss sie erst alle ihre Fähigkeiten lernen und auch imstande sein, diese zu kontrollieren. Oder sie springt von Dimension zu Dimension und hilft dort, wo sie am Dringendsten benötigt wird. Wird es dazu kommen? Das lässt sich im Moment nur schwer voraussagen. Bayonetta 3 ist gerade mal ein paar Tage auf dem Markt.
Eine vollkommen neue Richtung?
Das Spiel selbst könnte aber einen Ausblick darauf geben, wie es weiter geht. Dessen geheimes Kapitel ist nämlich im Gegensatz zum Rest vollkommen anders. Ihr folgt hier der jungen Cereza nicht in der bekannten Art, sondern aus der isometrischen Perspektive. Das bedeutet auch, dass die junge Hexe von allein über kleine Schluchten springt und selbstständig niedrige Hindernisse erklimmt. Darüber hinaus verfügt sie über ein bisschen Zauberkraft, die ähnlich wie in einem Rhythmusspiel eingesetzt wird. Ich habe mich sofort an Diablo und andere Spiele mit dieser Perspektive erinnert gefühlt.
Könnte es sein, dass uns PlatinumGames damit einen Teaser auf ein kommendes Bayonetta-Projekt oder ein Spin-of gewährt hat? Es kann mir niemand erzählen, dass die Entwickler das lediglich als Fingerübung integriert haben, weil noch etwas Zeit während der Entwicklung zur Verfügung stand. Dafür ist das Ganze zu aufwändig produziert. Allerdings hat PlatinumGames mit den Jeanne-Levels im Spiel auch etwas vollkommen Neues im kleinen Rahmen gewagt. Wer weiß, vielleicht wird demnächst auch ein kleiner DLC angekündigt, in dem wir genau in diesem Stil die jungen Jahre von Cereza/Bayonetta erleben.
So oder so, es wird auch mit Sicherheit in Zukunft Spiele dieser Marke geben. Ob jedoch Bayonetta in der Form, in der wir sie kennen, noch einmal zurückkehrt, bleibt abzuwarten.