Lust auf Survival-Spiele, aber ihr wollt nicht ständig von anderen belästigt werden? Wir haben ein paar Tipps für euch.
Die 10 besten Survival-Spiele für PvP-Muffel
Rust erlebt derzeit, über zwei Jahre nach seinem offiziellen Release und mehr als sieben Jahre nach dem Early-Access-Start, seinen zweiten Frühling, mehreren Streamer-Projekten sei Dank. Doch die, die keine Lust auf PvP haben, sind bei dem Survival-Spiel von Entwickler Facepunch Studios an der völlig falschen Adresse. Auch DayZ, ARK: Survival Evolved oder Conan Exiles richten sich eher an Leute, die sich mit anderen Spielern messen wollen. Ja, sie bieten teilweise Einzelspielermodi oder reine PvE-Server, aber man merkt ihnen an, dass die Entwickler nicht darauf den Schwerpunkt gelegt haben. Deshalb haben wir eine Liste mit zehn Überlebenskampfspielen zusammengestellt, in denen ihr keine Angst haben müsst, von stärkeren Spielern ständig getötet zu werden, und trotzdem eine richtig spannende Erfahrung habt.
The Forest
Release: 30. April 2018
Plattformen: PC, PS4
Ihr sitzt mit eurem Sohn in einem Flugzeug. Plötzlich kommt es zur Turbulenzen und das Schlimmste tritt ein: Der Flieger stürzt ab und ihr wacht auf einer Insel irgendwo im Nirgendwo auf. Noch halb benommen seht ihr, wie ein offensichtlicher Ureinwohner euer Kind mitnimmt. Da eure Kraft nur dazu ausreicht, über den Boden der Bordkabine zu kriechen, könnt ihr die Entführung nicht verhindern. So beginnt The Forest, in dem es nicht nur euer Ziel ist, zu überleben, sondern auch euren Sohn zu retten.
Anfangs sammelt ihr Ressourcen, errichtet euch einen Unterschlupf und jagt Tiere, um nicht zu verhungern. Aber schon bald bemerkt ihr, dass ihr beobachtet werdet. Die Einheimischen wagen sich immer näher an eure Basis heran und wollen euch irgendwann ans Leder. Es stellt sich heraus, dass nicht die örtliche Wildscheinpopulation auf deren Speiseplan steht, sondern anderes Fleisch. Und sobald die Nacht hereinbricht, wird The Forest vom reinen Survival- zum knallharten Horrorspiel. Immerhin könnt ihr das Ganze mit Freunden im Koop zocken, um den Gruselfaktor zumindest ein wenig zu mindern, wenn ihr damit nicht zurechtkommt.
Raft
Release: 23. Mai 2018 (Early Access)
Plattformen: PC
Raft ist noch im Early Access, aber schon jetzt sein Geld vollkommen wert. Seit dem jüngsten Inhalts-Update stecken richtig viele Story-Inhalte in dem Spiel, in dem ihr am Anfang nicht mehr habt als ein kleines Floß und euch mitten auf dem Ozean befindet. Um euer Holzgefährt kreist ein hungriger Hai. Zum Glück finden sich im Meer aber auch jede Menge Rohstoffe, mit denen ihr das Floß ausbauen und euch nützliches Werkzeug herstellen könnt.
Nach und nach wird aus dem einfachen Holzbrett ein richtiges mobiles Zuhause. Davon abgesehen gibt es diverse Inseln zum Erkunden. Dazu gehören neben ganz kleinen, recht generischen einsamen Eilanden auch große, handgebaute Orte, wo ihr Notizen findet, deren Infos sich in eurem Kopf zu einem großen Ganzen zusammensetzen – und das ist auch noch echt interessant. Raft ist aber auch eines der entspannteren Survival-Spiele. Ja, ihr müsst regelmäßig essen und trinken und der Hai ist nicht die einzige Lebensform, die euch Schaden zufügen will. Aber so stressig und actiongeladen, wie manch andere Genrevertreter ist es beileibe nicht.
Subnautica
Release: 23. Januar 2018
Plattformen: PC, PS4, Xbox One
In Raft seid ihr viel auf dem Wasser, in Subnautica geht es unter die Meeresoberfläche. Ihr seid mit eurem Raumschiff auf einem fremden Planeten abgestürzt, der so gut wie keine Landmassen hat. Also müsst ihr auf Tauchgänge gehen, um Nahrung und andere wichtige Ressourcen zu finden. In der Unterwasserwelt seid ihr natürlich nicht alleine: Es gibt kleine Fische, die sofort Reißaus nehmen, wenn ihr euch ihnen nähert, aber auch größere Tiere. Und je tiefer ihr taucht, desto schauriger wird’s.
Subnautica ist eines der besten Survival-Spiele überhaupt, weil es nicht nur einen motivierenden Gameplay-Loop bietet, sondern auch erzählerisch richtig stark auftrumpft. Ähnlich wie in Rust erzählen aber auch hier eher die Umgebungen und Dinge, die ihr in der Welt findet die Story. NPCs, mit denen ihr Dialoge führen könntet, gibt es schließlich nicht. Falls euch Subnautica richtig gut gefällt, könnt ihr mit dem Nachfolger Below Zero gleich weitermachen. Der ist allerdings noch im Early Access und inhaltlich nicht vollständig, macht aber trotzdem schon viel Spaß.
Minecraft
Release: 18. November 2011
Plattformen: PC, PS4, PS3, PS Vita, Xbox One, Xbox 360, Switch, Wii U, 3DS, iOS, Android, Fire OS, Windows 10 Mobile, Windows Phone
Diese Liste wäre ohne Minecraft einfach nicht vollständig. Zwar dürften nur verhältnismäßig wenige Leute das Spiel mit der Blockgrafik heutzutage aufgrund seiner Survival-Mechaniken, sondern eher wegen der vielen Gestaltungsmöglichkeiten zocken, aber im Kern ist es ja eben doch ein Titel, in dem es ums Überleben geht. Und mit diversen Mods lässt sich das noch viel weiter in den Mittelpunkt rücken.
Aber auch so ist Minecraft mittlerweile ein wahres Content-Monster. Es gibt etliche Biome zum Erkunden, die Welten sind dank der prozeduralen Generierung eh riesig und mit jedem größeren Update kommen neue Mechaniken, Kreaturen und Items hinzu. Und falls ihr wirklich auf der Suche nach einer großen Herausforderung seid, dann versucht euch eben am Hardcore-Modus, in dem ihr nur ein einziges Leben habt! Dann habt ihr definitiv vor jedem Creeper großen Respekt.
7 Days to Die
Release: 13. Dezember 2013 (Early Access)
Plattformen: PC, PS4, Xbox One
Minecraft ist euch zu kindlich? Dann spielt doch die Erwachsenenvariante namens 7 Days to Die! Lasst euch dabei nicht davon abschrecken, dass sie seit mittlerweile über sieben Jahren in der Alphaphase festhängt! Entwickler The Fun Pimps veröffentlicht regelmäßig Updates mit neuen Inhalten und Verbesserungen. Mittlerweile bietet 7 Days to Die mehr als so manches Spiel, das schon vor Jahren final erschienen ist.
Im Kern ist 7 Days to Die Minecraft mit düsterer, realistischerer Grafik (wobei die Optik nun wirklich nicht die Stärke des Spiels ist) und deutlich mehr Zombies. Ihr habt euch immer darüber geärgert, dass es in DayZ so wenig Untote gibt? In 7 Days to Die bekommt ihr es teils mit großen Horden zu tun. Alle sieben Tage kommt eine besonders riesige Schar euch in eurer Basis besuchen und wird nicht aufgeben, euch zu jagen, sofern ihr die Zombies nicht ausschaltet. Daher ist es wichtig, für eine gute Verteidigung zu sorgen, indem ihr allerlei Fallen aufstellt. Das Ganze ist wunderbar allein spielbar, macht aber im Koop mit Freunden nochmal deutlich mehr Spaß.
Terraria
Release: 16. Mai 2011
Plattformen: PC, PS4, PS3, PS Vita, Xbox One, Xbox 360, Switch, Wii U, 3DS, iOS, Android, Windows Phone
Terraria ist ähnlich wie 7 Days to Die deutlich von Minecraft inspiriert – sogar noch deutlicher. Man könnte meinen, es sei ein dreister Klon, bloß mit 2D-Grafik. Aber damit täte man ihm Unrecht, denn in Terraria geht es weniger ums kreative Bauen und viel mehr darum, immer stärker zu werden und es mit immer mächtigeren Feinden aufnehmen zu können.
Hier steckt eine dicke Prise Rollenspiel beziehungsweise Action-Adventure drin. Es gibt nicht nur zahlreiche Waffen, die ihr selbst herstellt, aber auch von besiegten Feinden erbeutet, ihr könnt zudem auch Zauber erlernen. Noch dazu stoßt ihr in den zufallsgenerierten Welten immer wieder auf teils riesige Dungeons mit tödlichen Fallen und noch tödlicheren Bossmonstern. Ihr könnt Wochen und Monate mit nur einer einzigen Partie Terraria verbringen und dank der Zufallsfaktoren ist der Wiederspielwert enorm hoch.
Don't Starve
Release: 23. April 2013
Plattformen: PC, PS4, PS3, PS Vita, Xbox One, Xbox 360, Switch, Wii U, iOS, Android
Wir bleiben noch ein wenig im 2D-Territorium. Don't Starve verzichtet genau wie Terraria auf dreidimensionale Optik, sieht aber wesentlich moderner aus. Die Comic-Optik erinnert ein wenig an den typischen Stil von Tim-Burton-Filmen. Ähnlich düster ist der Titel auch, in dem ihr zu überleben versucht. Die Welten sind genau wie in einigen anderen der hier genannten Spiele prozedural generiert und bestehen aus diversen Biomen mit jeweils anderer Flora sowie Fauna.
Vieles in Don't Starve will euch umbringen. Schon am Tag ist es eine echte Herausforderung, nicht ins Gras zu beißen, aber in der Nacht wird es erst so richtig schlimm. Dann dürft ihr euch nicht zu weit vom Licht in eurem Lager entfernen, denn sonst seid ihr so gut wie tot. Ihr könnt zum Beispiel in völliger Dunkelheit mit keinen Objekten interagieren und die geistige Gesundheit eurer Figur nimmt rapide ab. Mit all seinen Erweiterungen bietet Don't Starve heutzutage ein riesiges Paket an Inhalten, die euch für etliche Stunden an den Bildschirm fesseln. Und falls ihr nicht allein spielen wollt: Mit Don't Starve Together gibt es eine eigenständig lauffähige Multiplayer-Erweiterung, die Koop-Gameplay ermöglicht.
Green Hell
Release: 5. September 2019
Plattformen: PC, Switch (für PS4 und Xbox One angekündigt)
Vielleicht seid ihr auf der Suche nach einem möglichst realistischen Survival-Spiel ohne übernatürliche Elemente oder einen Comic-Look. Dann seid ihr bei Green Hell an der richtigen Adresse. Hier hängt ihr mitten im Urwald fest und müsst euch dort selbst versorgen, indem ihr etwa in leeren Kokosnussschalen Wasser sammelt, Obst und Gemüse anbaut oder Tiere jagt. Doch Vorsicht: Gefahren lauten hinter gefühlt jedem Baum und Felsen. Jaguare, Krokodile, giftige Spinnen und Schlangen sind nur eine Facette. Nach dem Baden in örtlichen Flüssen solltet ihr unbedingt eure Gliedmaßen untersuchen, denn es könnten Blutegel daran hängen. Außerdem gibt es ähnlich wie in The Forest Ureinwohner, die nicht gut auf euch zu sprechen sind.
Ähnlich wie das erstgenannte Spiel in dieser Liste legt Green Hell sehr viel Wert auf seine Geschichte. Ihr spielt den Anthropologen Jake, der seine Freundin, die Linguistin Mia, in den südamerikanischen Urwald begleitet hat, wo sie mit dem Volk der Yabahuca Kontakt aufnehmen möchte. Doch eines Tages bricht der Kontakt zu ihr ab und Jake spürt, dass seine Geliebte in Gefahr ist. Wer auf eine spannende und ordentlich inszenierte Geschichte aus ist und seinen Spaß nicht nur aus Survival-Mechaniken ziehen möchte, ist mit Green Hell gut bedient. Ach ja, haben wir schon erwähnt, dass es für ein Indie-Spiel richtig hübsch aussieht? Und eine Koop-Option für den Survival- und mittlerweile auch den Story-Modus ist ebenfalls dabei.
The Long Dark
Release: 1. August 2017
Plattformen: PC, PS4, Xbox One, Switch
Wo wir gerade bei Spielen ohne übernatürliche Elemente sind: The Long Dark ist auch ein ganz heißer Kandidat für Spieler, die nicht in einer Postapokalypse mit Zombies oder einer Fantasy-Welt, sondern in einem geerdeten, an der realen Welt orientierten Szenario ums Überleben kämpfen wollen. Heiß ist hier eigentlich nur das Lagerfeuer, dass ihr so dringend benötigt, wenn ihr nicht erfrieren wollt.
The Long Dark entführt euch in den Norden Kanadas, wo ihr in einer Schneelandschaft alles dafür tun müsst, nicht zu erfrieren. Die Witterungsbedingungen sind euer größter Feind. Es gibt aber auch Wölfe sowie Bären, die nicht gerade scheu sind. Hunger und Durst gilt es natürlich auch zu stillen. Um euch vor der Kälte in Sicherheit zu bringen, könnt ihr euch in The Long Dark aber nicht wie in anderen Survival-Spielen selbst eine Hütte bauen, sondern müsst mit dem arbeiten, was die Welt von Anfang an bietet. Neben dem Survival-Modus gibt es mittlerweile auch eine in mehrere Episoden unterteilte Story-Kampagne, die jedoch noch nicht vollständig ist, obwohl die Early-Access-Phase bereits 2017 endete. Aber immerhin sind alle noch ausstehenden Folgen im Kaufpreis enthalten und werden nicht als zusätzliche DLCs verkauft.
Grounded
Release: 28. Juli 2020 (Early Access)
Plattformen: PC, Xbox One
Wir beenden diese Liste mit ihrem jüngsten Spiel: Grounded ist vor gerade mal vor einem halben Jahr als Early-Access-Version für den PC und die Xbox One erschienen. Da es sich um einen Titel von Microsoft-Tochter Obsidian Entertainment handelt, ist es im Xbox Game Pass enthalten. Dessen Abonnenten müssen es sich also nicht kaufen. Doch wenn ihr extra Geld für Grounded bezahlt, ist es das auch wert. Die große Besonderheit des Spiels ist sein "Liebling, ich habe die Kinder geschrumpft"-artiges Szenario: Ihr spielt nämlich Jugendliche, die tatsächlich auf Ameisengröße geschrumpft wurden und nun in einem Garten um ihr Überleben kämpfen, während sie versuchen, einen Weg zu finden, wie sie wieder ihre normale Größe erreichen können.
Grounded ist allein und im Koop spielbar und bietet neben sehr gut umgesetzen Survival-Mechaniken wie dem Crafting und Basenbau auch jede Menge Charme. Allein die kleinen Blattläuse, die sich jedes Mal auf extrem niedliche Art erschrecken, wenn ihr ihnen nahekommt, sind schon einen Blick wert. Es kann aber auch gruselig werden, wenn ihr nachts unterwegs seid, in der Ferne sich bewegene Grashalme seht und merkt, dass sich euch da eine große, ekelige Spinne nähert. So toll Grounded aber auch jetzt schon ist, geben wir euch trotzdem den Rat, auf den finalen Release zu warten. Der soll irgendwann dieses Jahr erfolgen. Erst dann ist die Geschichte vollständig und wir wissen doch, welch gute Geschichtenerzähler die Leute von Obsidian sind. Und das solltet ihr in Grounded eben am Besten dann erleben, wenn wirklich alle Inhalte implementiert sind.