Alle Blockbuster auf der PS4 durchgespielt? Dann haben wir richtig gute Titel für euch, die ihr bestimmt noch nicht gezockt habt.
Das sind unsere Geheimtipps für die PS4!
"Hmm, was soll ich nur auf meiner PS4 spielen?" Falls ihr euch aktuell diese Frage stellt, habt ihr den richtigen Artikel angeklickt. Wir haben da nämlich ein paar Geheimtipps für euch. Es gibt schließlich noch weitaus mehr Spiele als God of War, Uncharted, The Last of Us und Marvel's Spider-Man. Es gibt Indie-Perlen, die noch nicht so viele Leute entdeckt haben wie ein Celeste, Dead Cells oder What Remains of Edith Finch. Daneben existieren Spiele großer Publisher, die nicht die Aufmerksamkeit erhalten haben, die sie verdient hätten. Fünf Titel haben wir herausgepickt, die wir ihr euch ans Herz legen. Vielleicht ist ja was dabei, womit ihr euch die Zeit bis zum nächsten großen Blockbuster vertreiben könnt.
Prey
Erschienen am: 5. Mai 2017
Genre: Ego-Shooter/Action-Adventure
Bethesda hatte zuletzt nicht sonderlich viele Verkaufsschlager. Unter anderem hat sich Prey nicht sonderlich gut verkauft. Das sollte der Neustart einer Reihe sein, die zuvor eigentlich noch gar keine Reihe war. Schließlich gab es nur das erste Prey von 2006, die Arbeiten am direkten Nachfolger wurden 2014 eingestellt. Der Reboot hat eigentlich gar nichts mehr damit zu tun. Er ist zwar auch ein Ego-Shooter, in dem ihr gegen Aliens kämpft, damit hat es sich dann aber schon mit den Gemeinsamkeiten. Im 2017er-Prey geht es sogar weniger ums Ballern, als man zunächst denken würde. Denn es ist eher ein Action-Adventure aus der First-Person-Ansicht als ein reiner Shooter.
Ihr erkundet recht frei die Raumstation Talos I, die von Aliens überrannt wurde. Häufigster Gegnertyp sind die sogenannten Mimics, die die Form sämtlicher Objekte annehmen können. Zur Verteidigung stehen euch eine Rohrzange, eine Schrotflinte, aber auch exotischeres Werkzeug wie die GLOO-Kanone, die einen Gelschaum verschießt, der die Aliens bewegungsunfähig macht, zur Verfügung. Die Kämpfe stehen aber gar nicht so sehr im Fokus. Erkundung spielt eine große Rolle, es gibt Rätsel und viel spielerische Freiheit. Dazu kommen mehrere Talentbäume und ihr könnt euch auf unterschiedliche Dinge spezialisieren, etwa aufs Hacken oder Schleichen. Die Möglichkeiten, Probleme zu lösen, sind zahlreich. Prey ist näher an einem System Shock als einem Doom dran. Es macht vielleicht nicht alles perfekt, aber es ist ein besonderes Spiel, das viel mehr Aufmerksamkeit verdient hat. Zudem bekommt ihr richtig was fürs Geld: Wer alles in Prey machen möchte, ist locker über 40 Stunden beschäftigt.
Owlboy
Erschienen am: 10. April 2018
Genre: Plattformer/Action-Adventure
Neun Jahre. Neun lange Jahre war Owlboy in Entwicklung. 2007 gingen die Arbeiten los, 2016 erschien der Plattformer dann endlich für den PC, 2018 folgten Umsetzungen für die Konsolen. Nur scheinbar haben gar nicht so viele Leute mitbekommen, dass das Spiel veröffentlicht wurde. Während sehr viele Leute heute noch über Hollow Knight oder Undertale sprechen, redet kaum noch jemand über Owlboy. Das ist schade, denn dem norwegischen Indie-Team D-Pad Studio ist damit ein richtiges Juwel gelungen.
Ihr spielt Otus, der einer Rasse angehört, die quasi halb Mensch, halb Eule ist. Eines Tages wird sein Heimatdorf von Piraten überfallen und er zieht los, um die Schurken zu bezwingen. Owlboy ist ein 2D-Spiel im wunderschönen, detailverliebten Pixel-Look, zu dem die Bezeichnung Jump and Run nicht so ganz passt. Denn Otus fliegt durch die Levels. Die Besonderheit ist, dass Otus im Verlauf des Spiels auf unterschiedliche Charaktere trifft, die er einfach greift und durch die Gegend trägt. Jene Figuren dienen dann als Schützen und ihr braucht deren Hilfe, denn in den Levels gibt es viele Gegner. Owlboy spielt sich großartig, bietet einen fantastischen Soundtrack und erzählt obendrein noch eine herzerwärmende Geschichte über einen Hauptcharakter, der kein hohes Ansehen bei seinesgleichen genießt. Otus kann nämlich anfangs nicht so gut fliegen wie die anderen Eulenjungen und noch dazu ist er stumm, weswegen er sich mit Hänseleien konfrontiert sieht. Wer da nicht sofort Mitleid mit dem armen Kerl empfindet, muss wohl ein Herz aus Stein haben.
Tearaway Unfolded
Erschienen am: 9. September 2015
Genre: Jump and Run/Action-Adventure
Media Molecule hat einst die "Little Big Planet"-Spiele gemacht und bringt nun im Februar Dreams auf den Markt, an dem die Briten seit über sieben Jahren arbeiten. Das heißt aber nicht, dass sie seit Little Big Planet 2 von 2011 (Teil 3 entstand bei Sumo Digital) nichts anderes mehr veröffentlicht haben. 2013 erschien Tearaway für die PlayStation Vita und zwei Jahre später folgte eine erweiterte Fassung für die PlayStation 4 unter dem Namen Tearaway Unfolded – ein fantastisches Spiel, das leider viel zu wenig Leute gekauft haben. Tearaway ist eine Mischung aus Jump and Run und Action-Adventure und bietet nicht nur eine wunderschöne Optik (alles im Spiel sieht aus, als wäre es aus Papier gebastelt), es hat auch ein besonderes Konzept.
Die Lore von Tearaway Unfolded besagt, dass seine Spielwelt im Inneren eures Fernsehers existiert. Ihr als Person, die vor der Glotze sitzt, seid eine Art Gott und sollt dem Hauptcharakter dabei helfen, seine Aufgabe zu erfüllen. Ihr steuert einen Boten, der eine wichtige Nachricht zu überbringen hat. Viele Hindernisse erwarten ihn auf seinem Weg, aber ihr könnt dabei helfen, sie zu überwinden. Zum Beispiel ruft ihr Windstöße hervor, indem ihr über das Touchpad des Controllers wischt, oder ihr neigt Rampen per Bewegungssteuerung. Tearaway Unfolded durchbricht immer wieder die vierte Wand, spielt sich super und ist von Anfang bis Ende extremst charmant.
Judgment
Erschienen am: 25. Juni 2019
Genre: Action-Adventure
Das jüngste Spiel in dieser Liste ist Judgment. Hierbei von einem Misserfolg zu sprechen, wäre wohl gelogen. Publisher SEGA zeigte sich ziemlich zufrieden mit den Verkäufen im Westen, sie hätten die eigenen Erwartungen übertroffen, heißt es. In Japan war Judgment sowieso ein Hit, ist es doch ein Spin-off der Yakuza-Reihe, die dort sehr belieb ist und auch in der westlichen Welt immer mehr Fans findet. Trotzdem sind die Spiele hierzulande immer noch ein Nischenthema und deshalb können wir nicht anders, als Judgment in diese Liste aufzunehmen. Denn es ist eines der besten Open-World-Spiele des vergangenen Jahres und viele von euch haben es sicherlich noch nicht gezockt.
Das Gute an Judgment ist: Ihr müsst kein Yakuza vorher gespielt haben, um die Story zu verstehen. Das Spin-off steht inhaltlich auf eigenen Beinen, auch wenn die japanische Mafia eine wichtige Rolle spielt. Ihr selbst schlüpft aber in die Haut von Takayuki Yagami, einem Privatdetektiv, der früher ein aufstrebender Rechtsanwalt war. Nachdem jedoch ein freigesprochener Klient eine junge Frau umbringt, macht Yagami sich große Vorwürfe und legt sein Amt nieder. Als Detektiv ist er in der Gegenwart der Spielhandlung einem Serienmörder auf der Spur, der mehrere Yakuza-Mitglieder umgebracht hat. Judgment erzählt eine ungemein spannende Geschichte mit zahlreichen unerwarteten Wendungen. Dazu kommen richtig gute Nebenquests und Minigames sowie ein spaßiges Kampfsystem – und nur wenige Spiele vermitteln die japanische Kultur so gut wie Judgment und eben die Yakuza-Titel.
Pyre
Erschienen am: 25. Juli 2017
Genre: Rollenspiel
Supergiant Games ist eines der angesehensten Indie-Studios, die es gibt. Sein Erstlingswerk Bastion kam richtig gut an und derzeit erhalten die US-Amerikaner viel Lob für ihr Rogue-like Hades, das sich zwar noch im Early Access befindet, aber schon jetzt genug Inhalte und eine höhere Qualität bietet als so manch fertiges Spiel. Was jedoch gefühlt ein wenig untergegangen ist, ist Pyre. Dabei ist das sogar das ungewöhnlichste und deshalb auch spannendste Spiel von Supergiant Games. Es ist im Kern ein Rollenspiel, hat aber auch etwas von einem Sportspiel und Visual Novels. Klingt nach einer wilden Mischung, ergibt aber ein stimmiges Gesamtbild.
Pyre spielt in einer postapokalyptischen Welt, in der Bücher und Lesen im Allgemeinen verboten sind. Wer sich nicht daran hält, wird ins Exil verbannt. Es gibt aber einen Weg, wieder zurück in die Gesellschaft zu kommen: gute Leistungen in den sogenannten Rites erbringen. Die kann man entweder als eine Art religiöse Riten bezeichnen oder als Mannschaftssport. Ihr stellt ein Team unterschiedlicher Charaktere zusammen, jeder mit seinen eigenen Stärken und Schwächen, und tretet in Echtzeit gegen andere Mannschaften an. Euer Ziel in jedem Match: den titelgebenden Scheiterhaufen des gegnerischen Teams zu löschen, während ihr euer eigenes Feuer verteidigt. Das spielt sich actionreich, es steckt aber auch ein hoher taktischer Anspruch darin. Rundherum hat Supergiant Games eine richtig gute Geschichte gestrickt, in der ihr öfters vor schwierige Entscheidungen gestellt werdet. Ach ja, das Ganze sieht auch noch richtig hübsch aus. Überzeugt?