Marvel's Guardians of the Galaxy könnte einer der Hits des Jahres sein, fällt aber in einer wichtigen Kategorie durch.
Marvel's Guardians of the Galaxy im Test: Wenn doch nur nicht die Kämpfe wären ...
Bis vor acht Jahren kannten nur eingefleischte Comic-Nerds die Wächter der Galaxie. Mit dem ersten Trailer zum Film „Guardians of the Galaxy“ änderte sich das schlagartig. Die Streifen des Marvel Cinematic Universe machten aus der Antiheldentruppe rund um Star-Lord (auf der Leinwand von Chris Pratt dargestellt) wahre Publikumslieblinge. 2017 brachte Telltale Games sie auf den PC und die Konsolen – mit mäßigem Erfolg. Nun haben sich die „Deus Ex“-Entwickler von Eidos Montreal an der Materie versucht. Während ein dritter Film noch eine Weile auf sich warten lässt, könnt ihr dank Marvel's Guardians of the Galaxy eure Lieblingschaostruppe immerhin auf PC, PS5, PS4, Xbox Series X/S, Xbox One und Nintendo Switch in einem neuen Abenteuer erleben. Das glänzt vor allem auf erzählerischer und visueller Ebene, wie wir anhand der PC-Fassung feststellen durften. Doch ein wichtiger Gameplay-Baustein verhindert am Ende eine Hit-Wertung.
Andere Guardians, gleiches Feeling
Ähnlich wie bei Marvel's Avengers, ebenfalls eine Square-Enix-Produktion, an der Eidos Montreal mitgewirkt hat, hat Marvel's Guardians of the Galaxy nichts mit den Kinoabenteuern zu tun. Das bedeutet, dass hier eben keine Polygonvarianten von Chris Pratt, Zoe Saldana und Dave Bautista über den Bildschirm turnen. Doch bevor ihr das Spiel abschreibt, weil die Figuren in eurem Kopf zu sehr mit den Darstellern verwachsen sind, als dass ihr sie voneinander getrennt akzeptieren könntet: Das wäre ein großer Fehler! Das Spiel wirkt trotz der Abwesenheit bekannter Gesichter und Stimmen wie einer der MCU-Filme, nur eben in interaktiver Form.
Das bedeutet aber nicht, dass die selbsternannten Wächter der Galaxie an dem gleichen Punkt sind, was ihre Beziehungen untereinander und ihren Stand in der Welt betrifft wie zuletzt in „Guardians of the Galaxy 2“ oder den Avengers-Filmen „Infinity War“ sowie „Endgame“. Das Spiel beginnt zu einer Zeit, in der die Truppe noch nicht lange existiert und man noch nicht von guten Freunden sprechen kann (mit Ausnahme von Groot und Rocket, versteht sich). Das beste Beispiel dafür ist das Misstrauen von Drax gegenüber Gamora, weil sie ja nun mal die (Zwangs-)Adoptivtochter von Thanos ist, der wiederum den Tod der Familie des Katathianers zu verantworten hat. Kein Wunder also, dass das Quintett sich am laufenden Band zankt, vor allem da es meisterlich darin ist, sich Ärger aufzuhalsen.
Langer Anlauf, aber dann ...
Zu Beginn sind die Protagonisten in einer Quarantänezone unterwegs, um ein Monster für die Bestiensammlerin Lady Hellbender einzufangen. Blöderweise werden sie dabei vom Nova Corps erwischt und nur dank der gemeinsamen Vergangenheit von Peter alias Star-Lord und der Centurion Ko-Rel entkommen sie knapp dem Gefängnis, müssen aber innerhalb kürzester Zeit Geld auftreiben, um eine Strafe zu bezahlen. Das klingt jetzt erst mal nicht sonderlich spannend und in der Tat braucht der Plot von Marvel's Guardians of the Galaxy ein wenig, bis er so richtig Fahrt aufnimmt. Am Ende geht es dann eben doch um wesentlich mehr als nur einen „Strafzettel“. Kommt die eigentliche Haupthandlung mal ins Rollen, wird es richtig spannend, sodass die Story bis zum Finale gut zu unterhalten weiß.
Dass ihr im Spielverlauf als Peter Quill Entscheidungen treffen könnt, ist dabei aber mehr Schein als Sein. Ja, die wirken sich durchaus auf die nachfolgende Szene aus, lassen euch mitunter sogar mal einen Kampf überspringen. Aber so richtig verändern könnt ihr den Handlungsverlauf nicht. Marvel's Guardians of the Galaxy hat auch nur ein einziges Ende. Trotzdem ist das Feature nicht schlecht, weil es euch erlaubt, Peter und seine Beziehung zu den anderen Teammitgliedern ein wenig zu formen. Zudem wirkt nichts davon künstlich aufgepfropft. Egal wie ihr euch entscheidet, alles bleibt innerhalb des Universums und der Charakterzeichnung logisch.
Mehr Tiefe
Nicht aber nur der eigentliche Plot ist eine Stärke von Marvel's Guardians of the Galaxy. Es sind vor allem die vielen Dialoge, die uns so begeistern. Und damit meinen wir weniger das fast unaufhörliche Gebrabbel während der Erkundung der zahlreichen Schauplätze, das zwar auch gut geschrieben ist, aber manch einem Spieler auf die Nerven gehen könnte. Nein, die Highlights sind die Gespräche in den vielen, toll inszenierten Zwischensequenzen sowie die optionalen Konversationen, die ihr zwischen und auch manchmal während den Missionen führen könnt. Die verleihen den fünf Wächtern Tiefe.
Während Drax und Rocket zum Beispiel in den MCU-Filmen fast ausschließlich Comic Reliefs sind, erfahrt ihr in Marvel's Guardians of the Galaxy mehr über ihre tragische Vergangenheit. Die Figuren erhalten vielleicht keine völlig neuen Facetten, aber die, die im Kino bislang nur kurz angerissen wurden, vertieft das Spiel, wenn auch mehr in den optionalen Dialogen. So könnt ihr etwa früh ein Kontrollgerät finden, wie es Rocket einst auf Halbwelt getragen hat, als er noch sein Dasein als Versuchstier der Kree gefristet hat, und ihn dann in der Milano darauf ansprechen.
Hat da jemand Mass Effect gesagt?
Dass ihr euch überhaupt nach jeder Mission an Bord des Raumschiffs der Guardians wiederfindet und als Peter mit den anderen Charakteren reden oder auch einfach deren Dialogen, die sie untereinander führen, lauschen könnt, finden wir großartig. Das bildet die Ruhephasen zwischen den actionreichen Momenten und erinnert angenehm an die Zeit, die wir in Mass Effect 1 bis 3 auf der Normandy verbracht haben.
Humor kommt in Marvel's Guardians of the Galaxy nicht zu kurz. Gerade in den witzigen Momenten weckt das Spiel starke Erinnerungen an die Filme. Drax ist hier genauso jemand, der alles wörtlich nimmt und mit Dingen wie Sarkasmus nichts anfangen kann, was für reichlich Lacher sorgt, während Groot und Rocket eine ähnlich gute Chemie wie auf der großen Leinwand haben. Und das Weltraumlama … Das könnte auch genauso gut ein Running-Gag in einem Kinoabenteuer sein. Ja, richtig gelesen, es gibt ein Weltraumlama! Wie großartig ist das bitte?!
Die besten Hits der 80er
Nun haben wir schon so viele Worte zu den Dialogen verloren, ohne die Vertonung zu loben. Auf Englisch zählt Marvel's Guardians of Galaxy zur Speerspitze, was das Thema Sprachausgabe betrifft – und das ganz ohne die Videospiel-Voice-Acting-A-Prominenz à la Troy Baker, Jennifer Hale oder Ashly Burch. Auf Deutsch wiederum... Nun ja, sagen wir es so: Da krankt es wie so oft weniger an den Sprechern selbst, sondern mehr an der Regie. Will heißen: Die deutsche Vertonung leidet in Teilen an dem klassischen Problem, dass die Sprecher normale Sätze übertrieben stark betonen. Unser Rat: Spielt auf Englisch mit deutschen Untertiteln! Ihr werdet es uns danken.
Die Musik hingegen ist logischerweise in beiden Varianten großartig und steht den Soundtracks der Filme in nichts nach. Wir würden sogar behaupten, Eidos Montreal übertrifft hier alles bisher Dagewesene rund um die Wächter der Galaxis – nicht wegen den orchestralen Originalmelodien, die sind auf einem Niveau wie die der Filme, sondern wegen den lizenzierten 80er-Jahre-Songs. Von A-has „Take On Me“ über „Wake Me Up Before you Go Go“ von Wham bis hin zum Internet-Meme „Never Gonna Give You Up“ von Rick Astley: Hier bleiben kaum Wünsche offen.
Visueller Hochgenuss mit reichlich Vielfalt
Fast wunschlos glücklich macht uns auch die Grafik der PC-Version. Marvel's Guardians of the Galaxy punktet mit detaillierten Figuren, tollem Performance Capture in den Zwischensequenzen und knackscharfen Texturen. Das Beeindruckendste neben den detaillierten Umgebungen (dazu kommen wir gleich noch) sind aber die Raytracing-Effekte. Eidos Montreal macht von der RTX-Technologie nicht weniger Gebrauch, als es CD Projekt RED bei Cyberpunk 2077 getan hat. Ständig präsentiert das Spiel irgendwelche schicken Spiegelungen und die Beleuchtung ist auf höchstem Niveau. Dank DLSS läuft Marvel's Guardians of the Galaxy in maximalen Einstellungen auf unserem Testrechner mit einer RTX 3080 Ti butterweich, allerdings haben wir auch nur in 1080p gespielt. Wie flüssig das Spiel auf schwächerer Hardware mit Raytracing auf höchster Stufe über den Bildschirm flimmert, können wir nicht sagen.
Aber selbst ohne physikalisch korrekt berechnete Reflexionen sieht Marvel's Guardians of the Galaxy fantastisch aus und das ist zu großen Teilen den Umgebungen zu verdanken. Die sind fast so liebevoll und detailliert gestaltet wie die Levels in The Last of Us: Part 2 und glänzen obendrein mit enormer optischer Abwechslung. Im Laufe der gut 20 Stunden langen Kampagne verschlägt es euch auf zahlreiche Planeten, die vielfältiger kaum sein könnten. Mal durchwandert ihr einen Dschungel mit riesigen Pilzen, mal das belebte, von Neonlichtern durchflutete Knowhere. Jeder Schauplatz hat seinen eigenen Charakter und an keinem Ort seid ihr zu lang.
Kein Raum für Langeweile
Eidos Montreal hat in die für ein lineares Action-Adventure doch recht lange Kampagne so viele unterschiedliche Locations gepackt, wir wir es selten erlebt haben. Und nicht nur optisch bekommt ihr eine große Vielfalt geboten, Marvel's Guardians of the Galaxy glänzt auch mit spielerischer Abwechslung. Der Mix aus ruhigen Erkundungspassagen, kleinen Rätseln und Kämpfen ist richtig gut ausbalanciert. Ok, die Puzzles sind sehr simpel. Oftmals geht es darum, dass ihr die Fähigkeiten eurer Kameraden einsetzen müsst, damit sich der weitere Weg für euch öffnet. Da muss etwa Gamora etwas mit ihrem Schwert zerschneiden oder Drax ein schweres Objekte von A nach B schleppen, damit ihr an höher gelegene Stellen gelangt. Dank seiner Raketenstiefel kann Peter zwar relativ hoch springen, aber eben auch nicht mehr, als es Helden typischer Jump and Runs und Metroidvanias mit einem Doppelsprung zu tun vermögen.
Die Erkundungspassagen dienen auch mehr dem Storytelling als dem Gameplay, weil sie sich perfekt dazu eignen, dass ihr die Umgebungen mit all ihren Details aufsaugen und die Charaktere miteinander reden können. Marvel's Guardians of the Galaxy bietet keine weitläufigen Areale wie etwa ein Uncharted 4, sondern ist eher in enge Korridore unterteilt, die hier und da mal eine kleine Abzweigung bieten, damit ihr alternative Kostüme für die Helden oder Komponenten, die ihr in passive Boni für Peter investiert, finden könnt. Die Levelgrenzen wirken aber nie künstlich. Das Spiel schafft es, euch weiß zu machen, an Orten mit einer gewissen Weite unterwegs zu sein, ohne dass ihr wirklich viel Bewegungsfreiheit genießt. Das stört aber dank der starken Inszenierung zu keinem Zeitpunkt.
ZU.VIEL.
So viel Lob bis hierhin, also ist Marvel's Guardians of the Galaxy jawohl eines der besten Spiele des Jahres, oder? Nein, leider nicht ganz. Es gibt ein Aber und das ist so groß, dass es die Wertung deutlich nach unten zieht: Das Kampfsystem ist Eidos Montreal leider nicht geglückt, obwohl der Ansatz nicht schlecht ist. Die Idee, dass ihr nur Peter direkt steuert, während die anderen Guardians KI-kontrolliert sind und ihr sie aber auf Knopfdruck anweist, bestimmte Fähigkeiten mit bestimmten Effekten gegen bestimmte Gegner einzusetzen, liest sich auf dem Papier gut. Marvel's Guardians of the Galaxy will kein stumpfes Geballer bieten, sondern Kämpfe, in denen ihr gut überlegen müsst, was ihr macht.
Manche Gegner müssen erst zum Taumeln gebracht werden, damit ihr ihnen effektiv Schaden zufügen könnt. Hierzu eignet sich Drax' „Zerstören“-Skill gut. Jeder Charakter erlernt im Spielverlauf vier Fähigkeiten, die ihr mit Skill-Punkten freischaltet, welche ihr wiederum durch das Sammeln von Erfahrungspunkten gewinnt. Die Attacken der Charaktere sind auch allesamt cool und teilweise Effekt-reich in Szene gesetzt. Das Problem ist bloß: Das ganze System ist heillos überfrachtet. Für die Fähigkeiten eurer Kameraden gibt es ein Auswahlrad, über das ihr zunächst den gewünschten Charakter und dann einen seiner Skills auswählt. Das sind drei Tastendrücke für eine Aktion und später müsst ihr euch dann auch noch mitten im Getümmel nicht nur jeweils zwischen den vier Mitstreitern, sondern bei jedem einzelnen auch für eine von vier Fähigkeiten entscheiden.
Star-Lords Skills wiederum haben ihr eigenes Auswahlmenü, für das ihr auf dem Controller den linken Stick drücken oder gedrückt halten und dann eine der vier Aktionstasten betätigen müsst, was mitten im Gefecht auch nicht gerade komfortabel ist. Hinzu kommen noch die Elementarwaffen von Peter, die ihr nach und nach freischaltet, die ebenfalls klug eingesetzt werden wollen, zwischen denen ihr per Steuerkreuz wechselt. Außerdem könnt ihr mit den Blastern aufgeladene Schüsse abfeuern, wozu ihr die vordere rechte Schultertaste einmal schnell drückt und dann direkt nochmal gedrückt haltet. Ballert ihr per Dauerfeuer auf eure Gegner, überhitzen die Knarren und dann wird ein „Gears of War-“artiges Minispiel ausgelöst. Drückt ihr im richten Moment erneut die Schusstaste, feuert Peter eine dicke Ladung ab, drückt ihr im falschen, könnt ihr für ein paar Sekunden gar nicht schießen.
Ein Feature für den Schrotthaufen
Wenn ihr gedacht habt, das war's mit den Mechaniken, habt ihr euch geschnitten: Zusätzlich gibt es noch das „Schwung“-Feature: Je abwechslungsreicher ihr kämpft, desto schneller füllt sich ein Balken und ist der voll, seid ihr in der Lage, mit nur einem Tastendruck Spezialaktionen auszuführen, um Bonus-EP zu gewinnen.
Obendrauf kommt noch der „Huddle“: Für den gibt es eine Extraanzeige und ist die gefüllt, ruft ihr mitten im Kampf alle anderen Guardians zu euch und haltet eine Motivationsrede. Dabei entscheidet ihr euch für eine von zwei Optionen. Trefft ihr die richtige Wahl, erhalten alle Charaktere einen Schadens-Boost, ansonsten bekommt den nur Peter. Was cool klingt, vor allem weil ihr damit dafür sorgt, dass ein Hit aus den 80ern die Action untermalt, erweist sich beim Spielen leider als nervig, wenn ihr es einsetzt, egal ob nun versehentlich oder bewusst. Die Huddle-Sequenzen dauern einfach immer zu lange. Was in Wahrheit vielleicht nur 20 bis 30 Sekunden sind, fühlt sich wie eine Minute an, in der der eh schon nicht ideale Kampffluss unterbrochen wird.
Gelobt seien die Schwierigkeitsoptionen!
Am Ende sind die Kämpfe mehr lästiges Übel als Spielspaßträger – ein klassischer Fall von „Gute Idee, schlecht umgesetzt“. Und wir können nicht davon ablassen zu denken, ob es nicht doch viel cooler gewesen wäre, wenn wir zumindest in den Gefechten die direkte Kontrolle über Gamora, Drax, Rocket und Groot übernehmen könnten – so wie in Final Fantasy VII Remake. Ja, das würde bestimmt viel mehr Spaß machen und dann könnten wir uns auch mehr an den vielfältigen Gegnertypen, den coolen Skills und den clever designten Bosskämpfen erfreuen, die Marvel's Guardians of the Galaxy durchaus zu bieten hat.
Immerhin: Ihr könnt den Schwierigkeitsgrad des Spiels sehr detailliert modifizieren. „Leicht“, „Normal“ und „Schwer“ sind hier nur Voreinstellungen. Ihr könnt jederzeit ins Menü gehen und beispielsweise den Schaden, den Peter austeilt, in mehreren Stufen regulieren, einstellen, dass Huddles immer erfolgreich verlaufen, dass bei der Auswahl von Fähigkeiten eurer Mitstreiter die Zeit komplett anhält und noch einiges mehr. Das ist nicht nur enorm vorbildlich, sondern schwächt die Probleme des Kampfsystems zumindest im Ansatz etwas ab – aber eben auch nur etwas. So richtig spaßig werden die Gefechte dadurch auch nicht, ihr könnt sie aber immerhin etwas erträglicher machen. Apropos erträglich: Auch PC-Spieler sollten Marvel's Guardians of the Galaxy unbedingt mit dem Gamepad spielen. Zwar lässt sich die Maus-/Tastatursteuerung frei konfigurieren, mit dem Controller ist die Auswahl von Fähigkeiten aber zumindest etwas komfortabler. Und da selbst mit der Maus beim Anvisieren von Gegnern die Auto-Aim-Funktion greift, habt ihr nicht mal diesbezüglich einen großen Vorteil gegenüber dem Zocken mit Gamepad.
Fazit
Dieses Spiel zu benoten, fällt uns so schwer wie bei kaum einem anderen Titel. Eigentlich hat Marvel's Guardians of the Galaxy alles, was ein Hit braucht: eine gute Geschichte, Charaktere, mit denen man mitfiebert, tolle Dialoge, eine grandiose Präsentation, abwechslungsreiche Schauplätze, ein gutes Pacing … Aber dann kommt da eben ein Kampfsystem daher, dass wir nur mit viel Gutmütigkeit als okay bezeichnen können. Wenn man ein Spiel spielt und sich wünscht, dessen Kern-Gameplay-Element würde etwas weniger Zeit in Anspruch nehmen, ist das nicht gut. Und so fällt Marvel's Guardians of the Galaxy leider aus den hohen Wertungsregionen, in die der ganze Rest es eigentlich katapultieren würde. Sollten Fans der Comics und Filme zugreifen? Ja, aber ihr müsst eben lernen, euch mit dem überfrachteten Kampfsystem zu arrangieren. Wenn euch das überhaupt nicht gelingt, werdet ihr es schwer haben, dieses Spiel in euer Herz zu schließen, wie es seine Charaktere mit Leichtigkeit schaffen.
- Mitreißende Story
- Dialoge verleihen Figuren Tiefe
- Starke Inszenierung
- Richtig gute englische Sprecher
- Sensationeller 80er-Soundtrack
- Enorm abwechslungsreiche Levels
- Schicke Grafik mit Raytracing
- Klasse Schwierigkeitsgradoptionen
- Hohe Spielzeit
- Völlig überfrachtetes Kampfsystem
- Schlechte Huddle-Mechanik
- Story mit Anlaufschwierigkeiten
- Schwache deutsche Vertonung