Die Webseite Nexus Mods will Modder künftig dafür entlohnen, dass sie ihre Kreationen für Skyrim und Co dort hochladen.
Nexus Mods: Modder können künftig Geld verdienen
Einer der Vorteile von PC-Spielen sind Modifikationen. Eine der größten Anlaufstellen für Modder, die ihre Werke publizieren wollen, und Spieler, die auf der Suche nach Verbesserungen ihres Spielerlebnisses sind, ist die Webseite Nexus Mods. Gerade für die Bethesda-Titel The Elder Scrolls 5: Skyrim und Fallout 4 finden sich hier etliche Fankreationen, die entweder Fehler der Entwickler ausbessern, den Rollenspielen neue Features hinzufügen oder gar ganz eigene Abenteuer und Geschichten umfassen. Die Seite finanziert sich über Werbeeinnahmen und ein Premium-Abo-Modell. In Zukunft soll ein Teil des Umsatzes an die Modder gehen.
In einem umfangreichen Beitrag hat der Betreiber von Nexus Mods, der Brite Robin Scott, die neuen Features angekündigt, die bis Winter 2018 allesamt online sein sollen. Die grundlegende Idee: Die Modder sollen mit ihren hochgeladenen Kreationen Geld verdienen können. Allerdings gibt es nicht direkt echte Moneten, sondern virtuelle Punkte (Donation Points). Die wiederum können dann in einem neuen Shop entweder in PayPal-Guthaben oder in Amazon-Gutscheine umgetauscht werden. Alternativ soll es aber auch Spiele, Modding-Software und PC-Hardware geben, die sich mit Punkten sichern lassen. Zudem sei möglich, dass Hersteller wie Corsair in bestimmten Monaten als Sponsor auftreten und den Moddern zum Beispiel Rabatte auf ihre Produkte für Punkte gewähren. Zu guter Letzt soll es auch noch die Option geben, die Punkte zwar in Geld umrechnen zu lassen, das dann aber für einen wohltätigen Zweck zu spenden.
Nexus Mods werde monatlich einen Betrag von 5000 bis 10.000 US-Dollar zur Verfügung stellen, der am Ende eines Monats in Punkte umgerechnet wird. Die werden dann wiederum auf die Modder verteilt. Zusätzlich sollen die Nutzer der Webseite die Möglichkeit haben, Geld zu spenden. Wie viele Punkte nun ein Mod-Ersteller erhält, hängt von den Downloadzahlen seiner Werke ab. Dabei zählen nur die Uniqe Downloads jedes Unique Users. Um diese Internetbusiness-Sprache mal zu übersetzen: Wenn ihr den Eintrag einer Mod auf Nexus Mods öffnet und eine der Dateien herunterladet, beschert ihr dem Modder Punkte. Für weitere Dateien derselben Mod, die ihr euch dann auf eure Festplatte zieht, bekommt der Ersteller jedoch nichts.
Robin Scott schätzt, dass 1000 Punkte einen US-Dollar wert sein werden. Da aber jeden Monat andere Geldbeträge für das System zur Verfügung stehen werden und vorher auch nie klar sein wird, wie viele Downloads getätigt und auf wie viele Modder die Punkte dementsprechend verteilt werden, lassen sich keine konkreten Einnahmeprognosen für die kreativen Köpfe prognostizieren. Übrigens nimmt nicht jeder Modder automatisch an dem Programm teil, es ist komplett optional.
Fraglich ist nun, wie ein Publisher wie Bethesda auf dieses System reagiert. Schließlich liegen bei den Spieleherstellern logischerweise die Urheberrechte für die Titel. Eigentlich würde man meinen, dass es den Firmen ein Dorn im Auge ist, wenn Modder deren Spiele nutzen, um für sich selbst Profit herauszuschlagen. Aber auf der anderen Seite machen das Let’s Player und Twitch-Streamer ja genauso und werden geduldet. Sollte Bethesda aber doch etwas gegen das Vorgehen von Nexus Mods haben, so würden die Mods für Skyrim und Co von dem Programm ausgeschlossen werden, so Robin Scott. „Es würde natürlich in einem System resultieren, das deutlich weniger Mod-Autoren belohnt, aber ich werde Bethesda nicht Funktionalitäten auf der Seite, auf der es um mehr als nur deren Spiele geht, vorschreiben lassen“, sagt der Betreiber von Nexus Mods.
Quelle: Nexus Mods