Stress an allen Fronten: Star Wars: Battlefront 2 ist nun auch noch ins Visier der Glücksspielkommission im Belgien geraten.
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Belgische Glücksspielkommission prüft Star Wars: Battlefront 2
Es vergeht kein Tag, ohne dass (meist negativen) News zu Star Wars: Battlefront 2 aufkommen. So gibt es auch heute wieder etwas zu dem neuen Ego-Shooter von Electronic Arts zu vermelden, der morgen offiziell für PC, PlayStation 4 und Xbox One erscheint. Nun nimmt sich nämlich die belgische Glücksspielkommission dem Thema an und untersucht, ob die Lootboxen in Star Wars: Battlefront 2 als Glücksspiel zu klassifizieren sind oder nicht. Das berichtet die belgische Webseite VTM Nieuws (via PCGamesN).
Laut dem Leiter der Kommission, Peter Naessens, sei entscheidend, ob zufällige Ergebnisse, also die Lootboxen, Einfluss darauf haben, ob ihr Erfolg in dem Multiplayer-Spiel habt. Sofern das der Fall ist, müsse man Star Wars: Battlefront 2 als Glücksspiel bezeichnen. Dann wäre es nicht möglich, das Spiel ohne eine Genehmigung der Kommission zu vertreiben, so Naessens. Nun wissen wir ja, dass in den Lootboxen längst nicht nur kosmetische Inhalte stecken. Die Star Cards können sehr starken Einfluss auf das Spielgeschehen ausüben, indem sie euch oder eure Gegner deutlich stärker machen. Allerdings könnte der Fakt, dass selbst der Spieler mit den besten Karten immer noch vernünftig zielen muss, um zu punkten, Battelfront 2 davor bewahren, in Belgien als Glücksspiel eingestuft zu werden. Außerdem lassen sich die Lootboxen ja auch erspielen.
EA dementiert, Overwatch wird auch untersucht
Letzteres ist auch Electronic Arts‘ größtes Argument. Wie die Kollegen von GameSpot berichten, habe der Publisher ihnen gegenüber in einem Statement gesagt: „Die Lootbox-Mechaniken von Star Wars: Battlefront 2 sind kein Glücksspiel.“ Schließlich seien die Erfolgsmöglichkeiten eines Spielers in dem Actiontitel nicht abhängig davon, dass man Lootboxen kauft. „Die Spieler können die Kisten auch durch das Spielen verdienen und nicht nur, indem sie Geld dafür ausgeben.“ Zudem böten die Lootboxen stets Inhalte, die euch im Spiel von Nutzen sind. Das garantiere EA.
Die belgische Glücksspielkommission befasst sich aktuell übrigens nicht nur mit dem neuen EA-Titel, sondern auch mit Overwatch. Da die Lootboxen in dem Shooter-Hit aber nur kosmetische Dinge enthalten, dürften Blizzard und Activision nichts zu befürchten haben, wenn es allein nach der genannten Aussage von Naessens gehen würde.
Entwickler "traurig" über die Kritik der Spieler
Unabhängig davon, ob Star Wars: Battlefront 2 nun Glücksspiel ist oder nicht, wird es durch die Existenz der Lootboxen zu einem schlechteren Spiel. Ihrer Wut darüber haben die Fans im Internet, vor allem auf Reddit, freien Lauf gelassen. Gestern fand dort ein AMA („Ask Me Anything“) mit drei Leuten von Entwickler DICE statt. Dabei versprachen sie nicht nur erneut, auf das Feedback der Spieler zu hören und dementsprechend Änderungen an Battlefront 2 vorzunehmen. Sie ließen sogar durchblicken, das Progressionssystem bezüglich der Star Cards im größeren Stil zu verändern, wenn die Fans das wollen. Konkrete Angaben dazu wurden aber nicht gemacht.
Außerdem offenbarte Design Director Dennis Brannvall, dass die negative Stimmung auf Reddit ihn sehr traurig mache: „Im Ernst, wir hassten es. Wir hassten es wirklich, weil wir ein Spiel machen wollten, dass ihr liebt.“ Man habe einen sehr unterhaltsamen, schönen Titel gebaut, was das problematische Progressionssystem nun aber überschatte. „Wir werden das korrigieren“, so Brannvall. Wollen wir es hoffen, denn tatsächlich kann man Star Wars: Battlefront 2 weder auf der technischen Seite etwas ankreiden, noch sind die Shooter-Mechaniken, die Spielmodi oder die Karten schlecht – ganz im Gegenteil. DICE hat sich alle Mühe gegeben, um ein besseres Spiel abzuliefern, als es der Vorgänger war. Doch die Monetarisierung, die sicherlich von Electronic Arts so gefordert wurde, reißt das Spiel in den Abgrund. Und das ist ärgerlich und traurig zugleich.
Quelle: VTM Nieuws (via PCGamesN) / GameSpot / Reddit