Nintendos Vorzeigecharakter Mario ist wieder auf großer Tour. Nachdem der pummelige italienische Klempner in den letzten Jahren die Galaxie und mehrere 2D- sowie 3D-Welten bereist hat, begibt er sich nun auf eine große Odyssee und gleichzeitig ein wenig zurück zu seinen Wurzeln. Super Mario Odyssey ist der Name des kommenden Spiels. Es orientiert sich vom Aufbau her mehr an Super Mario 64 und Super Mario Sunshine, sprich wir dürfen wieder mehr erkunden und die Welt nach unseren eigenen Vorstellungen nach Halbmonden, den "neuen" Sternen, abarbeiten. Es gibt natürlich durchaus Ereignisse, welche die Geschichte rund um Bowser und seine Hochzeitsvorbereitungen mit Prinzessin Peach vorantreiben, aber wann wir diese auslösen, bleibt uns überlassen.
- home
- magazin
- spielereihen
- super-mario
eine-fantastische-reise-mit-super-mario-odyssey
Eine fantastische Reise mit Super Mario Odyssey
Neu, aber dennoch vertraut
Ein Level muss nicht mehr nach einem vorgegebenen Ziel oder innerhalb einer bestimmten Zeit absolviert werden. Zum Glück! Nach 15 Jahren wird es langsam Zeit, uns wieder mehr Freiheiten zu geben. Außerdem sind Spiele im Sandbox-Style derzeit total angesagt und ermöglichen es jedem Spieler, in seinem eigenen Tempo vorzugehen. Einfach ein bisschen rumhüpfen und dabei zufällig Geheimnisse entdecken? Kein Problem, in Super Mario Odyssey ist es nicht nur möglich, sondern erwünscht. Und eines können wir euch versprechen: Es gibt eine Menge Geheimnisse zu entdecken! Wir durften bei Nintendo die E3-Version des Spiels ausführlich ausprobieren. Naja, ausführlich ist die falsche Beschreibung. Für uns standen die beiden Levels Sand Kingdom und New Donk City zum Zocken bereit, leider aber nur jeweils zehn Minuten lang. Also viel zu wenig, um wirklich alles zu sehen. Wir haben es dennoch versucht.
Verrückte Ideen ohne Ende
Die ersten Schritte in New Donk City erinnern uns stark an GTA, denn es ist schon etwas irritierend den kleinen Mario in einer realistisch aussehenden Stadt mit normal großen Charakteren umherrennen zu sehen oder Fahrzeuge zu nutzen. Zum Glück gibt sich dieses Gefühl schnell wieder, denn bereits nach kurzer Zeit sind wir in unserem Element. Mario verfügt selbstverständlich über sein gewohntes Bewegungsrepertoire. Vom Dreifachsprung über Stampfattacken bis hin zu Weitsprüngen ist alles dabei. Zusätzlich hat er weitere Aktionen gelernt. Zu verdanken ist das seinem neuen Begleiter Cappy, einer Mütze mit zwei Augen, die eine zentrale Rolle im Spiel einnimmt. Mit dieser ist er in der Lage, andere Charaktere und sogar Gegenstände zu übernehmen. Da verwandelt er sich schon einmal in eine Stromleitung oder einen Straßenpoller. Je nachdem, welchen Gegenstand Mario übernimmt, resultieren daraus unterschiedliche Fähigkeiten. Eine Stromleitung beispielsweise kann dazu genutzt werden, an unerreichbare Orte zu gelangen. Als Poller wird er wie von einem Katapult weitergeschleudert, wenn dieser wie eine Feder gebogen wird. Zudem gibt es hinterher einen kleinen Geschwindigkeitsschub. Der Sinn dieser Aktion hat sich uns nicht ganz erschlossen, aber es sah verdammt niedlich aus. Im fertigen Spiel wird sich damit bestimmt etwas Nützliches machen lassen. Doch Cappy kann so viel mehr. Mario greift zum Beispiel damit Gegner an oder nutzt die Mütze als Trampolin. Dafür haben wir nahezu keine Items entdeckt, die Mario mit neuen Fähigkeiten ausstatten. Diese Rolle übernimmt fast ausnahmslos Cappy.
Immer wieder überraschend
Was uns allerdings richtig begeistert, sind die vielen Geheimnisse und Aha-Effekte, die sich durch die gesamte Demo ziehen. Im Sand Kingdom dürfen wir mit Mario auf einer Mischung aus Eidechse und Sphinx reiten oder einfach mal in ein Treibsandloch springen, um danach in einer Eishöhle zu landen. Eis in der Wüste? In Super Mario Odyssey kein Problem. Es gibt sogar 2D-Einlagen aus NES-Zeiten, die sich nahtlos ins Geschehen einfügen. So etwas haben wir seit Super Mario Galaxy 2 nicht mehr erlebt. Egal, welchen Bereich des Levels wir uns näher anschauen, überall sind kleine Details zu entdecken, die einem beim ersten Durchspielen vielleicht entgehen. Als Sandmonster sind wir zwar nicht in der Lage zu springen, aber dafür eröffnen sich andere Wege, die vorher verschlossen waren. Apropos verschlossene Wege: Die vielen Kostüme im Spiel, die Mario mit levelspezifischen Münzen kaufen kann, haben nicht nur einen kosmetischen Zweck. Mit ihnen werden geheime Abschnitte und Areale geöffnet, wo sich vielleicht der eine oder andere Mond versteckt. Davon soll es übrigens pro Level 30-50 Stück geben. Alle zu finden dürfte vermutlich einige Wochen dauern. Nettes Detail am Rande. Sobald wir einen Mond haben, ist das Level nicht beendet, wir machen einfach weiter. Sandbox-Style in Reinform eben.
Einschätzung:
Stellt sich eigentlich nur noch eine Frage: Wie spielt sich Super Mario Odyssey? Kurze Antwort: Fantastisch und dazu sieht es mit der extremen Detailverliebtheit auch noch blendend aus! Die kleinsten Bewegungen des Sticks werden erkannt und prompt umgesetzt. So eine direkte Steuerung haben wir schon lange nicht mehr in einem Jump‘n’Run erlebt. Das hat natürlich auch zur Folge, dass wir in der Demo etwas öfter sterben als erwartet, aber sobald wir uns an diese extrem direkte Steuerung gewöhnen, sind wir vollkommen im Spiel versunken. Ladezeiten sind ebenfalls kaum vorhanden und die Kamera ist in 99% der Fälle gut positioniert. Sollte das mal nicht der Fall sein, helfen wir kurz von Hand nach. Und es handelt sich nicht einmal um das fertige Spiel! Der 27. Oktober kann einfach nicht schnell genug kommen! Schade nur, dass wir keinen Blick auf die Koop-Elemente werfen konnten.