Während es draußen noch warm ist, wird es auf eurem PC oder eurer Konsole sehr kalt, Wasteland 3 sei Dank.
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Wasteland 3: Alle Infos zum Release des frostigen Endzeitabenteuers
Fallout 76 war für die meisten Spieler eine riesige Enttäuschung. Es gibt aber auch nicht wenige Leute, die sich schon von Fallout 4 nicht mehr haben begeistern lassen. "Zu wenig Rollenspielelemente", war damals ein Vorwurf, der Bethesda gerne mal gemacht wurde. Das heißt aber nicht, dass Fallout: New Vegas von 2010 das bislang letzte gute Endzeit-RPG gewesen ist. Vier Jahre später erschien Wasteland 2, die offizielle Fortsetzung eines Titels aus dem Jahr 1988, der wiederum als geistiger Vorgänger von Fallout gilt. Zum Glück hat Wasteland 3 nicht auch wieder 26 Jahre auf sich warten lassen. Morgen erscheint es für PC, PS4 und Xbox One und wir verraten euch, was euch darin erwartet.
Was ist Wasteland 3?
Die einfache Antwort auf diese Frage (die Fortsetzung von Wasteland 2) haben wir euch ja schon im vorherigen Absatz gegeben, aber darauf seid ihr vermutlich eh schon selbst gekommen. Spielerisch knüpft der Titel auch an das an, was Teil 2 bietet. Es ist ein Rollenspiel aus der isometrischen Perspektive, in dem ihr eine Gruppe Helden steuert und im namensgebenden Ödland für Ordnung sorgt. Ihr seid schließlich eine Art Gesetzeshüter.
Im Kern macht ihr drei Dringe: Wenn ihr nicht gerade die Umgebung erkundet, führt ihr ausschweifende Dialoge mit NPCs oder tragt rundenbasierte Kämpfe à la XCOM aus. Bei denen kommt es also nicht nur auf die Werte und Bewaffnung eurer Charaktere an, sondern auch auf deren Position auf dem Schlachtfeld. Eine spielerische Neuerung in Wasteland 3 sind Fahrzeuge. Nicht nur, dass die Oberweltkarte im Vergleich zum grafisch eher spartanischen Vorgänger viel detaillierter ist und ihr wirklich sehen könnt, wie ihr mit eurem Kodiak getauften Truck durch die Gegend fahrt. Das Vehikel ist auch ins Gameplay integriert.
Der Kodiak kommt in Kämpfen zum Einsatz. Zum einen ist er mit Waffen (zum Beispiel einer Ziegenkanone!!) ausgestattet, mit denen ihr ordentlich Schaden austeilt. Zudem könnt ihr ihn als Deckung nutzen und damit durch Objekte hindurchbrechen. Im Spielverlauf wertet ihr das Auto auch immer weiter auf. Es ist also quasi eine Art siebtes Gruppenmitglied (bis zu sechs Ranger könnt ihr in eurer Party haben).
Kämpfe sind in Wasteland 3 wichtig, aber sicherlich nicht der Hauptgrund, warum jemand das Spiel zocken sollte. Das sollte eben doch das eigentliche Rollenspiel im wortwörtlichen Sinn sein. Nicht nur, dass ihr am laufenden Band Entscheidungen trefft, die Auswirkungen auf den Verlauf von Quests und manchmal sogar den Status der Welt haben. Wie ihr agieren könnt, hängt stets davon ab, wie ihr euren Charakter spielt beziehungsweise worauf ihr ihn spezialisiert. Seid ihr ein intelligenter Scharfschütze oder ein muskelbepackter Nahkämpfer, der wohl als Kind zu oft Schläge gegen den Kopf gekriegt hat und deshalb recht bescheidene kognitive Fähigkeiten hat? Quests lassen sich auf unterschiedliche Weisen lösen, aber nicht alle stehen eurem Helden offen. In dieser Hinsicht ist Wasteland 3 eben ein sehr klassisches RPG.
Bei einem Videogame dieser Art sind die Welt und Story nicht unwichtig. Spielt Teil 2 noch im sonnigen Nevada sowie Kalifornien, verschlägt es euch in Wasteland 3 ins kalte Colorado. Hier dominieren Schnee und Eis das Landschaftsbild. Die Geschichte dreht sich darum, dass die Desert Ranger nach den Geschehnissen in Wasteland 2 von dem sogenannten Patriarchen, quasi dem regierenden Oberhaupt in Colorado, gerufen werden. Sie sollen ihm dabei helfen zu verhindern, dass seine Nation auseinanderbricht. Im Gegenzug verspricht er ihnen alle Ressourcen, damit sie sich eine neue Basis aufbauen können.
Ein Squad namens Team November wird in den kalten Norden geschickt, um sich der Sache anzunehmen. Doch etwas geht schief und fast die ganze Truppe kommt ums Leben. Es gibt nur einen Überlenden und der seid ihr. Zunächst müsst ihr euch also allein durch Colorado kämpfen, nach und nach schließen sich euch aber weitere Charaktere an. Im Verlauf des Spiels erhaltet ihr dann auch eure eigene Basis, die euch als Ausgangspunkt für eure Unternehmungen dient und ihr sogar ausbaut.
Neben dem neuen Szenario, dem Kodiak und eurer Basis gibt es noch ein paar andere Verbesserungen beziehungsweise Neuerungen gegenüber dem Vorgänger. Die Entwickler versprechen etwa bessere Kämpfe mit mehr taktischen Möglichkeiten, die Grafik ist auf jeden Fall deutlich hübscher, alle Dialoge sind diesmal vertont (wenn auch nur auf Englisch) und obendrein könnt ihr die Kampagne auch noch mit einem Freund oder einer Freundin im Koop-Modus spielen.
Wer hat's gemacht?
An Wasteland 3 hat dasselbe Team gewerkelt, das auch schon den Vorgänger produziert hat. Die Rede ist vom kalifornischen Studio InXile Entertainment mit Sitz in Newport Beach (südlich von Los Angeles). Das wurde 2002 von niemand geringerem als Brian Fargo gegründet. Der ist ein Urgestein der Videospielbranche, der seit den frühen Achtzigern Spiele entwickelt – und Game Director des ersten Wasteland gewesen ist. Das Debüt von inXile ist das Action-Rollenspiel The Bard's Tale von 2004 gewesen. Bis auf den Namen hat es wenig mit den "The Bard's Tale"-Spielen der Achtziger zu tun, die noch sehr klassische RPGs mit durchaus ernsthaftem Ton sind. Stattdessen hat inXile ein Spiel entwickelt, das sich eher über Rollenspiele lustig macht.
In den Jahren danach produzierte inXile ziemlich kleine Spiele, einige davon sind tatsächlich Flashgames gewesen. Ein größerer Titel erschien erst wieder 2011 mit dem Koop-Actionspiel Hunted: The Demon's Forge. Ein großer Hit ist das aber nicht geworden. Danach wollte inXile Wasteland 2 machen, doch woher das Geld dafür nehmen? Man startete eine Kickstarter-Kampagne und hatte damit vollen Erfolg, wie der Release des Spiels vor sechs Jahren beweist. Auch Wasteland 3 wurde initial per Crowdfunding finanziert. Davor schuf das Studio aber noch zwei andere klassische Rollenspiele: Mit Torment: Tides of Numenera lieferte man 2017 einen geistigen Nachfolger zum Kritikerliebling Planescape: Torment von 1999 ab und 2018 folgte The Bard's Tale 4: Barrows Deep, das leider unter vielen technischen Problemen litt und deshalb nicht gerade gute Wertungen kassiert hat.
An wen richtet sich Wasteland 3?
Wer nur moderne Rollenspiele mit actionreichen Echtzeitkämpfen spielt, beispielsweise The Witcher 3, gehört sicherlich nicht zur Zielgruppe von Wasteland 3. Hier haben wir es mit einem Titel zu tun, der auf die Leute abzielt, die eben ganz klassische RPGs bevorzugen, denen man stark die Pen-&-Paper-Wurzeln des gesamten Genres anmerkt. Wenn ihr mit dem Vorgänger euren Spaß gehabt habt, ist Teil 3 vermutlich längst auf eurem Einkaufszettel. Habt ihr mit der Marke noch gar keine Berührungspunkte bislang gehabt, aber zum Beispiel gerne die jüngsten Divinity-Spiele von Larian Studios oder Obsidians Pillars of Eternity gerne gezockt, könnte Wasteland 3 genauso interessant für euch sein – auch wenn ihr hier keine magische Fantasy-Welt erkundet, sondern durch eine düstere Postapokalypse voller Schnee stapft.
Die Systemanforderungen der PC-Version
Minimum:
Betriebssystem: Windows 10 (64-bit)
Prozessor: Intel Core i5 mit 3,3 GHz oder AMD-Äquivalent
Arbeitsspeicher: 8 GB
Grafikkarte: Nvidia GeForce GTX 760 oder AMD-Äquivalent
DirectX: Version 11
Soundkarte: DirectX-kompatible Karte
Speicherplatz: 52 GB
Empfohlen:
Betriebssystem: Windows 10 (64-bit)
Prozessor: Intel Core i7 3770 oder AMD-Äquivalent
Arbeitsspeicher: 8 GB
Grafikkarte: Nvidia GeForce GTX 1060 mit 6 GB Grafikspeicher oder AMD RX 480 mit 8 GB Grafikspeicher
DirectX: Version 11
Soundkarte: DirectX-kompatible Karte
Speicherplatz: 52 GB