Mit Octopath Traveler erscheint heute ein richtiges RPG-Schwergewicht für die Switch. Wir sagen euch, was euch erwartet.
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Faktencheck zu Octopath Traveler
Wer eine Nintendo Switch besitzt, muss sich eigentlich keine Gedanken darüber machen, was man denn bloß in der Zeit bis zur nächsten Spieleflut im Herbst zockt – zumindest dann nicht, wenn ihr auf Oldschool-RPGs aus Japan steht. Heute erscheint Octopath Traveler als Exklusivtitel für die aktuelle Konsole von Nintendo. Der Titel verspricht, euch alleine mit seiner Hauptgeschichte 60 bis 80 Stunden zu beschäftigen. Was euch konkret erwartet und ob das Spiel das Richtige für euch ist, so dass ihr in dieser langen Zeit auch Spaß habt, dröseln wir in diesem Faktencheck auf.
Worum geht es?
In Octopath Traveler erkundet ihr eine große Fantasy-Welt, die sich auf den ersten Blick vor allem durch ihren Grafikstil von der breiten Masse an Rollenspielen abhebt. Die Entwickler bezeichnen ihn selber als „HD-2D“: Die Charaktermodelle sind zweidimensional und die ganzen Texturen sehen genau wie in den alten J-RPGs aus der Zeit des Super Nintendos aus. Die Umgebungen sind allerdings dreidimensional, während sich das Gameplay auf einer 2,5D-Ebene abspielt. Stellt euch Final Fantasy 6, nur mit Darstellung der räumlichen Tiefe vor! Oder ihr schaut euch einfach den folgenden Trailer an:
Inhaltlich erwartet euch ein Open-World-Spiel, bei dem ihr als einer von acht Charakteren das Abenteuer beginnt. Ihr wählt zu Beginn die Figur aus, mit der ihr loslegen wollt. Jeder Held startet an einem anderen Punkt der Spielwelt, hat seine eigene Hintergrundgeschichte und Fähigkeiten. Wenn acht Spieler also allesamt einen anderen Startcharakter nehmen als die anderen, wird jeder von ihnen einen individuellen Einstieg in die Welt und Geschichte von Octopath Traveler erleben. Natürlich werdet ihr aber nicht ewig als Einzelgänger unterwegs sein. Wie sich das für ein J-RPG gehört, trefft ihr im Verlauf des Abenteuers auf die anderen Helden und stellt eine Kampftruppe zusammen. Zudem erlebt ihr auch stets die Geschichten der anderen Charaktere. Verpassen könnt ihr in Octopath Traveler nichts.
Die Kämpfe laufen rundenbasiert ab. Eine Besonderheit ist das Boost-System: In jeder Kampfrunde sammelt ihr Punkte, die ihr dazu nutzen könnt, um eure Angriffe zu stärken oder Kettenattacken ausführen zu können. Eure Charaktere haben aber nicht nur Fähigkeiten, die sie im Kampf gegen Monster oder fiese Schurken einsetzen können. Die sogenannten Wege-Aktionen erlauben es euch, auf unterschiedliche Art und Weise mit NPCs zu interagieren und Quests auf verschiedenen Wegen zu lösen. Der Krieger Olberic etwa kann jede Person zu einem Duell herausfordern, die Tänzerin Primrose nutzt ihre weiblichen Reize, um Männer zu bezirzen. Diese Fähigkeiten lassen sich für mehrere Zwecke einsetzen. Mit den Verführungskünsten der Dame könnt ihr zum Beispiel Gegner in Fallen locken.
Wer hat’s gemacht?
Octopath Traveler wird von einem hauseigenen Team von Square Enix entwickelt. Einer der verantwortlichen Produzenten ist Tomoya Asano, der schon am 3DS-Hit Bravely Default beteiligt war. Unterstützt wird Square Enix vom ebenfalls japanischen Studio Acquire, das vor allem für die Tenchu- und „Way of the Samurai“-Spiele bekannt ist. Das Interessante an Octopath Traveler ist aber, dass Square Enix es zwar entwickelt, jedoch nur in Japan als Publisher des Titels auftritt. Im Rest der Welt wird er von Nintendo vertrieben, obwohl Square Enix ebenfalls ein großer, international agierender Publisher ist.
Welche Versionen gibt es?
Octopath Traveler erscheint in zwei Varianten: Neben der Standardfassung gibt es die Compendium Edition, die 99,99 Euro kostet, also satte 40 Euro mehr als die normale Version des RPGs. Dafür gibt es schicke Extras. Neben dem Spiel enthält die Sammlerausgabe eine Karte der Spielwelt Orsterra, ein Diorama-artiges Aufklappbuch und die Nachbildung einer Münze. Ob euch diese Dinge den Aufpreis wert sind, müsst ihr für euch entscheiden.
An wen richtet sich Octopath Travler?
Für Fans klassischer J-RPGs, die mit Final Fantasy 6 oder Chrono Trigger aufgewachsen sind, dürfte Octopath Traveler ein perfekter Wegbegleiter für das Sommerloch sein. Square Enix verspricht schließlich einen großen Umfang und außerdem könnt ihr euer Abenteuer fortsetzen, wo ihr wollt. Der Mobilität der Switch sei Dank, lässt sich Octopath Traveler überall mit hinnehmen: in die Bahn, den Park, an den Strand oder auf das stille… na, ihr wisst schon. Ihr müsst aber eben auch ein Fan der Rollenspiele alter Schule aus Fernost sein. Wenn ihr mit rundenbasierten Kämpfen nichts anfangen könnt, euch Zufallsbegegnungen mit Monstern und anderen Feinden sogar nerven und ihr moderne Open-World-Spiele mit komplett dreidimensionalen Welten bevorzugt, solltet ihr eher einen Bogen um Octopath Traveler machen.
Solltet ihr euch unsicher sein, ob das Spiel was für euch ist, gibt es eine einfache Lösung: Im eShop steht eine kostenlose Demo zum Download bereit. Sie erlaubt es euch, mit jedem der acht Hauptcharaktere in die Fantasy-Welt einzutauchen und drei Stunden lang zu spielen. Ihr könnt sogar euren Spielstand in die Vollversion übernehmen, müsst in der also nicht nochmal von vorne beginnen. Und eines können wir euch aus eigener Erfahrung sagen: Nach den drei Stunden wisst ihr, ob euch Octopath Traveler zusagt oder nicht. Natürlich lässt sich so ein großes Rollenspiel nach der kurzen Zeit nicht vollends bewerten, aber ihr bekommt einen guten Eindruck davon vermittelt, was euch sowohl spielerisch als auch in Story-Hinsicht erwartet.
Interessante Fakten zum Spiel:
Man mag es anhand der Grafik kaum glauben, aber Octopath Traveler basiert auf der Unreal Engine 4.
Laut dem Produzenten Masashi Takahashi werde es keine DLCs oder sonstige Inhaltserweiterungen geben.
Der Charakter, mit dem ihr das Abenteuer beginnt, wird stets eure Hauptfigur und fester Bestandteil der Party sein. Nur die anderen drei Slots lassen sich beliebig mit den Helden belegen, die ihr bereits aufgesammelt habt.
Nicht alle Dialoge im Spiel sind vertont, nur in den wirklich wichtigen Gesprächen kommen die Sprecher zu Wort. Dafür dürft ihr zwischen der englischen und japanischen Synchronisation wählen. Eine deutsche Sprachausgabe gibt es nicht, sämtliche Texte sind aber lokalisiert.