EA löst das Studio hinter Dead Space auf, und dessen "Star Wars"-Spiel erfährt eine Neuausrichtung.
EA schließt Visceral Games, Neuausrichtung für Star-Wars-Spiel
Origin, Westwood, Maxis, Bullfrog, Pandemic – die Liste der Studios, die einst große Hits entwickelt haben und dann von Publisher und Mutterkonzern Electronic Arts geschlossen wurden, ist lang. Nun wird sie um einen Namen erweitert: Visceral Games, vor allem für die „Dead Space“-Reihe bekannt, wird dichtgemacht. Das hat Patrick Söderlund, Executive Vice President von EA, in einem Blogbeitrag bekannt gegeben. Man werde zwar versuchen, so viele Mitarbeiter wie möglich auf andere Projekte zu verteilen, doch die Geschichte von Visceral endet an dieser Stelle endgültig.
„Was ist der Grund dafür?“, werdet ihr nun fragen. Laut Söderlund habe die Studioschließung mit den drastischen Änderungen in der Ausrichtung des „Star Wars“-Spiels zu tun, das in den vergangenen Jahren bei Visceral Games in Arbeit war. Das Spiel solle ein Story-lastiges, lineares Action-Adventure werden. Eine erste, ganz kurze Spielszene hatte EA auf seiner E3-Pressekonferenz 2016 gezeigt, konkrete Infos wurden aber nie preisgegeben.
Nun habe man Fokusgruppentests für das Spiel veranstaltet und sich aufgrund des Feedbacks der Spieler und den Veränderungen auf dem Videospielmarkt dazu entschieden, das Konzept zu ändern. Dieser „Star Wars“-Titel soll kein lineares Einzelspielererlebnis mehr sein, sondern etwas Größeres, vermutlich ein „Service-Spiel“ wie Destiny oder Anthem. „Es wurde klar, dass wir das Design ändern müssen, um ein Erlebnis zu bieten, zu dem die Spieler immer wieder zurückkehren und das sie über einen langen Zeitraum genießen“, so Söderlund.
Scheinbar war EA nicht mit der Arbeit von Visceral zufrieden und wollte dem Studio aus Redwood City, Kalifornien nicht die Neuausrichtung des Spiels anvertrauen. Diesen Job sollen nun andere Teams übernehmen, die Hauptarbeit liegt bei EA Vancouver. Was Visceral visuell geschaffen hat, soll weiterhin Teil des Spiels sein. Außerdem verspricht Söderlund, dass die hohe Authentizität im „Star Wars“-Universum und der Fokus darauf, „eine ‚Star Wars‘-Geschichte zum Leben zu erwecken“, weiterhin beibehalten werden sollen. Euch soll aber eben ein Abenteuer erwarten, bei dem es viel mehr zu entdecken gibt, also ein Open-World-Spiel.
Aufgrund dieses Kurswechsels werde man es nicht mehr schaffen, das Spiel im Geschäftsjahr 2019 zu veröffentlichen, wie es ursprünglich geplant war. In welchem Zeitraum nun mit dem Titel zu rechnen ist, werde man in der Zukunft bekannt geben.
Unklar ist derzeit, was nun Amy Hennig machen wird. Die Designerin hatte den Uncharted-Entwickler Naughty Dog vor drei Jahren verlassen, um bei Visceral in leitender Position an dem neuen "Star Wars"-Spiel zu arbeiten. Kotaku berichtet, dass ein Sprecher von EA in einer E-Mail geschrieben habe, dass man in Gesprächen mit Hennig über ihre nächsten Schritte sei.
Quelle: Electronic Ars / Kotaku