Mit Command & Conquer erschuf der Spielentwickler Westwood Studios 1995 einen Echtzeitstrategie-Titel, der sich bis heute großer Beliebtheit erfreut und Generationen von konfliktfreudigen Strategen auf den Plan gerufen hat. Mit Command & Conquer - Tiberium Alliances betritt die C&C-Franchise das Terrain der kostenlosen Browserspiele. Die Streithähne GDI und Nod sind wieder mit von der Partie, aber das Spielerlebnis gestaltet sich ein wenig anders, als wir es von den PC-Spielen gewohnt sind.
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Command & Conquer – Tiberium Alliances Test: Der RTS-Klassiker im Browser - Ein halbgares Unterfangen
Schritt 1 – Die Basis ausbauen!
In Command & Conquer - Tiberium Alliances beginnen wir klassisch mit der Wahl der Fraktion, der wir künftig den Fahneneid schwören. Wir entscheiden uns für die vermeintlich boshafte Bruderschaft - weil der rötliche Farbton einfach ansprechender aussieht. Der Einstieg ist benutzerfreundlich gestaltet. Ein Tutorial führt uns durch das Spiel und kommandiert uns ab, ein Gebäude nach dem anderen zu errichten. Denn wie in jedem actionreichen Strategiespiel geht es darum, schnell eine Basis aus dem Boden zu stampfen, sie in Gefechtsbereitschaft zu versetzen und anderen Spielern auf die Pelle zu rücken.
Die Ansicht der Basis besteht im Grunde aus drei separaten Fenstern. Die Basisansicht gewährt uns einen Blick auf unser wachsendes Nod-Bollwerk. Von hier aus koordinieren wir den Ausbau unserer Station und entscheiden, welche Gebäude an welcher Stelle errichtet werden und an welchen Kristall- oder Tiberium-Adern die Sammler-Fahrzeuge schürfen. Die zweite Ansicht gibt uns eine Sicht auf das Terrain vor der Basis. Durch dieses Areal kämpft sich im Falle eines Angriffs der Feind, bevor er in das Herz unserer Camps gelangt. Der Weg ist bereits mit wenigen Hindernissen versehen, darunter Sümpfe und Gestrüpp. Im weiteren Verlauf des Spiels platzieren wir in dieser Ansicht Defensiv-Einheiten und errichten Abwehr-Gebäude, die feindliche Truppen neutralisieren sollen. Die dritte Ansicht ist das Menü für Offensiv-Einheiten. Hier entscheiden wir, welche Einheiten wir kaufen und in welcher Reihenfolge wir sie in die Schlacht ziehen lassen.
Wenden wir uns dem Stützpunkt zu: Als erstes kurbeln wir die Rohstoffproduktion an. Die erste Mission besteht passenderweise darin, drei Sammler zu bauen. Wer schon ein Spiel aus der "Command & Conquer"-Reihe gespielt hat, weiß, dass hier ohne Tiberium absolut nichts läuft. Da stellt auch das browserbasierte Command & Conquer - Tiberium Alliances keine Ausnahme dar. Praktischerweise müssen wir nicht nach den Feldern suchen, sondern finden die Kristallansammlungen in unmittelbarer Nähe unserer Basis. Damit der begehrte Rohstoff nicht verkommt, errichten wir ein Silo. Die Tiberium-Zufuhr ist damit angelaufen, als nächstes widmen wir uns der Stromzufuhr. In der Nähe der blauen Kristallfelder platzieren wir Kraftwerke und überlassen ihnen die Energieproduktion. Was für die Tiberium-Raffiniere das Silo ist, ist fürs Kraftwerk der Akkumulator, denn er erhöht die Energie-Speicherkapazität. Ohne viel Zeit zu verschwenden errichten wir einen Akkumulator neben dem Kraftwerk und sichern uns somit einen Produktionsbonus. Auf diese Weise treiben wir Stück für Stück den Aufbau unserer Basis voran. Das Prozedere dürfte jedem Strategie-Fan vertraut sein und niemanden vor große Hindernisse stellen.
Schritt 2 - Kommandieren und erobern!
Ein Klick auf das kleine Panzer-Icon auf der linken Seite des Bildschirms genügt und schon gelangen wir ihr in das Menu, das uns erlaubt Truppen anzuheuern. Die Einheiten, die wir erwerben, platzieren wir auf einem Raster von vier Angriffsreihen. Die Angriffe der einzelnen Reihen erfolgen nicht direkt aufeinander, sondern mit einer kleinen Pause von zehn Sekunden dazwischen. Angriffe kosten uns Angriffspunkte. Abhängig davon, wie groß die Entfernung zur feindlichen Basis ist, sind es mal mehr, mal weniger. Aber darum wollen wir uns in dem Moment keine Sorgen machen, denn die Punkte werden immer wieder automatisch neu generiert.
Sobald wir uns einer Allianz angeschlossen haben, brauchen wir weniger Angriffspunkte für Ziele, die sich im Einflussbereich unserer Allianz befinden. Als erste Angriffsziele bieten sich die Camps der neu integrierten NPC-Fraktion "Die Vergessenen" an. Hier können wir ein paar Rohstoffe plündern und ganz nebenbei noch Forschungspunkte abgreifen, mit Hilfe derer wir neue Technologien freischalten.
Der Kampf in Command & Conquer - Tiberium Alliances erinnert ein wenig an einen Pferderennen-Simulator. Sobald die Einheiten in Position gebracht sind, laufen sie auch schon los, schießen auf ihre Ziele und sobald sie am Ende der Map sind, ist die Sache auch beendet. Das ist nicht wirklich spannend, denn es gibt für uns keinerlei Interaktionsmöglichkeiten. Aber immerhin besser als ein reiner tabellarischer Kampfbereicht. Vor allem erfahrene "Command & Conquer"-Veteranen könnten hier enttäuscht aufseufzen. Die einzige Möglichkeit den Schlachtausgang zu beeinflussen, besteht für uns darin, die verfügbaren Truppen auf der Map zu platzieren und in unterschiedlichen Angriffswellen anzuordnen. Setzen sich unsere Truppen in Bewegung, haben wir keine weiteren Möglichkeiten in die Kampfhandlung einzugreifen. Der Rest läuft nun automatisiert ab. Feindliche Einheiten bewegen sich zudem immer nur entlang einer geraden Linie, auf der sie von unserem Gegner zuvor positioniert wurden. Das bedeutet, sobald unsere Einheit eine der feindlichen hinter sich gelassen hat, läuft diese nicht mehr hinterher und wir sind quasi in Sicherheit. Zumindest vor dieser Einheit. In Abhängigkeit von der Erfahrungsstufe unseres Feindes, treffen unsere Einheiten auf mehr Hindernisse und Gegner entlang der Strecke.
Nie das Punkte-Konto aus den Augen verlieren!
Der Ausbau der Basis geht gerade am Anfang während der ersten Ausbaustufen zügig voran und wird lediglich durch die Verfügbarkeit der Ressourcen mitbestimmt. Je nach Gebäude kommen ab der Ausbaustufe 7 bis 9 zusätzlich Wartezeiten hinzu, die wir mit wichtigen Aufgaben im Haushalt überbrücken können. Um beispielsweise das Kernstück unseres Hauptquartiers, den Bauhof, von Stufe 9 auf Stufe 10 zu erweitern, benötigen wir neben Kristallen und Tiberium noch gute fünf Stunden, bis das Update für unser Gebäude verfügbar ist. Die Erforschung neuer Einheiten gerät wegen der hohen Kosten und Gebäude-Voraussetzungen sehr schnell ins Stocken und wir werden relativ schnell auf das Abgrasen der Lager der Vergessenen beschränkt. Jedenfalls solange wir noch über genug Angriffspunkte verfügen. Sind diese erschöpft, müssen wir erst einmal abwarten, bis neue generiert wurden. Besonders an dieser Stelle macht sich die Mitgliedschaft in einer Allianz nützlich. Denn greifen wir eine Basis an, die im Gebiet unserer Allianz liegt, kostet der Einsatz weniger. Ist das Punkte-Konto leer, hilft uns die Allianz aber auch nicht weiter.
Command & Conquer Tiberium Alliances unsere Bewertung
Grafik
Solide Kost, die dem Genre und der technischen Plattform gerecht wird.
Sound
Die musikalische Untermalung unterstreicht die futuristische Endzeitstimmung, aber nach mehreren Stunden wird's ein wenig monoton.
Umfang
Die zwei Aushängeschilder-Fraktionen von Command & Conquer stehen erneut zur Auswahl. GDI und Nod sind mit an Bord. Jede Seite bietet einen eigenen Tech-Tree und individuelle Einheiten. Allerdings sind es eher Kleinigkeiten, die nicht entscheidend auf den Spielverlauf einwirken. Zudem erwartet uns eine NPC-Fraktion namens "Die Vergessenen". Das Spiel bietet sowohl PvE (die Vergessenen) als auch PvP (die rivalisierenden Spieler-Allianzen).
Free-to-Play-Balance
Gelingt es uns die Ressourcen klug zu verwalten und sparsam mit den Aktions-Punkten umzugehen, sind wir auch nicht angewiesen darauf, weitere Pakete käuflich zu erwerben. Mit Wartezeiten müssen wir uns ab und zu herumschlagen, aber die sind nicht übermäßig lang, also auch ohne Geldeinsatz zu überstehen.
Spielspaß
Command & Conquer - Tiberium Alliances bietet soliden Spielspaß für alle Strategen. Das kostenlosen Browsergame beschert uns allerdings nur bedingt das, was ein echter "Command & Conquer"-Fan von einem Vertreter der Reihe erwartet.
- Ausführliches Tutorial, leichter Einstieg
- Solide Strategiekost
- Gute Free-to-Play Balance
- Monotone Kämpfe
- Spielprinzip entspricht zu wenig typischen
Fazit
Command & Conquer Tiberium Alliances unternimmt den Versuch, das Feeling der bekannten Spielreihe in kompakter Weise in den Browser zu übertragen. So wirklich will es nicht gelingen. Zwar sind die markanten inhaltlichen Elemente der C&C-Spiele vorhanden (GDI, Nod, Tiberium), aber durch die vielen Punkte-Konto-Restriktionen gerät der Spielfluss von Command & Conquer - Tiberium Alliances schnell ins Stocken. Die Aufregung eines rasanten Echtzeitstrategiespiels will einfach nicht aufkommen. Das Browsergame ist deshalb noch lange kein schlechtes Spiel, nur sollte man sich vorher gedanklich von den alten "Command & Conquer"-Titeln lösen, um Enttäuschung zu vermeiden.