Battlefield 2042 schafft es zwar, mit den typischen Elementen der Reihe zu unterhalten, wirkt aber schlicht unausgegoren.
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Test: DICE hat's vergeigt
Dass Battlefield gerne mal Betafield genannt wird, ist ein alter Gag. DICE hatte schon immer Probleme, seine Spiele in einem Zustand auf den Markt zu bringen, der als „einwandfrei“ hätte bezeichnet werden können. Wir erinnern uns nur zu gut an das Launch-Desaster von Battlefield 4. Das Spiel brauchte mehr als ein Jahr, um gesund gepatcht zu werden. Heute ist es einer der besten Teile der Reihe, doch das hätte es schon viel früher sein können. Battlefield 2042 hingegen wird vermutlich nicht mal im Nachhinein diesen Status erlangen. Ganz so schlecht wie die Betaversion läuft es zwar nach dem offiziellen Release nicht mehr, es hat aber dennoch einen Haufen Probleme – und die sind nicht alle technischer Natur.
Kein ganz so klassisches Battlefield
Bei der Ankündigung von Battlefield 2042 wirkte alles so vielversprechend. Allein schon, dass bekannt wurde, dass es keine Kampagne geben würde und man sich voll und ganz auf den Multiplayer konzentriere, machte uns Hoffnung. Immerhin sind die Singleplayer-Parts (zumindest nach dem ersten Bad Company) nie sonderlich gut gewesen. Die Reihe hat ihre Stärken stets in den Schlachten mit und gegen andere Spieler ausgespielt. Ein Teil, der also nur das bietet, ist genau das gewesen, was sich die Fans gewünscht haben. Alle drei Säulen, auf denen Battlefield 2042 steht, sind Multiplayer-basiert. Im Mittelpunkt steht „All Out Warfare“, die ganz klassische Battlefield-Erfahrung. Na gut, das „ganz klassisch“ streichen wir lieber, denn es gibt wesentliche Veränderungen.
Was sofort ins Auge sticht, sobald ihr zum ersten Mal im Spawn-Bildschirm seid: Die alten Klassen sind weg. Stattdessen stehen euch zehn Spezialisten zur Auswahl, also einzigartige Soldaten mit Namen und exklusiven Gadgets. Ok, zu Beginn sind es nur acht. Mackay und Paik schaltet ihr erst auf Level 15 beziehungsweise 25 frei – warum auch immer. Wer gehofft hat, sich direkt zu Beginn als Mackay per Greifhaken an Gebäuden hochzuziehen, muss erst mal geduldig seinen Account aufleveln.
Mehr Freiheiten haben einen Preis
Die Spezialisten sind zwar grob den alten Klassen zugeordnet, eure Ausrüstung stellt ihr euch jedoch selbst zusammen. Ihr wollt einen Scharfschützen spielen, der sich irgendwo auf die Lauer legt und ständig eine Sanitätskiste neben sich liegen hat, damit er ja immer geheilt wird, falls es mal für ihn ernst wird? Kein Problem: Schnappt euch ein entsprechendes Präzisionsgewehr und nehmt die Medizinkiste als Gadget mit. Oder ihr spielt als Maria Falck, die sich mit ihrer Spritzpistole selbst heilen kann. Dann könnt ihr statt Sanitätskiste zum Beispiel einen Raketenwerfer einpacken, um auch gegen Fahrzeuge gewappnet zu sein.
Dieses Beispiel soll deutlich machen, a) wie viel Freiheit ihr in Battlefield 2042 bei der Zusammenstellung eures Loadouts habt und b) welches Problem das durchaus hinsichtlich der Balance darstellt. Sich selbst heilende Sniper gehören nun zum Standard und haben auf den meisten Karten auch noch gute Erfolgsaussichten, weil die sehr offen gehalten sind (dazu weiter unten mehr). Und als auch Sturmsoldat stellt man sich nun eben die Frage, was man lieber mitnimmt: Medizin oder die Panzerfaust? Die meisten entscheiden sich wohl für letzteres.
Allerdings müssen wir zugeben, dass uns die Spezialisten kein so großes Dorn im Auge sind wie manch anderen. Wer darüber meckert, dass es in Battlefield 2042 so wenige Sanitäter gibt, hat wohl vergessen, dass jene Klasse in den Vorgängern auch weniger beliebt war als der Aufklärer (Scharfschütze) oder Pionier (der mit dem Raketenwerfer). Und dass man selten von Mitspielern wiederbelebt wird, hat auch nichts damit zu tun, dass die alle keine Sanitäter spielen, denn gefallene Kameraden reanimieren kann wie in Battlefield 5 jeder, unabhängig vom gewählten Loadout.
Die größten Battlefield-Schlachten auf den kargsten Karten
Die zweite große Neuerung in Battlefield 2042 neben den Spezialisten ist die Erhöhung der Spielerzahlen pro Partie. Auf PC, PS5 und Xbox Sereis X/S (wir haben die PC-Version gespielt) kämpfen 128 Spieler. PS4- und Xbox-One-Spieler müssen sich nach wie vor mit 32-gegen-32-Gefechten zufriedengeben. Allerdings ist das gar nicht mal so schlimmt, wie ihr vielleicht denken mögt, denn die hohe Teilnehmerzahl pro Match hat ihre Schattenseiten. Klar, auf den ersten Blick ist das eine tolle Sache. Wenn zwei Armeen a 64 Soldaten gegeneinander kämpfen, ist das schon bombastisch und im altbekannten Modus „Eroberung“ auch durchaus eine willkommene Änderung – zumindest in der Theorie. In der Praxis bringt das Ganze einige Nachteile mit sich.
In „Eroberung“ macht sich das „nur“ an den Maps bemerkbar. Ja, die sind beeindruckend groß und abwechslungsreich. Mal kämpft ihr mitten in der Antarktis, in der nachfolgenden Partie verschlägt es euch nach Doha, der Hauptstadt Katars, und danach wiederum nach Ägypten, wo ein großer Wall felsiges Ödland und saftig grüne Agraranlagen voneinander trennt. Aber sie haben auch alle eine Gemeinsamkeit: viel Kargheit. Die weitläufigen, offenen Flächen haben wir bereits erwähnt. Die gibt es auf jeder Karte und man hat das Gefühl, DICE wusste nicht, wie man die riesigen Schlachtfelder mit interessanten Kampfbereichen hätte füllen sollen. Daraus resultieren vor allem zwei Dinge: Zum einen fühlen sich Infanteristen stellenweise wie auf dem Präsentierteller, weil sie kaum Deckungsmöglichkeiten haben und somit ein gefundenes Fressen für jeden Scharfschützen, Panzerfahrer und Hubschrauberpiloten darstellen. Zum anderen müsst ihr ohne Fahrzeug oftmals lange Laufwege zurücklegen. Dass es nur sieben Maps gibt, kommt noch obendrauf.
Einen Durchbruch zu erzielen, ist schwer
Richtig problematisch wird es im Modus „Durchbruch“. Der funktioniert im Kern genauso wie „Rush“, nur dass die Angreifer nichts zerstören, sondern Kontrollpunkte erobern müssen. Gelingt ihnen das, verschiebt sich die Frontlinie in Richtung der Basis der Verteidiger. Hier kämpfen also stets alle 128 Spieler im selben Sektor. Das hätte das Potenzial für richtig epische Gefechte gehabt, doch einerseits gibt es auf manchen Maps Sektoren, die schlichtweg für diese Art Modus nicht gebaut sind, weil die Verteidiger aufgrund der Beschaffenheit der Schauplätze stark im Vorteil sind (auf „Orbital“ müssen die Angreifer einen Punkt auf einem Dach erobern, was nahezu unmöglich ist).
Andererseits sind 128 Spieler einfach zu viele für diesen Modus. „Durchbruch“ hat nichts mit taktischem Gameplay zu tun, sondern ist ein heilloses Chaos, das mehr an Call of Duty als Battlefield erinnert. Da kann es auch schon mal passieren, dass ihr als Verteidiger entweder im Rücken von Feinden oder direkt in deren Blickfeld spawnt, wenn ihr einen Punkt in dem Sektor auswählt, um den gerade gekämpft wird.
Kurze Kritikpause
Nun haben wir schon so viel gemeckert, dass man meinen könnte, dieser Test sei ein kompletter Verriss, nur um dann ganz nach unten zu scrollen und sich über das „relativ gnädige“ Fazit zu wundern. Daher müssen wir ja auch mal was Positives erwähnen (nur um dann direkt wieder zu Kritikpunkten zu kommen). Um das endlich abzuhaken: Ja, die typischen Battlefield-Momente passieren immer noch und die grundlegende Idee, Schlachten auf großen Karten und mit allerlei Fahrzeugen auszutragen, sorgt auch in 2042 für einiges an Spielspaß. Einen gegnerischen Panzer zu zerstören und dabei mehrere feindliche Soldaten ins Jenseits zu befördern oder nach hartem Kampf einen Kontrollpunkt zu erobern, fühlt sich enorm befriedigend an. Gerade im Zusammenspiel mit Freunden kommt Freude auf.
Wenn Schießen zum Glücksspiel wird
Die Waffen fühlen sich allesamt gut an, sodass es sehr viel Spaß macht, sie zu benutzen und damit Gegner auszuschalten. Das Trefferfeedback ist DICE erneut hervorragend gelungen. Sounds und Animationen getroffener Widersacher sorgen im Zusammenspiel für ein befriedigendes Erlebnis – aber eben auch nur dann, wenn ihr trefft. Und da kommen wir schon zum nächsten Haken: Ob ihr einen Feind in Battlefield 2042 trefft oder nicht, hängt nicht nur von eurem Skill ab. Die Streuung der Projektile ist zum einem Teil zufällig. Das führt dazu, dass ihr manchmal schlichtweg keine Treffer erzielt, obwohl ihr gut gezielt habt und eben sowohl die normale Streuung als auch den Rückstoß mit einberechnet habt. Dahinter steckt kein ärgerlicher Bug, sondern ein Feature. DICE möchte damit wohl Einsteigern höhere Überlebenschancen zusichern. Nur einerseits sind auch wir nicht gerade selten in jedem Match gestorben und andererseits ist dieses Feature einfach Quatsch.
In einem Multiplayer-Shooter sollte es nun mal darauf ankommen, wie gut man die Spielmechanik und in diesem Fall eben den Umgang mit den verschiedenen Waffen beherrscht. Eine solch unberechenbare Komponente hat da nichts zu suchen. Außerdem sind manche Schießprügel davon stärker betroffen als andere. Sturmgewehre sind aktuell die schlechteste Option. Wenn ihr was mit Dauerfeuerfunktion haben wollt, nehmt wenigstens eine Maschinenpistole oder ein leichtes Maschinengewehr. Damit habt ihr in jedem Fall bessere Karten. Angesichts des eh schon kleinen Arsenals mit gerade mal 22 Tötungswerkzeugen (was auch die Progression wesentlich dünner ausfallen lässt als in vorherigen Teilen) ist das besonders ärgerlich.
Keine Konkurrenz für Hunt und Tarkov
Kommen wir mal zu den beiden Zusatzmodi von Battlefield 2042 oder, wie DICE es nennt, den beiden weiteren Grundpfeilern des Spiels. Zumindest „Hazard Zone“ wird dieser Bezeichnung aber nicht gerecht – was nicht heißen soll, dass es keinen Spaß macht. Stellt euch das Ganze wie eine simplere Form von Escape from Tarkov oder Hunt: Showdown vor. Als einer von acht Vierertrupps werdet ihr auf einer der sieben „All Out Warfare“-Maps abgesetzt und sollt Datenlaufwerke bergen. Je mehr ihr ergattert, desto besser. Die Gefahren dabei sind einerseits natürlich die anderen Squads, andererseits KI-Einheiten. Während einer Partie gibt es zwei Möglichkeiten, per Hubschrauber evakuiert zu werden. Bleibt ihr zurück oder sterbt, ist eure gesamte Ausrüstung futsch.
Vor Beginn einer Runde wählt ihr euren Spezialisten, eure Waffen und Gadgets sowie bis zu drei passive Perks aus. Der Haken: Das Meiste davon kostet In-Game-Währung, die ihr nur dann erhaltet, wenn euer Team es schafft, Datenlaufwerke zu extrahieren. Habt ihr keine Kohle, stehen euch nur ein Sturmgewehr, eine Pistole, ein Datenlaufwerkscanner, Splittergranaten und ein Perk-Slot zur Verfügung (den ihr immerhin frei bestücken dürft). Ohne Kohle in den Taschen habt ihr gar keine Möglichkeit, alternative Loadouts auszuprobieren, wie es in Hunt: Showdown und Escape from Tarkov möglich ist. Das kann für einiges an Frust sorgen, denn je besser eure Ausrüstung, desto höher sind eure Überlebenschancen.
„Hazard Zone“ macht dennoch Spaß, weil es immer wieder zu spannenden Situationen kommt, etwa wenn ihr gerade gegen KI-Feinde kämpft und sich dann plötzlich ein anderer Trupp Spieler einmischt. Doch dem Modus fehlt es an Tiefgang, wie die Konkurrenz ihn bietet, und auch Langzeitmotivation. Zwar bietet Battlefield 2042 mehr Maps als Hunt: Showdown, die Matches laufen dafür aber viel zu ähnlich ab und wenn ihr mal richtig gut ausgerüstet seid, gibt es aufgrund fehlender Ranglisten außer der reinen Spielerfahrung keinen Anreiz mehr, auf Datenlaufwerksjagd zu gehen. Klar, ihr levelt auch in „Hazard Zone“ euer Konto auf und schaltet dementsprechend Ausrüstung für „All Out Warfare“ frei, aber die kann euch ja egal sein, wenn ihr gerade einfach nur den PvEvP-Modus zocken wollt. Hier muss DICE in Zukunft noch nachlegen, sonst stirbt „Hazard Zone“ einen frühen Tod.
Zurück in die Vergangenheit
Das (gar nicht so) heimliche Highlight von Battlefield 2042 ist „Battlefield Portal“. Dahinter verbirgt sich zum einen ein mächtiger Editor, mit dem ihr eure eigenen Spielmodi erstellt. Den findet ihr aber nicht im Spiel selbst, sondern im Browser. Es gibt hierfür eine eigene Webseite, auf der ihr eure eigenen Spielarten zusammenbastelt. Dabei bilden zwar immer die altbekannten Modi „Rush“, „Eroberung“, „Team Deathmatch“ und „Free for All“ die Basis, aber ihr könnt viele Gameplay-Details nach Belieben einstellen. Beispielsweise könnt ihr Sprints deaktivieren oder nur das Feuern aus der Hüfte erlauben. In Battlefield 2042 habt ihr dann Zugriff auf eure Kreationen und könnt damit eigene Matches hosten. Oder ihr pfeift auf den Editor und spielt einfach nur die Modi, die andere Leute erstellt haben. In „Battlefield Portal“ gibt es dafür auch einen Serverbrowser, den wir in „All Out Warfare“ schmerzlich vermissen.
Das eigentlich Tolle an „Battlefield Portal“ ist aber, dass es Maps, Fraktionen, Waffen und Fahrzeuge aus Battlefield: Bad Company 2, Battlefield 3 und sogar Battlefield 1942 bietet. Ihr könnt zum Beispiel das gute alte „El Alamein“ oder „Caspian Borders“ in moderner Technik begutachten. Und wer möchte, spielt auch einfach ganz normale Runden „Eroberung“ auf den Weltkriegs- oder „Rush“ auf den „Bad Company 2“-Maps, was absolut grandios ist. Bislang bietet „Battlefield Portal“ aber nicht mehr als eine Grundlage, denn pro altem Spiel sind nur zwei Karten am Start. Hoffen wir mal, dass DICE in Zukunft Nachschub liefert, auf dass die Jahre alten Battlefield-Teile im jüngsten Ableger neu aufleben können.
Next-Gen geht anders
Die Beurteilung der Technik eines Spiels gehört sowieso in jeden Test. Im Fall von Battlefield 2042 ist das aber ein besonders wichtiger Abschnitt, denn hier liegt einiges im Argen. Fangen wir mal bei der Optik an, die zwar ordentlich, aber alles in allem nicht so toll ist, wie wir das von einem neuen Battlefield erwartet hätten. Gerade die Kargheit der Maps sorgt dafür, dass das Spiel optisch nicht beeindruckt. Und dann kommt noch hinzu, dass es hinsichtlich der Zerstörung total enttäuscht. Hier und da lassen sich Hauswände löchern und kleinere Objekte sprengen, das Ausmaß der Vorgänger wird bei Weitem nicht mehr erreicht. Dabei hatten wir uns doch gerade diesbezüglich so viel vom ersten Battlefield für die neue Konsolengeneration versprochen. Wir haben das Gefühl, dass DICE sehr viele Kompromisse eingehen musste, um die 128-Spieler-Matches umsetzbar zu machen. Wenn man uns die Wahl gelassen hätte, ob wir nun ganze Gebäude dem Erdboden gleichmachen oder mit 64 Spielern pro Team antreten wollen, hätten wir uns klar für Ersteres entschieden.
Das auf manchen Karten mal ein Tornado durch die Gegend weht oder ein Sandsturm auftritt, macht das alles auch nicht wett. Gerade die Windrosen sehen zwar schick aus, tragen aber wenig zum Gameplay bei. Da sind die Levelution-Elemente aus Battlefield 4 definitiv von größerer Bedeutung gewesen. Angesichts der schwachen Performance sind wir eh froh, wenn in Battlefield 2042 mal kein Unwetter herrscht. Auf einem PC mit i7 11700K und einer RTX 3080 Ti schafft es das Spiel in 1080p stellenweise nicht einmal, die 60-FPS-Marke nicht zu unterschreiten. Da bringt auch DLSS nicht viel. Gerade in einem Multiplayer-Shooter darf so etwas nicht passieren.
Kein fertiges Produkt
Zu der schlechten Leistung gesellen sich dann auch noch allerlei Bugs. Ja, Battlefield 2042 ist weit davon entfernt, unspielbar zu sein. Hier und da mal einen Glitch oder eine seltsame Animation zu sehen, ist kein Beinbruch. Doch wenn man mal einen Teamkameraden nicht wiederbeleben kann, weil das Spiel selbst es aufgrund eines Fehlers verhindert, oder Luftkissenboote einfach Hauswände hochfahren und so auf Dächer gelangen, sind das keine Kleinigkeiten. Auch funktioniert das Markieren von Kontrollpunkten oder Gegnern nicht so, wie es sollte. Ein zu erobernder Bereich befindet sich hinter einem großen Gebäude und ihr als Truppanführer wollt das dazugehörige Icon markieren, um den Befehl zum Angriff zu erteilen? Na, dann viel Glück dabei, denn das klappt leider nur in seltenen Fällen.
Man merkt Battlefield 2042 einfach an, dass es nicht fertig ist. Auch fehlende Features, die eigentlich zum Standard gehören sollten, zeugen davon. Wieso etwa gibt es zum Release noch keine normale Punktetabelle für jedes Team? Keinen Sprach-Chat? Keine Zoom-Funktion für die Übersichtskarte? Darüber hinaus ist, nachdem wir auch nochmal Battlefield 4 jüngst gespielt haben, unverständlich, warum man sich nicht an Deckungen anlehnen kann. Und das ist nicht der einzige Grund, warum wir nun lieber jenen Teil zocken, als uns weiter mit 2042 zu befassen – und das, obwohl es ja nun wirklich kein schlechtes Spiel ist.
Fazit
Hach, Battlefield 2042, du brichst uns das Herz. Wir sehr haben wir uns darauf gefreut, auf deinen futuristischen Schlachtfeldern mit 127 weiteren Leuten zu kämpfen und haufenweise lustige Battlefield-Momente zu erleben. Es wäre gelogen, wenn wir sagen, dass es die nicht gibt oder das Spiel keinen Spaß machen würde. Aber für jeden gelungenen Aspekt gibt es gefühlt drei Dinge, die nerven, ärgern, verzweifeln lassen. Die technischen Probleme lassen sich mit Patches ausmerzen. Die Zufallsstreuung der Waffen wird hoffentlich auch alsbald entfernt und der magere Umfang ab Beginn von Saison 1 im neuen Jahr angegangen.
Wenn DICE Battlefield 2042 retten möchte, gehört aber noch mehr dazu. Die Maps so umzubauen, dass sie sowohl weniger karg ausfallen als auch eine bessere Balance im „Durchbruch“-Modus bieten, wäre ein aufwendiger Prozess. Und ob die Schweden den in Angriff nehmen werden, wagen wir zu bezweifeln. Ohne die ganzen Bugs, fehlenden Grundfeatures und schlechte Peformance hätte Battlefield 2042 auch nicht mehr als drei von fünf Sternen verdient. Dann wäre es ein solider Shooter, der aber längst nicht die Klasse der Vorgänger erreicht. Im aktuellen Zustand können wir niemandem zum Kauf raten. Wer Lust auf Battlefield hat, sollte lieber wieder Teil 4 spielen. Irgendwie haben wir auch das Gefühl, dass das nun wieder mehr Zulauf bekommen wird.
- Immer wieder spannende Kämpfe
- Viel Raum für Battlefield-Momente
- Gutes Trefferfeedback
- Starke Waffensounds
- "Battlefield Portal" als Gesamtkonzept
- Abwechslungsreiche Karten ...
- ... mit vielen leeren Flächen
- "Durchbruch" schlecht ausbalanciert
- Teilweise zufällige Waffenstreuung
- Diverse Bugs
- Fehlende Features (Sprachchat, Punktetafel)
- Schwache Performance
- Wenig Abwechslung in "Hazard Zone"