Im neuen WarioWare Move It! muss sich bewegt werden. Ein kurzer Spaß für Mitspieler und Zuschauer.
WarioWare Move It! Review: Irrwitzige Minispiele für Bewegungskünstler
Bereits seit geraumer Zeit hat sich der Widersacher von Super Mario emanzipiert. War der dickliche Charakter in der Anfangszeit eine Nebenfigur, verfügt er mittlerweile selbst über eigene Spielreihen. Wenn er nicht gerade selbst durch Levels springt und rennt, widmet er sich in der WarioWare-Reihe verschiedenen und absurden Mini Games. Diese sind meist auf die Hardware der jeweiligen Plattform zugeschnitten und dienen durchaus dazu, verschiedene Features und ihre Funktionsweise zu demonstrieren. Mit WarioWare Move It! gibt es nun bereits einen zweiten Ableger für die Nintendo Switch.
Wario geht in den Urlaub
Die Geschichte eines jeden Titels dieser Reihe spielt eigentlich nur eine unter geordnete Rolle. Da bildet auch WarioWare Move It! keine Ausnahme. Allerdings erklärt die Handlung, warum wir mit den beiden Joy-Cons unterschiedliche Bewegungen ausführen müssen. Im Spiel werden die Controller nämlich als Haltungssteine bezeichnet und sind der Kern dessen, um das sich alles dreht. Wario und seine Freunde sind nämlich eigentlich auf einem Urlaubstrip und dabei findet der miefende Fiesling besagte Steine. Nur dummerweise werden darauf auch einige antike Wächter aufmerksam und schon beginnt die wilde Hatz durchs Urlaubsparadies.
Allein unterwegs oder mit mehreren vor dem TV
Zu Beginn des Spiels stehen lediglich zwei Modi zur Verfügung. Entweder können wir uns in die „Story“ des Spiels stürzen oder im Party-Modus mit bis zu vier Spielern wild in der Gegend herumfuchteln. Allerdings gibt es eine Einschränkung. Wollen wir mit anderen Personen spielen, muss die Switch dafür in die Dockingstation wandern. Lediglich wenn wir allein unterwegs sind, lässt sich die Konsole auch im Tabletop-Modus verwenden. Das gilt auch für den Koop-Modus für die Story. Mit mehr als zwei Spielern ist das Ganze nachvollziehbar, aber zumindest bei einem Duo hätten wir uns diese Option gewünscht.
Geschmeidig aus der Hüfte
WarioWare Move It! setzt fast ausschließlich auf eine Bewegungssteuerung. In einigen wenigen Fällen werden zwar auch Buttoneingaben verlangt, aber diese sind relativ selten. Wichtiger ist dagegen die Haltung der Joy-Cons, daher auch der Name Haltungssteine, und genau da beginnt der Spielspaß bereits, insbesondere wenn man mit mehreren Teilnehmern zusammenspielt. Insgesamt gibt es 18 verschiedenen Haltungen. Beispielsweise halten wir die Controller wie eine Lokomotive, mal wird ein Joy-Con an den Hintern gepresst, während der andere im Gesicht klemmt oder wir nehmen die Pose eines Supermodels ein. Das sorgt schon im Vorfeld für den einen oder anderen Lacher und setzt sich dann bei der Ausführung der Microgames fort.
Bewegung hui, Kamera pfui
Man sollte glauben, dass den Entwicklern nach 20 Jahren die Ideen ausgehen würden, denn so alt ist die Reihe schon, aber Pustekuchen. Klar, bei über 200 Microgames gibt es einige inhaltliche Überschneidungen und dennoch kann das Gesamtpaket immer noch überraschen. Mal müssen Finger in die Nase gesteckt werden, dann wieder muss ein Rückenpanzer geschrubbt werden oder man fängt Fische mit den Beinen. Und selbst verständlich darf auch eine gehörige Portion Nintendo-Nostalgie nicht fehlen. Für einige der kurzen Games wird sogar die Infrarotkamera genutzt. Letzteres ist aber aufgrund der sehr kurzen Microgames nicht immer optimal einsetzbar. Zumindest im Story Modus ist das aber wenig tragisch, denn selbst wenn man alle Leben verliert, kann man direkt wieder dort einsteigen, sofern man die richtige Wiederbelebungspose für einige Sekunden hält.
Weitere Modi und Spiele
Sobald der Story Modus abgeschlossen wurde, was übrigens kaum länger als 1-2 Stunden dauern sollte, werden weitere Microgames sowie ein weiterer Spieltyp freigeschaltet. Im Modus Spiegelgefährten wird dann der Spieler mit den Joy-Cons ausgestattet, während er nicht auf den TV-Bildschirm schauen darf und die Bewegungen des anderen Mitspielers, der seine Aktionen auf dem Fernseher sieht, möglichst genau nachmachen. Abgerundet wird das Ganze durch einen Kinomodus, in dem wir freigespielte Filme erneut ansehen dürfen, sowie die Möglichkeit, jedes Minispiel auch einzeln auszuwählen.
Optisch gewohnt simpel und zweckmäßig
WarioWare Move It! ist in einem ähnlichen Look wie die vorangegangenen Spiele gehalten. Abseits der Microgames bestimmt ein markanter Comic-Stil das optische Erscheinungsbild. In den Microgames selbst gibt es dagegen eine Menge Abwechslung. Von simplen Zeichnungen über Auszüge aus alten Games bis hin zu 3D-Animationen wird alles geboten. Technisch ist das für die Switch keine Herausforderung, aber es ergibt sich ein stimmiges Gesamtwerk. Dazu werden ein paar Fetzen Sprachausgabe und eingängige Melodien geboten. Highlight ist wie bei fast jedem Game der Reihe die Sprachausgabe des rotzfrechen Warios.
Fazit:
WarioWare Move It! verspricht genau das, was wir erwartet haben. Kurzweiliger Microgame-Spaß, der in geselliger Runde deutlich gesteigert wird. Es ist halt etwas anderes, ob man sich allein oder vor Freunden zum Affen macht. Und ganz ehrlich: Wer nicht dabei lacht, wenn er sich einen Joy-Con ans Gesäß und den anderen an den Mund halten soll und dann wie ein Huhn vor dem TV ab und abspringt, der ist bei diesem Spiel generell falsch. Nur allein wird der Spaß schnell eintönig, wenn man nicht einen Faible für Highscores hat. WarioWare Move It! mag zwar nicht den Langzeitspielspaß von WarioWare D.I.Y. besitzen, aber für launige Partyabende ist das Spiel bestens geeignet.
- viele verschiedene Microgames
- absolut bekloppte Ideen
- vor allem mit mehreren Spielern ein großer Spaß
- allein schnell langweilig
- sehr kurzer Story Modus