Nightingale ist eines der vielversprechendsten Projekte im Survival-Genre und stammt von Ex-BioWare-Leuten. Wir beantworten alle wichtigen Fragen zum Spiel.
Nightingale: Alles, was wir über das Survival-Spiel wissen
Wann erscheint Nightingale?
Wie viele andere Vertreter des Survival-Genres wird auch Nightingale erst mal eine Early-Access-Phase durchlaufen. Die hätte eigentlich schon letztes Jahr beginnen sollen. Die Entwickler haben sich dann aber für eine Verschiebung auf die erste Jahreshälfte 2023 entschieden. Ein wichtiger Grund dafür: der Umzug von der Unreal Engine 4 auf die Unreal Engine 5. Einen genauen Starttermin für den Early Access hat das Team bislang nicht kommuniziert. Diese Phase soll dann laut Steam-Seite neun bis zwölf Monate andauern, so dass von einem finalen Release im Jahr 2024 auszugehen ist.
Für welche Plattformen erscheint Nightingale?
Derzeit ist nur eine PC-Version angekündigt. Ob Nightingale irgendwann später auch für die Konsolen erscheinen wird, ist nicht bekannt. Sollte das Spiel ein Erfolg werden, ist aber davon auszugehen, dass es nach dem Early Access seinen Weg auf die PS5 und Xbox Series X/S finden wird.
Wer entwickelt Nightingale?
Das Studio hinter Nightingale heißt Inflexion Games und ist noch jung. Das Unternehmen mit Sitz in Edmonton, Alberta, Kanada wurde 2021 von ehemaligen BioWare-Mitarbeitern gegründet und Nightingale ist somit sein erstes Projekt. CEO ist Aaryn Flynn, der 17 Jahre bei dem legendären Rollenspielentwickler angestellt war und an Titeln wie Dragon Age: Origins und Star Wars: Knights of the Old Republic mitgewirkt hat. Von 2009 an war er General Manager des BioWare-Hauptstudios in Edmonton und 2017 verließ er die Firma.
Was wissen wir über das Szenario?
Nightingale spielt im Viktorianischen Zeitalter, also im 19. Jahrhundert. Es handelt sich um eine alternative Realität, in der die Menschheit es einst geschafft hat, Portale zu anderen Welten zu öffnen und in Kontakt mit dem Volk der Fae zu treten. Von ihm haben die Menschen den Umgang mit der Magie gelernt. Nightingale setzt zu einem Zeitpunkt an, wo die Erde dem Untergang geweiht ist. Ein mysteriöses Phänomen namens "The Pale" verschlingt den Planeten und die Menschen müssen fliehen. Im arkanen Portalnetzwerk sehen sie die Möglichkeit, zur magischen Stadt Nightingale zu gelangen: der letzten Bastion der Menschheit. Das Problem: Das Netzwerk bricht zusammen und die Fliehenden stranden irgendwo im Labyrinth der Fae-Welten. Ihr seid einer von ihnen und euer Ziel ist es, nach Nightingale zu gelangen.
Wie viel Story steckt drin?
Inflexion Games legt viel Wert auf World Building, aber ob Nightingale eine richtige Geschichte erzählt, ist noch nicht so ganz klar. Fest steht, dass es sowohl NPCs als auch Quests gibt. Direkt zu Spielbeginn macht ihr mit Puck Bekanntschaft. Er ist einer der Fae und vielleicht kennt ihr ihn aus William Shakespeares "Ein Sommernachtstraum". In Nightingale dient er euch als Guide. Andere Charaktere, die die Entwickler bislang erwähnt haben, sind die britische Mathematikerin Ada Lovelace (1815-1852) sowie Dr. Jekyll und Mr. Hyde. Inflexion Games bedient sich also sowohl historischer Persönlichkeiten als auch fiktiver Figuren aus der damaligen Zeit.
Ist Nighingale ein Open-World-Spiel?
Inflexion Games bewirbt Nightingale als Open-World-Spiel, jedoch bietet es nicht eine große, zusammenhängende Welt. Eines der Kernelemente ist schließlich die Reise durch verschiedene Welten. Ihr erkundet erst mal euer Startreich und baut euch dort eine Basis auf. Irgendwann seid ihr in der Lage, Portale zu anderen Welten zu öffnen. Dazu stellt ihr Reichskarten her. Die dafür nötigen Rezepte müsst ihr euch vorher erspielen. Mit den Karten bestimmt ihr, was für ein Biom die Welt haben soll, die ihr als nächstes bereist, und beeinflusst zum Beispiel, welche Kreaturen euch dort begegnen oder was für Ressourcen ihr finden könnt.
Dementsprechend werden die Welten allesamt prozedural generiert. Solange ein Portal zu einem Reich offen steht, könnt ihr es jederzeit betreten. Schließt ihr den Durchgang jedoch, geht die Welt dahinter "für immer verloren". Ihr könnt zwar beim nächsten Mal die gleiche Kombination aus Reichskarten spielen, um Zugang zu einer Welt mit den gleichen Eigenschaften zu erhalten, es handelt sich dann aber dennoch um einen neu generierten Landstrich. Im Laufe der Weiterentwicklung von Nightingale wird Inlexion Games immer mehr Reichskarten implementieren, damit sich noch mehr unterschiedliche Welten generieren lassen. Und die Entwickler versprechen, dass sie die Karten nicht monetarisieren werden.
Wie groß die einzelnen Reiche ausfallen, ist noch nicht bekannt. Ihr könnt übrigens jedes von ihnen zu eurer neuen Heimat ernennen. Das führt dazu, dass ihr immer dort respawnt, wenn ihr das Zeitliche segnet, ihr stets per Schnellreise dorthin gelangen könnt und euch jene Welt dauerhaft offensteht, während ihr eure vorherige Heimatwelt für immer hinter euch lasst, wenn ihr das Portal zu ihr schließt.
Wie sehen die Survival-Mechaniken aus?
Wie stark ausgeprägt die Survival-Mechaniken in Nightingale sind, hat Inflexion Games noch nicht ausgeführt. Aus dem Gameplay-Trailer, der im Zuge des Summer Game Fest 2022 veröffentlicht wurde, lässt sich ableiten, dass ihr sowohl regelmäßig essen als auch schlafen müsst. Nicht nur ist zu sehen, wie der Spieler in einer Szene Beeren erntet, auch sagt Puck, dessen Stimme aus dem Off kommt, dass es eure Priorität sein sollte, stets gut genährt und ausgeruht zu sein. Außerdem sollt ihr trocken bleiben, was darauf hindeuten könnte, dass sich euer Charakter erkälten kann, wenn er zu lange im Regen unterwegs ist – was uns zur Frage führt, ob vielleicht auch Kälte und Hitze relevante Faktoren sind.
Völlig unklar ist, was mit eurem Loot passiert, wenn ihr ins Gras beißt. Geht eure Beute verloren, behaltet ihr zumindest angelegte Ausrüstung oder doch alles, was ihr bei euch tragt? Und falls euch euer Rucksackinhalt abhanden kommt, habt ihr dann nochmal die Möglichkeit, ihn am Ort eures Ablebens zurückzuerlangen? Auf diese Fragen muss Inflexion Games noch Antworten liefern.
Wie funktionieren Crafting- und Bausystem?
Ihr könnt euch verschiedene Arten von Werkzeugen sowie Waffen herstellen. In den Trailern haben wir bislang Äxte, Hämmer, Revolver, Schrotflinten und Musketen gesehen. Beim Aufbau eures Heims habt ihr die Möglichkeit, einzelne Module wie Böden und Wände zu platzieren und frei miteinander zu kombinieren, um euch selbst als Architekt ausleben zu können. Es gibt auch verschiedene Baustile, damit ihr eurer Basis die Optik verpassen könnt, die euch am besten gefällt. Ihr könnt euch ebenfalls in bereits vorhandenen Strukturen, also alten Ruinen, niederlassen und ihnen mit Anbauten einen persönlichen Touch verleihen. Besonders interessant: Ihr könnt NPCs als Arbeiter anheuern und so etwa die Produktion von Items sowie die Beschaffung von Rohstoffen automatisieren.
Welche Rolle spielen Kämpfe?
Da wir bereits Schusswaffen erwähnt haben, sollte offensichtlich sein, dass in Nightingale nicht wenig gekämpft wird. Die magischen Fae-Welten werden von allerlei gefährlichen Kreaturen bevölkert. Besonders fies sind die sogenannten "Gebundenen": groteske, komplett verdorbene Nachahmungen der Menschen, erschaffen vom Winterhof der Fae, der nicht gut auf die Menschheit zu sprechen ist. Daneben gibt es noch viele andere Fantasy-Wesen wie Riesen und Wendigos. Allerdings müssen die nicht zwangsläufig eure Feinde sein. Zumindest mit den Riesen könnt ihr euch offensichtlich auch gut stellen, wie in den Trailern zu sehen ist.
Gibt es PvP?
Nightingale ist ein reines PvE-Spiel. Kämpfe zwischen Spielern sind nicht möglich. Es geht darum, gemeinsam zu überleben, Siedlungen zu errichten und die Geheimnisse der Fae-Welten zu erforschen.
Kann man Nightingale solo spielen?
Ihr habt keine Freunde, die mit euch Nightingale spielen möchten, und auch keine Lust, mit Fremden zu zocken? Laut den Entwicklern ist das kein Problem, denn ihr könnt euch auch solo ins Abenteuer stürzen und daran arbeiten, nach Nightingale zu gelangen. Bleibt nur zu hoffen, dass Inflexion Games die Balance gut hinbekommt, damit das Spiel für Einzelgänger nicht zu mühsam ausfällt.
Gibt es dedizierte Server?
Manche Survival-Spiele bieten nur Peer-to-Peer-Verbindungen an. Aktuelles Beispiel dafür ist Sons of the Forest. Ist der Host einer Partie nicht online, können dessen Mitspieler jenen Spielstand nicht weiterspielen. In Nightingale wird es vom Early-Access-Start an offizielle dedizierte Server geben, allerdings wird die Unterstützung privater Server noch eine Weile auf sich warten lassen. Wollt ihr also mit Freunden ungestört auf einem eigenen Server mit euren eigenen Regeln spielen, müsst ihr euch noch länger als bis zum Early-Access-Release von Nightingale gedulden.
Werden Mods unterstützt?
Vorerst wird es nicht möglich sein, Nightingale zu modden. Die Entwickler sagen jedoch, dass sie sich mit dem Thema befassen werden, sobald die Early-Access-Version erschienen ist und man ein besseres Bild davon hat, wie häufig man Updates veröffentlicht und wie gut die Server laufen. Man hoffe darauf, dass man Modding irgendwann "in irgendeiner Form" unterstützen können wird.