Es ist zwar nicht wirklich ein vollwertiger F-Zero-Titel, aber er bietet mehr als andere Titel der 99er-Reihe von Nintendo.
F-Zero 99 im Test: Chaotisches Battle Royale Spiel der 99er-Reihe
Nintendo hat während der traditionellen September-Ausgabe der Nintendo Direct Präsentationen das Spiel F-Zero 99 nicht nur angekündigt, sondern auch direkt im Anschluss veröffentlicht. Damit reiht sich der Titel nahtlos in andere Releases der Reihe ein. Angefangen hat es mit Tetris 99, gefolgt von Super Mario Bros. 35 und Pac-Man 99. Allerdings wurde Super Mario Bros. 35 bereits wieder eingestellt und Pac-Man 99 ereilt das gleiche Schicksal am 8. Oktober. Aber nun gibt es wieder neues Futter für die ungewöhnliche Reihe von Battle Royale Spielen.
Vertraut und doch anders
Nachdem wir Klötzchen gestapelt, gelbe Pillen gefressen und es anderen Mario-Spielern gezeigt haben, wird es nun rasant. F-Zero ist zurück, zwar nicht ganz so wie wir es uns gewünscht hätten, aber Spaß macht es dennoch. Aber vor allem ist dieser Titel eines: chaotisch! Aber der Reihe nach. Worum geht es in F-Zero 99? Das Spielprinzip ist einfach erklärt. Wir müssen in einem Rennen bestehend aus vier Runden den ersten Platz belegen. Allerdings treten wir dazu nicht gegen eine Handvoll CPU-gesteuerter Fahrer an, sondern gegen 98 menschliche Mitspieler. Wer Pac-Man 99 oder Tetris 99 (bei Super Mario 35 waren es nur 35 Mitspieler) gespielt hat, weiß wie der Hase läuft. Ha! Denkste! Im Gegensatz zu den drei anderen Games, in denen wir unsere Gegner nur indirekt beeinflussen und behindern, kommt es in F-Zero 99 zur direkten Konfrontation auf der Rennstrecke.
Ohne Tutorial läuft nichts
Bevor wir jedoch auf die Rennstrecke und auf die Online-Welt losgelassen werden, müssen wir zwangsläufig zwei kleine Tutorials durchlaufen, um uns an die Gegebenheiten des Spiels zu gewöhnen, denn im Vergleich mit den anderen Spielen, erfordert F-Zero 99 deutlich mehr Fingerspitzengefühl. Die Gleiter im Spiel haften nicht betonhart an der Piste wie in Mario Kart, sie schweben, was insbesondere in Kurven ein etwas anderes Handling erfordert und das will geübt werden. Was auf der einen Seite für einige Spieler wie eine Zwangsmaßnahme wirkt, ist für andere, vermutlich die meisten Spieler, eine Vorsichtsmaßnahme, um nicht sofort unter die Räder respektive Gleiter zu kommen. Es geht nämlich direkt zur Sache.
Bekanntes Gameplay mit ein paar neuen Ideen
Im Hauptmodus treten wir gegen 98 andere Spieler an, um Erster zu werden. Sowohl die Optik als auch das Gameplay orientiert sich dabei am Serienerstling F-Zero für das SNES. Wir rasen mit unserem Gleiter, es gibt insgesamt vier verschiedene Exemplare, über die Strecke und versuchen, den ersten Platz zu belegen, ohne irgendwo anzuecken. Dazu steht uns neben dem normalen Beschleunigen auch ein Turbo zur Verfügung. Aber Vorsicht, die Turbo-Leiste ist auch gleichzeitig die Anzeige für die Haltbarkeit des Gleiters. Passen wir nicht auf, kann es sein, dass uns entweder ein Rempler, eine unachtsam gefahrene Kurve oder der Turbo selbst zur Explosion bringt. Dann ist das Rennen leider für uns beendet. Zum Glück sind auf den Rennstrecken Pitstop-Lanes vorhanden, auf denen wir besagte Leiste wieder auffüllen können. Befinden wir uns jedoch zu weit hinten im Feld, ist auch eine Disqualifikation möglich.
Dazu gibt es ein paar Neuerungen wie etwa Superfunken, die entweder so auf der Strecke zu finden sind oder von speziellen CPU-Gegnern abgeworfen werden, wenn wir sie berühren. Sind genug eingesammelt, dürfen wir den Skyway benutzen und damit ohne jegliche Kollisionsgefahr eine Ebene höher über die Konkurrenz hinwegfahren. Mit Wirbelattacken, die es schon in F-Zero X gab, können wir uns unliebsamer Gegner kurzfristig entledigen. Alle diese Elemente zusammen in einem Rennen versprechen zwar durchaus einige taktische Möglichkeiten, aber auch jede Menge Chaos, besonders wenn man sich weiter hinten im Fahrerfeld befindet. Bei richtig engen Passagen kamen wir uns ab und an vor wie eine Flipperkugel. Aber nicht nur die Gegner sind eine Herausforderung auch die Strecken an sich. Da werden wir schon mal von Windböen erfasst oder magnetisch an die Bande gezogen. Unebenheiten, die uns abbremsen, sind da noch das geringste Problem.
Das gibt es auch noch
Für die Langzeitmotivation sorgen kleine und große Turniere, spezielle Herausforderungen mit abgeänderten Regeln und Teamkämpfe. Dabei wird die eine Hälfte der Fahrer in ein Team gestopft und die andere Hälfte bildet das zweite Team. Wer am Schluss eines Rennens die meisten Punkte gesammelt hat, der gewinnt. Eine Möglichkeit mit Freunden zu spielen gibt es derzeit nicht, aber es sind auch noch nicht alle Menüpunkte freigeschaltet. Das passiert erst zu einem späteren Zeitpunkt und könnte eine Mehrspielerkomponente beinhalten. Darüber hinaus dürfen wir mit steigender Erfahrung unseren Gleiter und unser Profil umgestalten.
Fazit:
F-Zero 99 ist eine willkommene und rasante Alternative zum demnächst abgeschalteten Pac-Man 99. Der Titel ist deutlich umfangreicher als andere Spiele der Reihe, sofern man kostenpflichtige Add-ons nicht mitzählt. Wir können neben den Hauptrennen auch kleinere Turniere sowie besondere Herausforderungen bestreiten und unsere Fähigkeiten im Training verbessern, indem wir gegen unseren eigenen Geist antreten. Dazu kommen ein paar nette Personalisierungsmöglichkeiten, Ranglisten und Team-Kämpfe. Kurz gesagt, F-Zero 99 ist der optimale Racing-Snack für zwischendurch, wenn man einfach nur ein paar Runden rasen möchte und dem daraus resultierenden Chaos nicht abgeneigt ist. Bei 99 Fahrern auf einer Strecke geht es nämlich ab und an zu wie in einem Flipperautomaten. Allerdings sind Battle Royale Games immer etwas chaotisch. F-Zero 99 steht allen Abonnenten von Nintendo Switch Online kostenlos zur Verfügung.
- schnelles F-Zero Gameplay
- clevere Neuerungen
- verschiedene Spielmodi
- kurzweiliges Vergnügen
- extrem hektisch
- hoher Schwierigkeitsgrad
- teilweise hektisch und chaotisch