Die Anfänge von Computerspielen reichen wesentlich weiter zurück als heute gemeinhin angenommen. Bereits zwischen 1945 und 1947 versuchten die amerikanischen Forscher Thomas T. Goldsmith Jr. und Estle Ray Mann, Brettspiele auf einen Röhrenrechner zu übertragen. Am 25. Januar 1947 konnten sie ein erstes Patent anmelden, das im Dezember 1948 genehmigt wurde. Die Behörde hatte durchaus große Mühe, den Einfall der beiden Forscher nachzuvollziehen. Das Damespiel gehörte von nun an zu den ersten Computerspielen und eröffnete das Videospielzeitalter.
In gängigen Lexika wird das Spiel „Tennis for Two“ jedoch als Urvater der Videospiele definiert. Das Spiel wurde von dem Physiker William (Willy) Alfred Higinbotham entwickelt, der zu seiner Zeit die Grenzen der Leistungsfähigkeit von Computern austesten wollte. „Tennis for Two“ war somit das erste komplett neu entwickelte Spielkonzept, das speziell für einen Rechner geschrieben wurde und wird somit nicht zu Unrecht als das erste Computerspiel bezeichnet. Dame oder die mathematischen Computerspiele, die zu Beginn der 50er Jahre auf den Markt kamen, waren hingegen keine Neuentwicklungen.
Die meisten Spiele waren lange Zeit nur Forschern zugänglich, die die Leistungsfähigkeit ihrer Geräte testen wollten. In den 60er Jahren waren die Computer immer noch viel zu groß für private Haushalte und verfügten über keine leistungsstarken Chips. Lediglich ein kleiner Kreis aus Lehrenden und Elitestudenten konnte sich an den Games erfreuen. Dabei erfreute sich das 1962 erschienene Spiel „Spacewar!“ großer Beliebtheit und durfte von etwa ein paar hundert Studenten am Massachusetts Institute of Technology erprobt werden.
In den 70er Jahren revolutionierte die neue Technologie den Markt für Videospiele: Leistungsfähigere Farbfernseher wurden entwickelt und der allgemeinen Bevölkerung zu einem relativ günstigen Preis zugänglich gemacht. Die Games mussten dann nicht mehr auf einem Rechner, sondern konnten über eine Recheneinheit gespielt werden, die mit dem TV-Gerät verbunden wurde. Im Jahre 1972 nutzte der Unternehmer Nolan Bushnell die Möglichkeiten der neuen Technologie zum ersten Mal komplett aus und ging in die Computerspielegeschichte ein, als er das an Tischtennis angelehnte Computerspiel "Pong" entwickelte. Dieses Spiel wurde zum ersten Konsolenspiel und markierte den erfolgreichen Start von Bushnells Firma Atari.
Der weltweite Durchbruch der Konsolenspiele ließ allerdings fast zehn Jahre auf sich warten. Erst im Jahre 1983 bot die japanische Firma Nintendo mit seinem Entertainment System Spiele in so hoher Qualität an, dass sie sich innerhalb weniger Jahre auf dem gesamten Planeten durchsetzten. Nintendo war auch die erste Firma, die mit der „Super Mario“-Reihe die ersten Blockbuster Spiele der Geschichte auf den Markt brachte.
Die 90er Jahre brachten eine weitere Veränderung in der Welt der Videospiele. Das Internet nahm seinen Eroberungszug in der Welt auf. Über das Netz war es somit möglich, Spiele über weite Entfernungen und gegen andere Spieler zu spielen. Des Weiteren wurde das Internet als Speichermedium verwendet. Erste primitive Varianten des Flash Game waren schon damals spielbar. Damit waren die Grundlagen gelegt für die Browsergames von heute und die Free2Play-Ära, die mit dem DSL-Zeitalter anbrach.