Paradox hatte die Preise seiner Spiele auf Steam vor dem Summer Sale in einigen Regionen erhöht, ein Shitstorm folgte.
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Paradox erhöht Steam-Preise vor Summer Sale und erntet Shitstorm
Der schwedische Publisher Paradox Interactive, bekannt für anspruchsvolle Strategiespiele wie Stellaris und die „Europa Universalis“-Reihe, hat sich in dieser Woche nicht viele Freunde gemacht. Bevor gestern Abend der Steam Summer Sale gestartet ist, hat das Unternehmen in einigen Regionen der Erde die Preise für seine Spiele und deren DLCs erhöht. Unter anderen sind davon die Spieler in Brasilien, Kanada, Russland und Großbritannien betroffen. In Deutschland hat sich (von den Rabatten des Summer Sales abgesehen) nichts an den Preisen geändert.
Kein Wunder, dass der Publisher mit dieser Aktion einen enormen Shitstorm geerntet hat. Nicht nur im eigenen Forum ließen die Spieler ihrer Wut freien Lauf. Auf Steam sahen sich viele Leute dazu veranlasst, negative Nutzer-Reviews zu den Paradox-Titeln zu schreiben, um deren Wertungsschnitt in die Tiefe stürzen zu lassen. Im Fall von Europa Universalis 4 zum Beispiel fallen die jüngsten Reviews größtenteils negativ aus, während das Globalstrategiespiel insgesamt aber immer noch bei einem „Sehr positiv“ steht.
Paradox hat die laute Kritik natürlich wahrgenommen und zunächst auf die Stimmen reagiert, die dem Unternehmen vorwarfen, die Steam-Preise deshalb so kurz vor dem Summer Sale zu erhöhen, um die hohen Rabatte abzufedern. Laut „TinyWiking“, einem Moderator im Paradox-Forum, hätten die Preiserhöhungen aber nichts mit dem Summer Sale zu tun gehabt. Er begründet sie damit, dass die Kaufkraft der Spieler in den betroffenen Regionen gestiegen sei und man schlichtweg weltweit die Preise mehr habe angleichen wollen. Doch das sorgte nicht unbedingt für eine Besänftigung der Fans.
Mittlerweile hat sich Fredrik Wester, der CEO und Präsident von Paradox Interactive, bei den Spielern entschuldigt und angekündigt, die Preiserhöhungen rückgängig machen zu wollen. Allerdings sei dies nicht von heute auf morgen möglich, da man sonst alle Spiele von der Rabattaktion auf Steam ausschließen müsste. Zum Ausgleich biete Paradox drei unterschiedliche Lösungen des Problems für diejenigen an, die sich eines oder mehrere Spiele des Anbieters in den vergangenen Tagen gekauft haben: Zum einen gebe es die Möglichkeit, eine Rückzahlung über Steam zu erhalten, sofern das möglich ist. Alternativ spricht Wester von einem Ausgleich in Form anderer Spiele oder davon, doppelt so hohe Beträge an die UNO-Flüchtlingshilfe zu spenden.
Am Ende vom Lied hat sich Paradox in jedem Fall einen schwarzen Fleck auf seiner Firmenhistorie geleistet, auch wenn der Shitstorm nun ein Ende haben sollte. Und selbst wenn wir annehmen, dass die Aussagen des Unternehmens bezüglich der gestiegenen Kaufkraft in den verschiedenen Märkten stimmen sollten, hat es einfach einen faden Beigeschmack, wenn die Preise so kurz vor dem Steam Summer Sale angehoben werden.
Quelle: Paradox Interactive Forum