Autor: Ahmet Iscitürk
GTA V erlebt dank Roleplay-Modifikationen ein krasses Revival und gehört zu den Zuschauermagneten auf Twitch. Ich verstehe nur Bahnhof und versuche der Sache auf den Grund zu gehen.
Es ist Sommer und spannende Gaming-Themen sind rar gesät. Das ist doof, denn ich muss ungefähr jede Woche eine Kolumne für ProSiebenGames.de tippen. Kein Thema = Keine Kolumne. Schamlos wie ich bin, schiebe ich den schwarzen Peter der Chefredaktion zu. „Welche Themen würdet ihr für die neue Kolumne empfehlen?“, frage ich scheinheilig. Die Antwort hilft mir nicht weiter: „Mach doch etwas über den Trend GTA Roleplay. Das ist auf Twitch der absolute Publikumsmagnet!“
Für mich war Twitch immer eine Videoplattform, die es fetten Kindern erlaubt, anderen fetten Kindern beim Zocken zuzusehen. Kurz: Uninteressant. Ich habe diese ganze Let’s-Play-Kacke noch nie verstanden. Wenn mich ein Spiel interessiert, dann spiele ich es halt und fertig. Ich habe keinen Bock, anderen beim Spielen zuzusehen und auf die gehaltlosen Textkommentare der Zuschauer kann ich erst recht verzichten. Ich muss es leider unverblümt aussprechen: Wäre ich ein Diktator, dann würde ich natürlich mit Vorliebe oppositionelle Regimekritiker jagen und einsperren lassen. Let’s-Play-Produzenten und deren Fans stünden auf der Fahndungsliste aber gleich auf dem zweiten Platz.