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Life is Strange war vor zwei Jahren ein wunderbares Beispiel dafür, wie Alltagsthemen gelungen in die Videospielwelt integriert werden können. Kommerziell war es ebenfalls ein Erfolg, was bei der ganzen Actionkonkurrenz keine Selbstverständlichkeit ist. Die Frage nach einem Nachfolger hat deshalb nicht lange auf sich warten lassen und Publisher Square-Enix geht gleich richtig in die Vollen. Es wird nicht nur einen Nachfolger geben, sondern zusätzlich ein Prequel. Dieses wird aber nicht vom eigentlichen Entwickler programmiert, sondern von Deck Nine Games. Trifft sich eigentlich ganz gut, denn die Hauptperson ist nicht mehr Max. Stattdessen übernimmt die 16-jährige Chloe die Führung im Prequel Life is Strange – Before the Storm.

Trailer:

Eines gleich vorweg, es geht nicht ohne Spoiler in diesem Text, wobei ich allerdings selbst nicht genau weiß, was vor und nach der Anspielsession passiert ist oder passieren wird. Deswegen hier in aller Kürze die Ausgangslage: Chloe hat sich von zu Hause weggeschlichen, um ein Underground-Konzert zu besuchen. Jetzt ist sie in der abgeranzten Location gelandet. Warum, wieso oder weshalb? Keine Ahnung. Aber sie will auf das Konzert und ich werde ihr dabei helfen. Das kann ganz simpel ablaufen, indem Chloe einfach nur durch das Gedränge geschickt wird. Dann ist die Demo allerdings nach knapp fünf Minuten vorbei. Kann man machen, sollte man aber nicht, denn dann geht der ganze Spaß am Herumexperimentieren verloren und man kommt nicht in den Genuss Entscheidungen zu treffen, die den späteren Verlauf beeinflussen.

Wir stehen also in der merkwürdigen Garage und wollen zur Band. Hmm, aber als echter Fan jetzt einfach so die Tanzfläche zu stürmen, ist auch irgendwie blöd. Ein Band-T-Shirt muss her, aber der verschwitzte Drecksack, der die Shirts direkt aus dem Kofferraum heraus verkauft, will einfach keines rausrücken. Tja, dumm nur, dass der Kerl seine Karre etwas abschüssig geparkt hat und die Handbremse so einen verlockenden Anblick bei uns hinterlässt. Der Hebel ist schnell gelöst, das Auto rollt in eine andere Blechschüssel und wir haben unser begehrtes Kleidungsstück. Hmmm, da liegen ja auch noch 200 Dollar. Och, wie nett! Die sacken wir gleich mit ein. Wird schon niemand sehen.

So, jetzt kann es eigentlich auf die Tanzfläche gehen. Aber Moment, sitzt da nicht ein alter Bekannter in der Nähe der Bar? Klar, das ist doch unser Dealer, dem wir, warum auch immer, noch ein bisschen Kohle schulden. Wir sind ja keine Unmenschen und schieben ihm den gewünschten Betrag rüber. Mit 175 Dollar steht Chloe bei ihm in der Kreide. Er kriegt gleich aber 200 in die Flosse gedrückt und gibt uns dafür ein bisschen Weed fürs Konzert. Leicht benebelt feiert es sich gleich besser, also schnell noch ein kühles Blondes geschnappt und nichts wie rein ins Getümmel. Verdammt, Chloe rempelt bei ihrem Versuch auf die Tanzfläche zu kommen, ein paar zwielichtige Gestalten an, die natürlich sofort austicken und uns an die Wäsche wollen. Die haben heute wohl noch keine Tüte geraucht. Dafür ist jetzt aber keine Zeit, kurz umgedreht, ein Stockwerk höher gelaufen und wir sehen das Konzert vom Dachboden aus einer exzellenten Perspektive. Doch da sind die beiden Typen wieder, verdammt! Nachdem der Vorlautere von uns mächtig eine ins Fressbrett kassiert hat, rettet Amber Chloe und es geht wieder eine Etage tiefer zum Konzert. Die beiden Typen lassen allerdings nicht locker und werden von unserem Dealer in Schach gehalten, bis wir verschwinden können.

Ich hätte gerne noch weitergezockt, aber so schnell wurde mir der Controller noch nie aus der Hand gerissen. Nicht einmal die Endsequenz dieser Szene durfte ich sehen. Was wäre passiert, wenn wir den Dealer nicht bezahlt oder dem Typen keine geklebt hätten? Der Ausgang der Situation wäre mit Sicherheit ein anderer gewesen. Da müssen wir wohl oder übel auf die finale Version warten. Zum Glück dauert das nicht mehr allzu lange, denn morgen erscheint die erste Episode von Life is Strange – Before the Storm.