Die Bundeskanzlerin wird erstmals die gamescom in diesem Jahr eröffnen und einen Rundgang durch die Hallen machen.
gamescom 2017: Angela Merkel eröffnet die Messe
Die Bundeskanzlerin Angela Merkel hat schon des Öfteren Messen in Deutschland eröffnet, beispielsweise die CeBIT in Hannover. Doch auf der gamescom, der weltweit größten Publikumsmesse für Computer- und Videospiele, war die Kanzlerin noch nie. Hier hat sich vielleicht mal ein Philipp Rösler blicken lassen, als der noch Bundeswirtschaftsminister war, aber nicht die Chefin persönlich. Das ist auch kein Wunder, schließlich kamen die gegenüber Videospielen kritischen Stimmen aus der Politik oftmals von Seiten der CDU, also Merkels Partei.
Gott sei Dank hat Deutschland die unsägliche „Killerspiel“-Debatte weitgehend hinter sich gelassen, auch wenn Innenminister Thomas de Maizière nach dem Amoklauf von München im Jahr 2016 von einem „unerträglichen Ausmaß von gewaltverherrlichenden Spielen im Internet“ gesprochen hat. Kleine Rückschläge gibt es immer mal wieder. Spiele scheinen dennoch mittlerweile als Kulturgut und die Branche dahinter als ein wichtiger Wirtschaftszweig, der hoffentlich auch in Deutschland noch größer werden wird, anerkannt worden zu sein.
Wie Spiegel Online berichtet, wird die Bundeskanzlerin am 22. August dabei sein, wenn sich die Pforten des Messegeländes in Köln-Deutz zunächst für Presse und Fachbesucher öffnen. Das breite Publikum darf erst einen Tag später in die Hallen strömen und sich die kommenden Blockbuster von Electronic Arts, Sony, Ubisoft und Co anschauen – sofern man denn nichts gegen lange Warteschlangen hat. „Wir empfinden es als große Ehre und Anerkennung, dass Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel in diesem Jahr am Eröffnungsrundgang der gamescom teilnehmen wird“, so Felix Falk vom Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware, kurz BIU, der einer der Mitveranstalter der Messe ist.
Stellt sich nur noch die Frage, warum Angela Merkel erst nach so vielen Jahren (die gamescom gibt es seit 2009 und löste damals die jährlich von 2002 bis 2008 in Leipzig stattfindende Games Convention ab) der Messe einen Besuch abstattet? Aus den oben genannten Gründen? Oder doch eher, weil im Herbst Bundestagswahl ist und Merkel auf Stimmenfang bei den jüngeren Wählern gehen will, die bekanntlich ihre Probleme mit den etablierten Parteien wie der CDU haben? Wie dem auch sei: Über die Absichten lässt sich streiten, aber die Anwesenheit der Kanzlerin ist ein Schritt in die richtige Richtung.
Newsquelle: Spiegel
Bildquelle: CeBIT Australia via Flickr, lizenziert unter Creative Commons Lizenz