Das war die E3 2017. Irgendwie ein bisschen weniger pompös und bombastisch als sonst, oder bilde ich mir das nur ein? Die richtungsweisenden Pressekonferenzen waren, sagen wir mal mit Ausnahme von Ubisoft und Devolver Digital, eher uninteressant, vorhersehbar und langweilig. Nintendo hat, welch' Überraschung, Super Mario Odyssey in den Vordergrund gestellt und mit zwei Metroid-Ankündigungen verblüfft. Für mich als eingefleischten Nintendo-Fan natürlich eine super Sache, aber es fehlte dennoch etwas. Wie war das noch gleich mit der Dritthersteller-Unterstützung? Ach ja, bis auf FIFA, Skyrim, Just Dance und ein paar kleinere weitere Titel gab es rein gar nichts. Kein Crash, kein Call of Duty, kein Need for Speed. Schade, da muss in den nächsten Monaten mehr kommen!
Das war also die E3?! Spannend ist anders!
Nintendo
Microsoft
Bei Microsoft war eigentlich im Vorfeld auch klar, was kommen würde. Die große Enthüllung der Xbox One X war DAS Thema auf der Pressekonferenz. Schön und gut, ich habe nur leider nicht das passende Equipment zu Hause, um die hoch angepriesene Bildqualität zu genießen. Macht aber nichts, denn ohne die passenden Spiele, ob sie nun für die neue Hardware optimiert sind oder nicht, bringt einem die Xbox eh wenig. Was fehlt sind exklusive Krachertitel wie in der Vergangenheit. Quantum Break, Rise of the Tomb Raider, Forza Horizon 3, Gears of War 4 oder Halo 5. Was hat Microsoft in diesem Jahr gezeigt? Forza Motorsport 7, Ashen, Crackdown 3, State of Decay 2, abermals Sea of Thieves, The Last Night und eine illustre Auswahl an Indietiteln wie Cuphead oder Ori and the Will of the Wisps. Naja, da ging schon mal mehr bei Microsoft. Crackdown 3 hätte das Zeug zum Showkiller gehabt, aber das Spiel wirkt zumindest optisch nicht ganz auf der Höhe der Zeit. Okay, wer Motorsport mag, wird hoffentlich mit Forza 7 zufrieden sein, ich bin es nicht.
Sony und Bethesda
Sonys Präsentation war, nun ja, irgendwie anders. Ein Trailerfeuerwerk, gefühlt zwei Minuten Gelaber des Amerika-Chefs, ein bisschen Musik und das war es auch schon. Wozu macht man da eigentlich noch eine Pressekonferenz?! Vermutlich, weil Sony es einfach kann!
Aber irgendwie haben die Livemomente, Emotionen, eben das spektakuläre Drumherum gefehlt. Dafür konnte die Spieleauswahl umso mehr überzeugen. Exklusivtitel wie Spider-Man, God of War, Gran Turismo Sport, Knack 2, Shadow of the Colossus, Uncharted oder The Inpatient haben sich mit diversen Multiplattformspielen abgewechselt und letztendlich einen starken Eindruck hinterlassen, zumindest bei mir. Es gab nur ein kleines Problem. Gefühlt erscheint jeder große Titel für die PS4 erst 2018. Da lobe ich mir doch Bethesda. Pete Hines stellt sich auf die Bühne und kündigt mit Dishonored: Der Tod des Outsiders, Wolfenstein 2: The New Colossus und The Evil Within 2 drei neue Titel an, die noch in diesem Jahr erscheinen. Dazu kommen The Elder Scrolls V: Skyrim für die Switch sowie ein paar Add-ons und weitere Neuigkeiten bezüglich VR. Das nenne ich mal vorbildlich, nur leider haben mich die Spiele dieses Entwicklers nie angesprochen.
Ubisoft
Den besten Auftritt hat meines Erachtens Ubisoft hingelegt. Es war eine Show, die alles geboten hat. Von Assassin’s Creed Origins über Mario + Rabbids Kingdom Battle und Far Cry 5 bis hin zu experimentellen Titeln wie Transference war alles dabei. Dazu kamen überraschend die Enthüllungen von Skull and Bones, Starlink oder einem Add-on zu Steep. Garniert wurde das Ganze mit Emotionen, lustigen Einlagen und der Knallerankündigung schlechthin. Beyond Good and Evil 2 lebt! So muss ein eindrucksvoller Messeauftakt aussehen.
Der letzte Rest vom Schützenfest
Ich will an dieser Stelle aber nicht die zahlreichen anderen Anbieter vergessen. Destiny 2 von Activision hat ebenfalls einen guten Eindruck hinterlassen, genauso wie Need for Speed Payback, auch wenn es nicht mehr viel mit den Ursprüngen der Rennserie gemein hat. Oder Metro Exodus, Anthem und Star Wars Battlefront 2. Was die Hersteller in diesem Jahr gezeigt haben, war schon ziemlich beeindruckend. Aber irgendwie wirkte die E3 dennoch langweiliger und weichgespülter als in den Jahren zuvor, es fehlten die richtig großen Knalleffekte, die sich an Superlativen überbietenden Konferenzen. Es wirkte alles zu bieder, zu steril, zu nett. So zumindest mein Eindruck. Lediglich Devolver Digital hat auf die Kacke gehauen und eine „Konferenz“ abgeliefert, die an Trash kaum zu überbieten war, im positiven Sinne. Schade nur, dass mir kaum eines der Spiele zusagt hat, aber ein Spaß war es allemal.
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