Die ersten sechs Monate des Jahres sind vorüber. Da kann man schon mal eine Zwischenbilanz ziehen, oder? Was war geil, welche Games sind zu Rohrkrepierern verkommen und was hat positiv oder auch negativ überrascht? Sicherlich hat jeder von uns seine eigenen Highlights und Enttäuschungen, aber erstaunlicherweise sind wir innerhalb der Redaktion auf einen mehr oder weniger gelungenen Konsens gekommen, ohne dass wir uns gegenseitig die Augen auskratzen mussten. Okay, ein, zwei harte Diskussionen waren dabei, aber menschliche Verluste gab es nicht zu beklagen. Noch nicht! Mal schauen, wie das Ende des Jahres aussieht. Verletzte werden dann ausführlich auf Instagram und Co. dokumentiert.
- home
- magazin
- spielgenre-news
das-beste-von-2017-bislang
Das Beste von 2017 bislang...
Resident Evil 7
Den ersten Brecher des Jahres hat Capcom gleich im Januar abgeliefert. Nach dem B-Movie-Verschnitt Resident Evil 6 haben die Japaner mit dem siebten Teil wieder ein echtes Brett rausgehauen. Dabei hat Resident Evil 7 mit dem Rest der Reihe so viel gemein wie ein Sommerurlaub mit Snowboards. Trotzdem hat Capcom mit diesem Titel etwas geschafft, was nicht vielen gelingt. Das Spiel ist überraschend und verbreitet eine frische Art von Horror, bei dem wir uns nicht nur einmal fast in die Hose gemacht haben. Und all das wird dank PlayStation VR nochmals getoppt. Schade nur, dass das Spiel im letzten Drittel etwas abfällt, aber allein die ersten Stunden mit den Bakers, der Hillbilly-Familie, flashen einen granatenmäßig weg.
Trailer:
Horizon Zero Dawn
Was fällt einem zuerst ein, wenn das Wort Amsterdam fällt? Coffeeshops, Grachten und Tulpen. Okay, vielleicht noch Käse. Aber auch richtig gute Spieleentwickler sind dort ansässig, wie zum Beispiel Guerilla Games. Die Holländer haben sich mit Horizon Zero Dawn selbst ein kleines Denkmal gesetzt und es ist, oh Wunder, mal kein Shooter, kein Weltkriegsspiel und kein Sci-Fi-Kram mit Raumschiffen und Aliens. Stattdessen verfolgt der Spieler die postapokalyptische Geschichte der tapferen Aloy, die nicht nur ihre eigene Vergangenheit ergründen muss, sondern auch die verbliebenen Menschen zu retten hat. Das Ganze sieht nicht nur fabelhaft aus, es macht auch eine Menge Spaß, mit der rothaarigen Schönheit Maschinenwesen in ihre Einzelteile zu zerlegen und die extrem üppige und detaillierte Flora zu bereisen. Ganz großes Kino, was da aus unserem Nachbarland kommt, Respekt!
Trailer:
The Legend of Zelda: Breath of the Wild
Hätte das Nintendo jemals jemand zugetraut? Wohl eher nicht! Alte Konventionen, wie Dungeons oder vorgegeben Wege, wurden über Bord geworfen, dafür gibt es nun eine offene Spielwelt und eine Physikengine, die zum Experimentieren einlädt. Wie man das neueste Abenteuer mit Link spielt, ist jedem selbst überlassen. Sofort nach dem Start zum Endgegner? Kein Problem! Hmm, oder will man sich erst einmal an den zahlreichen Schreinen versuchen? Ebenfalls möglich. Kochen, Reiten, Erkunden, Kämpfen, Nebenquests, es gibt so viel zu tun. Man kann sich in diesem Spiel und der wunderschönen Märchenwelt komplett verlieren. Wo ist eigentlich der nächste Urlaubsantrag, wenn man ihn mal braucht? Denn wir kehren immer wieder nach Hyrule zurück, um Neues auszuprobieren. Wie soll das im nächsten Abenteuer mit Link und Zelda noch zu toppen sein?
Trailer:
Dirt 4
Jetzt wird’s schmutzig und schnell. Keine Sorge, wir werden jetzt nicht ins Hentai-Genre abdriften. Aber „Driften“ ist das richtige Stichwort. Was wir in Dirt 4 an Gummi auf den Asphalt oder die Schotterpiste gepresst haben, damit hätte man locker mehrere Tartanbahnen für Schulen auslegen können. Zum Glück passiert das in diesem Rennspiel nur virtuell. Allerdings hatten einige von uns so ihre Probleme die PS-Bolzen auf der Strecke zu halten, denn Dirt 4 ist äußerst anspruchsvoll. Beiflußfahren wie in Mario Kart? Pah, vergesst es! Ein ruhiges Händchen am Gaspedal und das gefühlvolle Betätigen der Bremse sind das A und O in diesem Spiel, sonst gewinnt man keine Etappe. Manche Redaktionsteilnehmer haben das bis heute nicht begriffen und sind dementsprechend über alles rübergebraten und hingen wenig später scheppernd im nächsten Baum.
Trailer:
Playerunknown’s Battlegrounds
Es kam aus dem Nirgendwo und hat sich, vor allem bei Streamern und Zuschauern, ganz lässig in der Spitzengruppe der beliebtesten Games festgesetzt. Natürlich ist auch bei uns im Büro das Battle-Royale-Fieber ausgebrochen. Ein Überraschungserfolg, wie es zuletzt Rocket League geglückt ist. Aber was ist eigentlich so toll an diesem Game? Es ist der Nervenkitzel, dass alles innerhalb von einer Sekunde vorbei sein könnte. Es zählt nämlich nur eines: das nackte Überleben. Das kann man sogar fast wortwörtlich nehmen, denn sobald man auf der Insel abgesetzt wurde, geht es zunächst darum, die passende Ausrüstung zu finden, um sich gegen die anderen Spieler zu verteidigen. Tot bedeutet nämlich tot in diesem Spiel. Ein Respawn ist nicht möglich, nur eine neue Runde verhilft zur Wiederauferstehung. Wir müssen dann auch wieder los: Winner, Winner, Chicken Dinner!
Trailer:
Ja, und sonst so?
Das waren natürlich längst nicht alle Toptitel, die in der ersten Jahreshälfte erschienen sind, aber es sind die Spiele, die sich bei uns am tiefsten in den Frontallappen gebrannt haben. Keine Frage, Tekken 7, der Evergreen Minecraft oder auch Get Even rotieren immer mal wieder bei uns in der Redaktion, aber die fünf oben genannten Games haben uns so richtig in ihren Bann gezogen. Ende des Jahres dürfte die Auswahl deutlich größer ausfallen. Allein schon, wenn wir an Star Wars Battlefront 2, Super Mario Odyssey oder Call of Duty World War 2 denken, läuft uns das Wasser im Mund zusammen. Und wer weiß, der eine oder andere Überraschungstitel dürfte sicher zusätzlich auftauchen. Kurioserweise ist uns noch kein wirklicher Rohrkrepierer untergekommen. Was ist denn da los? Okay, wir haben auch nicht jeden Bullshit gespielt, der uns unter die Griffel kam, aber wenigstens einen Totalausfall hätten wir uns schon gewünscht. Ein bisschen Schmerz muss sein.