Wenn ein Profispieler nicht in der Lage ist, in Dota 2 gegen einen Bot zu gewinnen, dann will das schon was heißen.
Profi-E-Sportler wird von KI besiegt
Die Entwicklung von Künstlicher Intelligenz in der Wissenschaft macht große Fortschritte. Das gilt auch für Videospiele, wobei es heutzutage immer noch neue Titel gibt, die nicht gerade mit intelligenten Gegnern oder anderen NPCs auftrumpfen. Denkt doch nur mal an Mafia 3! Und gab es eigentlich seit dem ersten F.E.A.R. jemals wieder einen Ego-Shooter mit so cleveren Gegnern? Da hätte es nach knapp zwölf Jahren doch längst mal einen Thronfolger geben müssen.
Dass sehr gute Künstliche Intelligenzen möglich sind, beweisen die jüngsten Ereignisse bei der Weltmeisterschaft des MOBAs Dota 2. Die Organisation OpenAI, die von dem Unternehmer Elon Musk finanziert wird, hat die Veranstaltung als Bühne zur Präsentation der eigenen Schöpfung genutzt. In einem 1-gegen-1-Match trat Danylo „Dendi“ Ishutin, einer der besten „Dota 2“-Spieler der Welt, gegen einen von OpenAi programmierten Bot an. Der E-Sport-Profi entschied sich für Shadow Fiend als Charakter und für ein „Mirror Match“, so dass die KI denselben Champion nahm.
Normalerweise hätte wohl jeder erwartet, dass „Dendi“ seinen Computergegner besiegt, doch das Gegenteil war der Fall. Der Bot nutzte die effektivste Strategie, um im 1-gegen-1-Modus von Dota 2 zum Sieg zu gelangen. Er sorgte dafür, dass seine Minions langsamer vorrückten, weshalb der E-Sportler dazu gezwungen wurde, weiter in das Gebiet seines Gegners vorzustoßen. „Dendi“ gelang es nicht, das Spiel der KI „zu lesen“, was dazu führte, dass er immer weiter vordrang, gemeinsam mit seinen KI-Helfern den feindlichen Turm angriff, ordentlich Schaden einsteckte und der Bot immer schön die „Last Hits“, also die finalen Todestreffer, austeilen konnte, um viel Gold und Erfahrungspunkte zu sammeln. Die Figur der OpenAI-Schöpfung wurde immer stärker und war dem Champion von Danylo Ishutin irgendwann so weit voraus, dass er keine Chance mehr hatte. Und auch in einem zweiten Match, in dem er die Taktik der KI kopieren wollte, sah er kein Land gegen die Künstliche Intelligenz.
Laut Greg Brockman, dem Technischen Direktor bei OpenAI, habe der Bot so viele Matches in Dota 2 vorab gespielt, dass die Gesamtspielzeit mehreren Menschenleben entspreche. Vor dem Kampf gegen „Dendi“ habe man die KI schon gegen andere Profis antreten lassen, damit sie dazulernen sollte. Und auch diese Spieler wurden von dem Bot bezwungen, wie die Kollegen von Kotaku berichten.
Quelle: OpenAI / Kotaku